Cover: Rabbids LandDie Hasen sind wieder los und überschatten erneut die Welt. Doch dieses Mal haben sie es auf einen Jahrmarkt abgesehen. Warum? Ihre Invasion liegt in der Anfangssequenz begründet. In dieser ist nämlich ein Rabbid zu sehen, welcher versucht, eine Fahrattraktion zu betreten - und scheitert bereits bei der Größenrichtlinie. Trotz zahlreicher Versuche, welche sehr lustig dargestellt werden, schafft er es nicht, im Coaster Platz zu nehmen. Was also tun? Natürlich ruft er seine Freunde zu Hilfe, welche in Form eines riesigen Raumschiffs den Freizeitpark in Beschlag nehmen und dort ihr Unwesen treiben.

Die äußerst simple Geschichte ist Grund genug, dem Spiel ein Setting zu bieten, welches mich im ersten Moment direkt an Mario Party 8 für die Wii erinnert hat. Denn grundsätzlich ist Rabbids Land nichts anderes als eine stark reduzierte Version von Mario Party. Aber welche Vor- und Nachteile hat das Land der Hasen im Gegensatz zu den Feten von Mario?

Zunächst muss man diverse Einstellungen vornehmen. Unter anderem kann man entscheiden, ob man auf normale Art und Weise, heißt TV + Controller, oder nur mit dem Gamepad spielen möchte. Eine coole Idee, denn wenn man mal keine Lust hat, am großen Bildschirm zu spielen, kann man die Action einfach auf das Gamepad verlagern. So kann man sich aufs Sofa legen und dabei seine Lieblingssendung schauen. Nachteil ist allerdings, dass man dann nur noch allein spielen kann und das ist eher (wie bei den meisten Party-Spielen) der Schwachpunkt des Games.
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TROPHÄEN SIND TRUMPF
Doch zuerst einmal das Gameplay. Zunächst wählt man aus, wie viele Spieler und Trophäen als Zielmarke gesetzt werden. Anschließend kann man sich einen von bis zu zehn Rabbids erstellen. In diesem Profil werden diverse Statistiken und dein Name abgespeichert. Um sich von den anderen Spielern abzuheben, kann man sich eine Farbe auswählen, in welcher der Hase getränkt wird. Eine Farbe ist zunächst noch nicht freigeschaltet, die kann man aber über die von Ubisoft bereit gestellte App U Play herunter laden, sofern man bestimmte Bedingungen erfüllt hat. Falls man nicht genügend Mitmenschen vor den Fernseher locken konnte werden die restlichen Plätze durch die CPU aufgefüllt. Bevor die Karottennager auf einer großen, runden Platte einen futuristischen Aufzug hinauf fahren, wird noch die Reihenfolge zufällig per Billiardkugel ausgelost.
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Diese erwähnte Platte stellt Teil des Spielbrettes dar. Äußerst schade ist, dass es in Rabbids Land lediglich ein einziges Spielbrett gibt. Was ich anfänglich als großen Kritikpunkt empfand, hat sich nach mehreren Runden als irrelevant heraus gestellt, denn das Spielbrett bietet aufgrund seiner Architektur und den Ereignisfeldern bei JEDE Partie ein anderes Spielverhalten. Dazu muss ich aber erst einmal erklären, wie dieses sich zusammensetzt und was das Ziel des Spiels ist.
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Das Spielbrett besteht aus einem äußeren und einem inneren Ring, welche je aus vielen, verschiedenen Feldern bestehen. Zentrum stellt die zuvor erwähnte Platte dar, welche Start und Ziel zugleich repräsentiert. Ziel des Spiels ist es nun, die zuvor festgelegte Anzahl an Trophäen in Minispielen oder auf Feldereignissen zu ergattern, um diese dann sicher zur Spielbrettmitte zu befördern. Klingt zunächst recht unspektakulär, aber des Häufigeren hat sich das nicht als ganz so einfach herausgestellt. Wieso das so war, hängt mit einem bestimmtem Spielfeld zusammen, worauf ich später eingehen werde.
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Nun aber wird der Reihe nach gewürfelt. Jeder Rabbid kann immer bis zu sechs Felder vorziehen, die Richtung ist zunächst völlig egal - man kann sich in die gewählte Richtung bewegen, bis man eine Kreuzung erreicht hat. Kreuzungen verbinden sowohl den äußerem mit dem inneren Ring, als auch die zentrale Platte mit dem inneren Ring. Praktisch ist zudem, dass sofort angezeigt wird, welches Feld man mit der erwürfelten Augenzahl erreichen kann. Jetzt heißt es, munter vor sich herwürfeln, die Ereignisse passieren lassen, Minispiele bestreiten, Trophäen gewinnen, verlieren oder klauen und letztendlich die Spielbrettmitte erreichen. All diese Aktionen gestalten sich sehr abwechslungreich.
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ATTRAKTIONEN
Dreh und Angelpunkt sind natürlich die Minispiele und Attraktionen. Ich beginne mit den Minispielen: So muss man mit seinem Gamepad umher schwirrende Geister jagen und mit Wasser bespritzen, heran fliegende Rabbids auf seinem Gamepad abprallen lassen, sich vor Enten retten und und und... Ich könnte jetzt hier jedes einzelne Minispiel beschreiben, aber das überlasse ich euch - schließlich wollt ihr ja was zu entdecken haben. Anzumerken ist allerdings stets, dass alle Minispiele reine Duelle sind, das heißt, man spielt nie gegen alle Mitspieler, sondern lediglich gegen einen zufällig ausgewählten.
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Lediglich ein Minispiel im Detail zu erläutern, lasse ich mir nicht nehmen, denn schließlich wollt ihr ja einen Einblick in die Minispielvielfalt haben. In einem Minispiel spielt man allein gegen einen weiteren Spieler. Der Besitzer des Gamepads schaut auf den Touchscreen und muss durch neigen sein Fahrzeug über die Schienen steuern und den heran nahenden Gegenständen und Feuerbällen ausweichen, während der andere Spieler mit Hilfe der Wiimote-Steuerung jene Gegenstände abschießt. Der surfende Rabbid darf insgesamt maximal zehnmal aufprallen, sonst hat der Schütze gewonnen. Letzterer muss rhythmisch zur Musik seine Steuergeräte bewegen, was man bereits aus anderen Teilen der Rabbids-Spiele kennt.
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Viele Minispiele sind also sehr abwechslungsreich gestaltet, manche wiederholen sich aber auch in der Steuerungsart. Hier wird das Potenzial des Gamepads, aber auch von Wiimote und Nunchuck voll ausgekostet. Sehr löblich! Bevor man aber ein Minispiel spielt, kann man es auch zunächst trainieren. Wer jedoch ein schnelles Spiel bevorzugt, kann diesen Schritt ruhig überspringen.
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IMMER WAS LOS
Nun aber wieder zurück zum Spielbrett und den verschiedenen Spielfeldern. Diese sind zahlreich und abwechslungsreich, so dass ich nicht auf alle eingehen kann, aber die wichtigsten werde ich erläutern. Wichtigstes Feld überhaupt ist das Minispielfeld. Dort, wie der Name bereits erahnen lässt, wird ein Duell bestritten. Vorteil: Man kann in der Regel drei Trophäen gewinnen. Nachteil: Es handelt sich immer lediglich um ein Duell, also müssen die anderen beiden Mitspieler immer gelangweilt zugucken.
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Zudem gibt es ein Feld, auf welchem man ein Geschenk öffnen muss. Darin befinden sich Gegenstände, welche man vor oder nach dem Würfeln einsetzen kann. So kann man, wenn einem die gewürfelte Augenzahl nicht gefällt, noch einmal würfeln. Oder man addiert ein weiteres Feld hinzu bzw. zieht eins ab. Die Möglichkeiten sind meistens klug implementiert. Auch kann man auf diversen Spielfeldern ein Quiz bestreiten, anderen Rabbids Trophäen abknöpfen, oder auf dem Totenkopffeld selbst eine Auszeichnung verlieren.
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Das zuvor beschriebene Feld, welches das gesamte Spiel auf den Kopf stellen kann, ist das Glücksfeld. Hier kommt die anfangs erwähnte Architektur des Spielbrettes zum Einsatz. Denn sobald man das Glücksfeld betreten hat, fährt die Kamera nach oben, so dass man das Spielfeld aus der Vogelperspektive sieht. Nun klappen zwei Teile, die einen Rahmen bilden, herunter und grenzen in der waagerechten fünf Felder ein. Jeweils ein Feld links und rechts der beiden Ringe und das Start-/Zielfeld direkt in der Mitte. So hat man fünf Felder in einer Reihe. Als nächstes beginnen sich die beiden Ringe wahnsinnig schnell zu drehen. Die zentrale Plattform, welche ebenfalls mit einem Ergebnisfeld belegt ist, rotiert zufällig. Das Stoppen der Rotation hat nun Einfluss auf das gesamte Spielfeld genommen. Nicht nur die Positionen der Spielfelder wurde gemischt, auch die Kreuzungen sind neu platziert. Wer also nur noch ein Feld von dem Ziel entfernt war, steht jetzt vielleicht genau auf der anderen Seite des Übergangs.
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Und genau hier finde ich das Spielbrett gelungen, denn man kann noch so viele Trophäen gesammelt und zum Ziel gelaufen sein - landet jemand auf diesem Feld, ist alles wieder offen. Für Könner natürlich ein Fluch, für Anfänger ein Segen. Aber das war noch nicht alles. Die fünf Felder, welche nun in einer Reihe angezeigt werden, können den Spieler belohnen oder bestrafen. Denn für jedes angezeigte Minispielfeld erhält man eine Trophäe, für jedes Fluchfeld wird eine Trophäe abgezogen. Das Glücksfeld ist also ein sehr mächtiges Ergebnisfeld und kann zwischenzeitlich das gesamte Spiel aufmischen.
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GLÜCK GEHABT
Wie man dem Gesamtbild entnehmen kann, ist das Spielbrett sehr glücksbasiert. Die Einen mögen es, die Anderen haben dem gegenüber eine Abneigung. Wem die Trophäenjagd aber nicht gefallen sollte, kann auch allein auf Schatzsuche gehen. Hier spielt man die Minispiele allein und sammelt dabei Goldmünzen nach erfolgreichem Absolvieren ein. Bis zu 90 Stück gibt es zu fangen.
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Als letzte Option besteht noch der Zweispielermodus. Hier können alle Minispiele zu zweit gespielt werden, ohne an das Spielbrett gebunden zu sein. Neben den drei Modi kann man noch diverse Einstellungen vornehmen oder Sachen mit Hilfe der Goldmünzen frei schalten, wie neue Minispiele, Videos und Co. Alles, was man aus älteren Rabbids-Spielen bereits kennt.
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Musikalisch ist das Spiel gewohnte Hasenkost, das Schreien der Tierchen ist zu ulkig und macht auch größtenteils das Spiel aus. Denn ohne die Kulisse und Geräusche wäre das Spiel nicht einmal halb so lustig. Es lebt sozusagen von den Animationen und Soundeffekten. Und wer das bei der Mario Party - Reihe schon immer kritisiert hat lange warten zu müssen, der wird mit diesem Spiel vermutlich nicht glücklich. Zudem ist es schade, dass die Minispiele nur zu zweit funktionieren. Im Multiplayer für vier Personen schlafen sozusagen die anderen beiden Mitspieler ein. Das hätte man besser lösen können!
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FAZIT
Rundum bin ich geteilter Meinung. Grafisch ist das Spiel gut, hätte aber vermutlich genauso auf der Wii realisiert werden können. Auch die Musik, welche durch aktuelle Chart-Sounds bereichert wurde, ist passend. Besonders das Spielbrett finde ich toll, da es durch die rotierenden Ringe an Spielspaß gewinnt. Die Minispiele können ebenfalls durch die gekonnt genutzte Steuerung überzeugen, allerdings machen mir der äußerst geringe Umfang (rund 20 Minispiele abzüglich der abweichenden Varianten) und der halbherzige Multiplayer Bauchschmerzen.
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Grundsätzlich sind die Ideen und die Umsetzung sehr solide, aber in der Fortführung haben die Entwickler sehr nachgelassen. Schade ist außerdem, dass das Spiel keinerlei Miiverse-Unterstützung aufweist. Screenshots posten ist leider fehl am Platz! Fasst man alles zusammen, ist Rabbids Land ein Spiel für zwischendurch, welches man am besten zu zweit spielen kann. Den Preis finde ich okay, wer sich aber noch nicht sicher ist, sollte noch ein wenig warten und bei einem günstigerem Angebot zuschlagen.
«Luigi-The-Best» Singleplayer: 68%
Multiplayer: 76%


Verfasst von «Luigi-The-Best» am 18.08.2014,
bemustert durch Ubisoft
für bis zu 4 Person/en
Release am 30.12.2012