Revita ist ein weiterer Vertreter der Rogue-Lite-Sparte. Spätestens seit Titeln wie Dead Cells oder Hades findet das Genre immer mehr Anklang. Die Gefahr dabei ist ganz klar, jeder möchte etwas vom Kuchen abhaben. Und so haben wir heutzutage eine Flut an Rogue-Lites, die nicht zu stoppen ist.
Daher die Frage, gelingt es Revita sich genügend von der Masse abzuheben, oder haben wir es hier mit dem X-ten Vertreter im Genre zu tun? Eines schon einmal Vorweg, Revita ist ein gutes Spiel, ja vielleicht sogar ein verdammt gutes! Es spielt sich ähnlich wie Neon Abyss, zeigt aber ausreichend Alleinstellungsmerkmale um, nicht als Kopie zu gelten.
Ihr schlüft in die Rolle des blauhaarigen Protagonisten und schnappt euch zunächst eure Waffe, um euch nicht ungeschützt in Gefahr zu stürzen. An der U-Bahn-Station startet eure Reise, also alle einsteigen und los geht die Fahrt! Ziel, es möglichst viele Räume zu meistern und immer weiter voranzuschreiten. Die Räume selbst sind allesamt äußerst klein und innerhalb weniger Sekunden gesäubert.
Die Gegnertypen unterscheiden sich von Raum zu Raum. Fliegende Gegner, blitzschnelle Feinde oder auch äußerst schussfreundliche Monster erwarten euch im Dungeon-Gefecht. Einige Gegner lassen ebenfalls Seelen fallen, welche nicht nur zur Heilung, sondern bei voller Gesundheit, auch zum Herstellen neuer Herzcontainer dienen. Jedoch könnt ihr maximal 1 Herz auf einmal heilen, da eure Seelenleiste schlichtweg nicht mehr hergibt.
Während des Runs finden sich abseits der regulären Route einige Bonusräume, in welcher verschiedenste Boni und Upgrades sein können. Power-Ups finden sich zwar wie Sand am Meer, jedoch kommt hier wohl der Clou des Spiels zustande: Denn jedes Upgrade kostet euch Herzen! Ihr müsst also immer genaustens abschätzen, ob es aktuell klug ist, ein Power-Up mitzunehmen und dafür einen Teil der Energie zu opfern, oder auf Nummer sicher zu gehen und sich mit möglichst vielen Herzen durchzuschlagen.
Absolut alles kostet euch Lebensenergie, sei es, die verfluchten Kisten, die einige wertvolle Artefakte für euch bergen, der Jungbrunnen, bei welchem ihr für eine größere Opfergabe bessere Power-Ups erhaltet - oder auch im Shop. Zudem finden sich während der Runde immer wieder neue Geister, die sich zum Einen im Startgebiet tummeln, zum Anderen zukünftig in jedem neuen Run auffindbar sind. Befreit ihr die Seelen der Geister, könnt ihr beispielsweise neue Artefakte freikaufen, aber auch optisch lässt sich hier einiges machen. Auch neue Waffen schaltet ihr mit der Zeit frei, die ihr vorab im Hub auswählen könnt.
Generell spürt man einfach, wie viel Liebe zum Detail in Revita Spiel gesteckt wurde. Jeder Pixel sitzt und es gibt unendlich viel zu entdecken. Natürlich erwartet euch am Ende jedes Stockwerks immer ein knackiger Endbosskampf. Wohingegen die Räume meist recht einfach gecleart werden können, stellen die Bosse eine ganz andere Herausforderung dar. Gerade hier wird alles von dem abverlangt, was ihr zuvor gelernt habt. Schade nur, dass es bisher gerade einmal einen einzigen Endgegnertypen pro Ebene gibt.
Hin und wieder haben sich einige wenige technische Ungereimtheiten eingeschlichen, was man gerade im Shop zu spüren bekam. 1-2x ist mir das Spiel auch abgestürzt, allerdings kam im Laufe meiner Review-Phase ein neuer Patch heraus, der viele dieser Probleme gelöst hat. Optisch gefällt mir Revita sehr und auch der Soundtrack steht dem in nichts nach.
Loben muss ich an dieser Stelle die enorm benutzerfreundlichen Optionen, bei denen man quasi alles, was man sich nur irgendwie vorstellen kann, einstellen kann. Neben Standardoptionen, wie einer hinzuschaltbaren Timeranzeige oder das Darstellen der Schadenswerte, gibt es hier ferner die Möglichkeit, Zielhilfen, Schnellschuss, Blitzeffekte oder auch die Spielgeschwindigkeit einzustellen.
FAZITRevita macht eine Menge Spaß. Schon nach dem ersten Run habe ich gemerkt, dass ich es hier mit etwas Besonderem zu tun habe. Das Spiel bietet genügend Content, um stundenlang zu fesseln und das "Nur noch einen letzten Run"-Syndrom hervorzurufen. Ich kann Revita daher jedem Rogue-Lite-Fan nur wärmstens empfehlen!