Cover: Professor Layton und das geheimnisvolle DorfMERKWÜRDIGE PERSONEN
Rästselgenie Professor Layton und sein guter Freund sowie Lehrling Luke begeben sich wegen einer testamentarischen Angelegenheit nach Saint-Mystère. Schon auf dem Hinweg stossen sie auf das erste Rätsel: Welches der Häuser in diesem Dorf müssen sie eigentlich aufsuchen?

Der Rätselvers ist zwar eigentlich eindeutig, aber dennoch muss man sich mit der beigelegten Karte erst einmal auseinandersetzen und den Vers zerlegen... Um Euch jetzt hier aber nicht allzu viel zu verraten, schliesslich gehört dies zur Gesamtatmosphäre dieses tollen Titels, belasse ich es dabei, dass es eigentlich um ein Testament geht und dass Layton und Luke vielen merkwürdigen Personen und Rätseln begegnen werden. :)

DENKEN!
Im Spielverlauf hangelt Ihr Euch also von Rätsel zu Rätsel, sammelt Fakten und Gegenstände, kombiniert... - doch vor allem tut Ihr eines: Denken! Und das alles ist in eine interessante Geschichte verpackt worden, die noch so manchen Nebenplot einflechtet, was obendrein für viel Abwechslung sorgt. Die insgesamt knapp 140 Rätsel müsst Ihr nicht alle immer sofort lösen. Manchmal dürft Ihr die Lösung auch auf später verschieben; aber gelöst werden müssen die meisten dieser Mysterien auf jeden Fall - da kommt Ihr nicht drumrum, wenn Ihr wissen möchtet, was es mit dem geheimnisvollen Dorf Saint-Mystère auf sich hat!
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Verpackt sind all die Knobeleien übrigens je in eine konkrete Aufgabenstellung, die z.B. lauten kann: "In einem Esszimmer brennen zehn Kerzen. Das Fenster steht offen, und der Luftzug löscht zwei der Kerzen. Als du später noch mal nachsiehst, stellst du fest, dass eine weitere Kerze ausgegangen ist. Daraufhin schliesst du das Fenster. Angenommen, dass keine Kerze mehr erlischt - wieviele Kerzen sind am Ende übrig?" Dazu gibt es immer auch ein Bild, dass eine bestimmte Situation beschreibt und dabei gute Hinweise liefert. Der Trick ist, wirklich genau zu überlegen, statt vorschnell die Antwort abzugeben; denn das geht oft in die Hose! Soviel seid Euch schon mal sicher! ;)
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PIKARAT UND HINWEISMÜNZEN
Das Verhängnis einer falschen Antwort ist übrigens nicht das Game-Over-Logo, sondern der Verlust von Pikarat. Pikarat sind eine Art Punkte, die Ihr erhaltet, wenn Ihr ein Rätsel gelöst habt. Wenn Ihr bei einem Rätsel falsch antwortet, werden Euch für jeden weiteren Lösungsversuch, einige Pikarat abgezogen. Ist ein Rätsel also eigentlich 100 Pikarat wert, kann es sein, dass Ihr auf bspw. 70 zurückfallt, weil Ihr schon mehrfach eine falsche Antwort präsentiertet.
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Ist das Rätsel dann gelöst, werden Euch die verbleibenden Pikarat auf Euer Konto gutgeschrieben. Was Pikarat machen, verrät das Spiel eine laaaange Zeit nicht, es weist nur immer wieder daraufhin, dass es wichtig wäre, möglichst viel davon zu erhalten! ...und darum verrate auch ich jetzt nicht, was man damit macht. Lasst Euch einfach überraschen! :)
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Wenn Ihr nicht von allein auf des Rätsels Lösung kommt, könnt Ihr eine Hinweismünze opfern. Denn jedes Rätsel hat drei wertvolle Hinweise, die dabei helfen, die Denkaufgaben lösen zu können. Für jeden Hinweis, den Ihr Euch zeigen lasst, müsst Ihr dann je eine Eurer Hinweismünzen zahlen. Leider nur sind diese Hinweismünzen äusserst rar gesäht, darum solltet Ihr Euch auch wirklich ganz, ganz, ganz sicher sein, dass Ihr jetzt wirklich eine einsetzen wollt, denn die späteren Rätsel kennen kein Erbarmen, wenn Ihr Hinweise braucht, aber keine Hinweismünzen mehr habt.
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AUGEN, OHREN, FINGER
Zwei weitere Aspekte, die dieses Spiel so spielenswert machen, sind Grafik und Sound! Der detailreiche, verspielte Zeichentrickstil besteht nämlich nicht nur aus typischer In-Game-Grafik, sondern auch aus kleinen Filmsequenzen, sodass man manchmal den Eindruck hat, eine Art interaktiven Film zu spielen. Der Sound besteht zwar aus den immer selben 3-4 Melodien, doch sind diese wirklich absolute Ohrwürmer und fördern das Feeling von Mystery und Crime ungemein!
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Ebenfalls zum Sound gezählt werden muss die Sprachausgabe, die insbesondere während der kleinen Zwischensequenzen zu hören ist. Zwar ist die gesprochene Sprache durchweg in Englisch mit britischem Akzent gehalten, doch dafür ist alles in der gewünschten Sprache gut lesbar untertitelt, und es wird nur weitergesprochen, wenn man einen Textabsatz von selbst wegdrückt.
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Langsame Leser/innen werden hier also nicht übergangen, sondern können in eigenem Tempo der Story folgen.
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Das Spiel setzt zu 100% auf Touchscreen-Eingaben: Was immer es auch ist, sei es das Nachlesen von bereits gesammelten Fakten, das Laufen zu einem bestimmten Ort, das Untersuchen von Tischen, Schubladen, Komoden und dergleichen, das Sprechen mit anderen Personen, das Formulieren von Lösungen... alles wird mit dem Touchscreen erledigt. Und das klappt hervorragend. Nicht selten war ja in der Vergangenheit bei dem ein oder anderen DS-Game die Touchscreen-Erkennung etwas schludrig umgesetzt worden, doch bei "Professor Layton" gibt es keinen Anlass zur Kritik, da die Steuerung hervorragend funktioniert! Auch hier trübt also nichts den so positiven Gesamteindruck.
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FAZIT
Die beiden einzigen Probleme, an welchen "Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf" zu knabbern hat, sind (a) die allgemeine Dialog-/Textlastigkeit und (b) dass die Rätsel, wenn sie einmal gelöst wurden, kaum zum erneuten Spielen einladen! Denn der Reiz des Moduls liegt ja vor allem im Lösen der Rätsel und Mysterien - doch wenn man schon alles weiss, klickt man sich eigentlich nur noch von Aufgabe zu Aufgabe. Es gibt zwar wöchentlich ein neues Rätsel, das man sich per Nintendo WiFi Connection auf seinen Nintendo DS laden kann, aber wenn man das Modul bereits absolviert hat, wird man es wahrscheinlich nicht einmal die Woche für ein weiteres Extrarätsel hervorkramen.
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Auch sind alle Lösungen stets logisch und sehr nachvollziehbar, doch gerade die späteren Knobeleien sind verteufelt schwer. Die USK vergibt zwar keine Altersbeschränkung, aber ich denke, mindestens 12 Jahre alt sollte man schon sein, wenn man sich an Professor Layton wagt. Denn sonst ist der Frust, dass man bei späteren Aufgaben, die oft viel Abstraktionsvermögen und nicht selten gutes Allgemeinwissen voraussetzen, ständig fremde Hilfe in Anspruch nehmen muss, recht groß.
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Andererseits gäbe es ja z.B. noch die Möglichkeit, dass Eltern mit ihren Kindern gemeinsam dieses Spiel spielen und die Lösungen so dann schrittweise im Team erarbeiten - der Spaß dürfte derselbe sein, da bin ich mir sicher. Und dank der integrierten Speicherfunktion, die drei Save-Slots bereitstellt, könnten sich ja vielleicht mehrere Personen/Teams das Modul teilen und gegenseitig vergleichen, ob die anderen bereits weiter sind, als man selbst - auch das vermutlich ein weiterer Ansporn, möglichst alle Rätsel zu lösen und dabei viele Pikarat zu sammeln.
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Man sollte allerdings ein ausgeprägtes Faible für's Grübeln und auch etwas Ausdauer dafür mitbringen, denn wer lieber virtuelle Rennwagen fährt oder Bildschirm-Aliens umnietet, dürfte hier keine Freude haben - alle anderen aber notieren auf ihrem Weihnachtswunschzettel unbedingt "Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf", denn die 140 Denkaufgaben, die sich auf gut 15-20 Stunden Spielzeit verteilen, sind genau das Richtige für Denksportfans und kalte Wintertage! ;)
Jörg Singleplayer: 90%

Verfasst von Jörg am 11.11.2008,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 07.11.2008