Cover: Reel Fishing Ocean ChallengePetri Heil!
Was braucht man wohl neben seinem Fangbuch, in dem die besten gefangenen Fische (20 verschiedene an der Zahl) am allermeisten? Klar - ordentliche Fanggründe! Hier bietet das Spiel in der Grundausstattung für 500 Wii-Points gerade mal zwei unterschiedliche Umgebungen. Zum Einen eine eher ruhig anmutende Bucht und zum Anderen eine Art raues Kliff mit einer gewissen Brandung. Diese beiden Areale präsentieren sich als eine Art animiertes Foto. Natürlich sind Wasser und Wolken bewegt und auch Möwen fliegen durchs Bild und vermitteln Lebhaftigkeit.

Der Kern des Spiels liegt natürlich auf dem Angeln und so sieht man am unteren Rand des Bildes eine detailarme Rute. Mit dieser könnt ihr entweder beherzt wie ein richtiger Angler euren Köder ins Meer auswerfen oder selbiges durch Drücken des A-Knopfes ausführen. Hierbei ist die Wucht des Auswurfes bzw. die Dauer des Buttendrucks für die Weite zuständig. Doch bevor ihr euch daran begebt, eure Beute im kühlen Nass nachzujagen, solltet ihr wie im wahren Leben auch, euren Köder an den jeweils angepeilten Fisch anpassen. Denn zuerst wird euch immer eine Mission aufgetragen. Diese kann aus dem gezielten Angeln einer Fischgattung, eines besonders schweren Exemplars oder aus gleich mehreren zu fangenden Fischen bestehen.

Jeder dieser Fische verlangt nach einem bestimmten Ködertyp. Sei es nun der Wattwurm, der auf dem Speiseplan der Makrele steht oder eher ein Muschelwurm, welcher von den Seebrassen bevorzugt auf der Karte steht. Hier macht es das Spiel etwas zu leicht. Zum Einen gibt eine Skala mit Sternen an, wie gut ein Köder zum ausgewählten Fisch passt und zum Anderen ist beim Start der Mission eh schon das richtige Angelset angewählt. Hier wäre ruhig ein bisschen mehr Trial and Error gut gewesen, um zusätzlichen Reiz hereinzubringen. Nur wie tief der Köder herabsinkt, drei Stufen sind wählbar, bringt einen vagen Hauch von Herumknobeln mit sich.
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Das Angeln an sich gestaltet sich ebenso, wie man es sich wohl auch denkt. Nach dem Auswurf schaltet das Spielgeschehen in eine richtige 3D-Landschaft ein. Hier gibt es neben einer Menge Wasser auch Pflanzen und Steine am Grund, in der Weite sieht man je nachdem, in welche Richtung ihr ausgeworfen habt, ein Steinriff oder auch das weite Blaue. In dieser doch recht spartanisch gehaltenen Umgebung schwimmt eure potenzielle Beute herum. Um den Köder noch attraktiver für den Fisch zu machen, kann man ihn mit dem Controlstick des Nunchuks zum "Leben" erwecken, Wutschelt mit dem Stick etwas herum und der Köder am Haken tänzelt etwas - ganz wie in Echt. Welcher Fisch kann da schon widerstehen?
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Beißt nun ein Fisch an, sollte man entweder anfangen, den Nunchuck wie eine Rolle an der Rute zu drehen, oder wahlweise auf A für das behutsame oder B für das schnelle Einholen drücken. Doch Vorsicht! Genau wie in Reallife, nur ohne gute Grafik, kann auch hier die Schnur reißen. Je kräftiger der Fisch von seiner Grundstatur bzw. frischer von seiner Kondition noch ist desto eher beginnt die Schnur erst zu spannen, dann zu reißen. Begleitet wird die Spannung von einem authentisch klingenden "Friiing" bevor es "Patsch" macht und der Fisch weg ist.
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Unterstützt wird man dabei von einer Leiste im Bild, die sich bei Schnurspannung immer mehr füllt. Diese kann aber in den Optionen auch abgestellt werden, sodass man sich allein sein Gehör verlassen muss. Durch feinfühliges Einholen der Schnur wird ein Reißer vermieden - doch Obacht! Lässt man zu locker, befreit sich der Fisch, verabschiedet sich ins Nirgendwo und es muss erneut ausgeworfen werden. Also muss die Balance anhand des richtigen Einholtempos gefunden werden, wirklich gut gelungen, und bei jedem Fisch merkbar anders.
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Ist dann endlich der Fisch an Land gezogen und die jeweilige Mission (10 sind direkt dabei, 20 weitere kann man für 200 Nintendo Points dazukaufen) erledigt, gibt es noch eine Art Bewertung. Diese scheint aber völlig irrelevant, da weder Daten gespeichert werden, noch ist dabei etwas wirklich Wissenswertes zu sehen.
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Die Zusatzmissionen
Wie schon erwähnt, gibt es 20 weitere Missionen im Download-Shop. Hier darf der virtuelle Angler endlich auch auf Raubfische gehen und die bereits in der Standardfassung enthaltenen Köder für eben diese benutzen. Dabei wird einiges an Fingerfertigkeit abverlangt und erhöht die Motivation zusätzlich. Ein wenig ärgerlich ist aber, dass nicht alle Missionen sofort anwählbar sind, sondern diese durch bestandene Aufgaben erst freigespielt werden müssen.
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Petri Dank?
Die Grafik im Gesamtbild hat mich nicht wirklich überzeugt - die starren Startbilder über der Wasseroberfläche und die doch recht kargen Unterwasserwelten lassen einiges vermissen. Die Musik an sich geht in Ordnung und unterstreicht die jeweilige Situation sehr gut. Die Missionen sind insgesamt zu einseitig gestaltet - fange diesen oder jenen Fisch in derundder Größe - das ist alles.
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Das größte Problem sehe ich aber im meiner Meinung nach viel zu laschen Schwierigkeitsgrad und der schwammingen Erkennung von Bewenungen. Egal wie hart oder weich ich die Rute schwinge - sie fliegt offenbar immer gleich weit. Und ob ich mich beim Einholen nun mit der Rute entgegen der Schwimmrichtung des Fisches oder mit ihr bewege scheint auch keinen Effekt zu haben. Trotz allem muss ich sagen, dass es sich schon wie Angeln anfühlt, aber eben in einem Schwimmbecken voller ausgehungerter Fische - einfach zu leicht und eintönig, sowohl von den Missionen als auch von den Umgebungen her.
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Alles in allem ist es ein Spiel voller verpasster Möglichkeiten, die weiteren Missionen machen da nur einen geringen Teil wieder wett. Mir persönlich hat es streckenweise tatsächlich etwas Spaß gemacht, doch zu weiten Teilen erlebt man Eintönigkeit.
«rudzen» Singleplayer: 40%

Verfasst von «rudzen» am 23.03.2013,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 28.02.2013