Der fröhliche Mistkäfer Yoku ist Postbote und hat einige Briefe auf der Insel Mokumana auszutragen. Doch er kommt gerade auf der Insel an, als etwas unverhergesehenes geschieht... ...doch um nicht die Story zu spoilern, verrate ich diesbezüglich natürlich nicht noch mehr, und mache darum gleich mit dem Gameplay weiter.
Und das ist mal was Neues. Yoku's Island Express vereint die Pinball-Mechanik mit dem Metroidvania-Style. Und so seltsam das zunächst klingt, desto besser funktioniert es allerdings. Yoku kann traditionell nach links und rechts laufen, via Analog-Stick oder Steuerkreuz. Hierfür ist natürlich desöfteren Timing gefragt, sonst geht es nicht voran, wenn da Dinge von oben herabfallen, sich Plattformen bewegen und dergleichen. Springen kann Yoku aber indes nicht. Doch an vielen, vielen Stellen in der riesigen Welt, pardon: auf der riesigen Insel, sind Pinball-Flipper angebracht. die via ZL (alle blauen) und ZR (alle gelben) aktiviert werden. Einige Flipper sind blau und gelb - hierfür ist dann egal, ob ZL oder ZR gedrückt wird.
Steht oder rollt Yoku nun über einen Flipper, wird er physikalisch korrekt durch die Gegend gewuppt. Dies geschieht dank seiner Dungkugel, die er als Mistkäfer natürlich stets bei sich hat. An seiner Kugel hängt er sich stets wie ein Skateboarder an einen Lastwagen und lässt sich einfach mitreißen - egal, wohin diese auch geflippert wird.
Eingeflochten sind dabei diverse Quests, die sich zumeist durch die Inselbewohner/innen ergeben, welchen Yoku im Laufe der Zeit begegnet. Dort will ein Wasserbewohner eine bestimmte Leckerei gebracht haben, bevor er den Weg frei gibt, woanders wird Hilfe versprochen, wenn man zuerst die Behausung von ungewünschten Besetzern befreit. In den meisten Fällen muss Yoku sich durch die Gegend flippern, um dann irgendwo, oft auch unterirdisch, Schalter zu aktivieren oder Gestein zu zerdeppern, was dann neue Wege freilegt, damit es weitergeht.
Wie bei Metroidvania-Titeln üblich, ist das mit diversem Backtracking verbunden, sodass Yoku immer mal wieder in bereits bekannte zurückkehrt, sobald er woanders etwas freigeräumt hat, was nun eine bislang unzugängliche Passage freilegte. Power-ups im klassischen Sinne gibt es allerdings nicht. So kann Yoku also nicht irgendwann schneller laufen oder ähnliches, sondern er erhält hier und dort Items, die mehr oder weniger wie Schlüssel funktionieren. Ohne das notwendige Item geht es nicht weiter, weshalb Yoku zuerst das Item finden muss.
TECHNIKYoku's Island Express ist voller Charme - ganz besonders Yoku selbst ist ein großer Sympathieträger. Er lächelt pausenlos und jauchzt, wenn er an seinem Dungbällchen durch die Gegend saust. Überhaupt ist das Look and Feel voller guter Laune. Die Insel ist schön gezeichnet und toll animiert und Musik und Soundeffekte passen hervorragend zum Rest. Inselabenteuer-Klänge paaren sich mit raschelndem Gras, säuselndem Wind und den niedlichen Phantasiestimmen der Inselbewohner/innen. Die Steuerung geht problemlos und locker von den Fingern und bereitet keinerlei Probleme.
Dennoch gibt es eine kleine Handvoll Dinge, die mich an Yoku's Island Express etwas stören. Die Insel ist recht groß, was gut ist, aber viele Bereiche ähneln sich vom Setting etwas zu sehr, weshalb es oft schwierig ist, diese auseinanderzuhalten, vor allem, wenn es aneinander grenzende Bereiche sind. Ferner gibt die scrollbare Karte nicht preis, wie die Bereiche heißen, die gerade im Bildausschnitt sind. Wo war also jetzt nochmal diese oder jene Ecke, von der gerade die Rede ist?! Zu dumm, dass die Namen zwar jeweils eingeblendet werden, aber nur kurz und auch immer nur dann, wenn man vom einen in den anderen Bereich übergeht. Auch ist die Karte, so schön sie anzusehen ist, nicht stufenlos zoombar. Sie ist häufig viel zu weit weg oder viel zu nah dran.
Aber wie dem auch sei, diese Kleinigkeiten stören den Spaß beim Spielen keineswegs - und sind darüber hinaus schnell weggepatcht. Bleibt nur abzuwarten, ob die Leute von Villa Gorilla hier Hand anlegen werden.
FAZITYoku's Island Express ist äußerst gelungen. Wer mal wieder was anderes spielen möchte, oder einfach Bock auf einen Gute-Laune-Titel par excellence hat, muss zuschlagen. Selbst Pinballfans sollte unbedingt einen Blick riskieren, denn es wird viel geflippert in Yoku's Island Express. Einen Highscore gibt es zwar nicht zu schlagen, aber ein Ziel will erreicht werden, und die Reise bis dahin lohnt sich allemal.