Genau wie in dem Manga, auf dem dieses Spiel basiert, macht es sich Monkey D. Ruffy zur Aufgabe, König der Piraten zu werden und um dies zu erreichen, muss er sich eine Crew zusammenstellen, andere hochrangige Seeräuber erledigen und letztlich zusammen mit seiner Strohhut-Bande den namensgebenden Schatz One Piece finden, welcher vom vorherigen Piratenkönig versteckt wurde. Allgemein folgt die Handlung grob der, die in der japanischen Comicvorlage etabliert wurde und einige Schlüsselmomente werden nicht, wie üblich, in einem Stil, der an das Medium des Originals erinnern soll, sondern in Echtzeit mit der Optik des Spiels präsentiert. Dabei mögen Neueinsteiger oder alte Fans, die eine Weile ausgesetzt haben, etwas den Überblick verlieren, wenn Material von über 600 Bänden in 14-17 Stunden abgehandelt wird.
Gameplay und SteuerungWie der Name bereits andeutet, handelt es sich hierbei um ein Werk, das sich an dem Gameplaystil orientiert, wie er vor vielen Jahren in der
Dynasty Warriors Reihe etabliert wurde. Dies bedeutet also, dass man sich primär mithilfe der X- und Y-Knöpfe durch tausende Gegner kämpft, um verschiedene Zielsetzungen und die ober geordneten Level zu beenden. Jene Zielsetzungen bestehen unter anderem aus dem Abwehren von mächtigen Gegenspielern oder das Beschützen von Teamkameraden, welche man vor Beginn einer Mission nicht ausgewählt hat. Sollte man genug von ihnen erfüllt haben, wartet zum Abschluss ein Bossgegner, der nur dann effektiv attackiert werden kann, wenn er gerade einen Angriff vollführt hat und darauf man wartet, seine Ausdauer zu schwächen und einen starken Konter auszuführen. Scheitern tut man entweder dann, wenn man selbst keine Lebensenergie mehr zur Verfügung hat oder spezielle, vor Auswahl der jeweiligen Stage festgelegte, Voraussetzungen durch Einschreiten der Kontrahenten nicht erreichen kann, darunter das Überleben von Teammitgliedern oder das Halten einer bestimmten Basis.
Innerhalb eines jeden Levels hat man verschiedene Stützpunkte, die man erobern sowie halten kann, wobei ein Großteil von ihnen rein optional ist und nur dafür sorgt, dass man mehr Kämpfer auf der eigenen Seite hat, die aber oftmals nichts nennenswertes bewirken. Dennoch gibt es eine Hand voll von diesen Stützpunkten, die in gewissen Situationen nicht vom Gegner übernommen werden dürfen, da auch dies dazu führt, diese Stage von Vorn beginnen zu müssen, was zwar aufgrund des milden Schwierigkeitsgrades selten vorkommt, aber dennoch frustriert, da die Schlachten eine Weile in Anspruch nehmen können. Selbige wird man meistens damit verbringen, schwache Gegner den Gar auszumachen und durch ihre Vernichtung im Level aufzusteigen, da alle Charaktere langsam aber sicher Erfahrung sammeln und ihre Techniken an Stärke gewinnen. Dazu kommt noch, dass man bei erfolgreichem Absolvieren eines Bosskampfes Münzen erhält, die man braucht, um neue Schlagkombos zu erhalten sowie die Lebensenergie zu erweitern.
Sollte man gerade nicht irgendwelchen Untergebenen eines gefürchteten Verbrechers zu Kleinholz verarbeiten, kann man die schnell monoton und gleich wirkenden Schlachten auch mit einem Kumpanen bestreiten, damit er im lokalen Splitscreen-Modus für etwas mehr Spaß sorgt und einem unter die Arme greift. Dasselbe trifft auch auf solche Aspekte wie die Spezialangriffe, die aufgeladen und mit A eingesetzt werden müssen sowie die verschiedenen Figuren zu, nichtsdestotrotz macht sich schnell das Gefühl breit, bereits alles gesehen zu haben, obwohl das, was da ist, durchaus gut funktioniert. Die Treffererkennung funktioniert super, die Spezialattacken sind schön anzusehen und man kann auch leichte Unterschiede zwischen den Kämpfern erkennen, aber nichts davon kann verbergen, dass man für viele Stunden auf zwei Tasten drücken und damit Erfolg haben wird.
Ästhetik und TechnikDa One Piece: Pirate Warriors 3 - Deluxe Edition vor etwa 3 Jahren für die Playstation 4 veröffentlicht wurde, war zu erwarten, dass es technische Abstriche geben würde, dennoch ist auch diese Variante trotz unscharfer Umgebungstexturen und eines geringen Sichtfelds relativ hübsch anzusehen, da die Charaktermodelle weiterhin fast noch lebendiger aussehen als ihre Gegenstücke im Anime. Auch die Framerate bleibt in normalen Situationen konstant, selbst, wenn man mit mehr als einem Spieler außerhalb des Docks spielt. Dafür sind die angesprochenen Probleme dort noch etwas prävalenter.
Üblich für Spiele, die auf japanischen Medien basieren, hat man sich bemüht, die Sprecher zu engagieren, die auch anderweitig für dieses Franchise, in diesem Fall für den Anime, sprechen. Tatsächlich sind alle bekannten Stimmen wieder an Bord, sodass sich Fans der Fernsehadaption direkt wie zu Hause fühlen und bekannte Szenen in neuer Optik genießen können. Dennoch trifft dies nur auf die japanischen Sprecher zu, da nur diese Sprachausgabe angeboten wird, was zwar dank einer sehr guten deutschen Übersetzung halb so schlimm, aber auch etwas problematisch ist, da ein Großteil der Spielerschaft in einigen hitzigen Gefechten eventuell gar nicht verfolgen kann, was gerade eigentlich vor sich geht.
FazitBei One Piece: Pirate Warriors 3 - Deluxe Edition ist es, wie mit vielen der Warrior-Titel: Sie bieten den Fans einer bestimmten Reihe audiovisuell eine genießbare Erfahrung, haben aber dafür wenig Tiefe im Gameplay, sodass Spieler ohne eine emotionale Bindung zu selbiger Reihe, mit einem monotonen, sowie schnell öde werdendem Hack and Slay zurückgelassen werden, von dem man ebenso schnell genug hat.