Cover: World to the WestWorld to the West ist ein Action-Adventure aus der Vogelperspektive, im welchem eine alte Frau die Ankunft von vier Helden erwartet. Diese vier Helden haben alle unterschiedliche Fähigkeiten, die es geschickt zu kombinieren gilt, um so zu zum Ziel zu gelangen.

Lumina, eine Tochter eines Königs, ist eine mächtige Teslamanacerin, die mithilfe ihrer Macht Elektrizität und Magnetismus kontrollieren kann. Ebenso kann sie sich über kleine Entfernungen beamen. Lord Clonigton, ist ein bombastischer Entdecker, der mit seiner Muskelkraft glänzt und so nicht nur effektiv gegen Widersacher jeglicher Art kämpft, sondern auch Wände und Felsblöcke zerstört. Teri ist eine geschickte Gedankenbeherrscherin und kann so Monster manipulieren und sie nach ihrem Willen handeln lassen. Mithilfe ihres Schals, kann sie sich zudem an einem Pfeiler heranziehen und so Abgründe überwinden. Knaus, ein Minenarbeiter-Kind aus einer industrialisierten Nation, welche bei einem leichtsinnigen Versuch abgestürzt ist, den Mond zu erreichen. Dank seiner Größe kann er sich durch enge Öffnungen zwängen und, indem er Eisplattformen erstellt, übers Wasser gleiten. Durch seine Erfahrung in der Mine kann er Felsen durch Einsatz von Dynamit wegsprengen und sich unter die Erde graben. ...wie zu erwarten, stehen euch nicht direkt alle Fähigkeiten zur Verfügungen, sondern ihr schaltet sie nach und nach frei. Ebenso könnt ihr auch immer nur einen Charakter gleichzeitig spielen. Möchtet ihr euren Helden wechseln, müsst ihr zuerst einen der vielen Indianerpfähle, die die vier Auserwählten abbildet, aufsuchen.

Die Oberwelt besteht aus den verschiedensten Gebieten, wie große Wüstenlandschaften, Seeplatten, Gebirgspfade, Eisgebiete und Wälder. Zahlreiche Höhlengänge, die ihr an den verschiedensten Stellen der Welt betreten könnt, warten darauf, von euch erkundet zu werden. Oft sind diese Landschaften aber recht simpel aufgebaut. An den Wegrändern stehen beispielsweise viele Bäume, an denen ihr nicht vorbeikommt. Und auf den Wegen begegnet euch nur ab und zu ein Gegner oder Rätsel. Auch gibt es noch hier und da mal eine kleine Siedlung oder ein kleiner Zirkus, das wars dann aber schon.
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Kämpfe
Auf der ganzen Welt lauern die verschiedensten Kreaturen darauf, euch anzugreifen. Manche wollen euch sogar verspeisen. Aber keine Angst, ihr seid alles andere als wehrlos, auch wenn sich eure Erfolgsaussichten je nach Held etwas unterscheiden. So hat Teri mit ihrer Gedankenkontrolle leichtes Spiel. Lord Clonigton kann die meisten Gegner mit ein paar Hieben kurz und klein schlagen. Mit Knaus und Lumina wird es schon etwas komplizierter. Hier müsst ihr im richtigen Moment mit eurer Fähigkeit, Schaufel oder Stab, durch Betätigen des B-Knopfs angreifen.
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Während der Schlachten solltet ihr auf eure Herzen achten, diese sind nämlich schnell verbraucht. Im Laufe des Games könnt ihr aber mehr Lebenscontainer erhalten, indem ihr sie findet und einsammelt. Überlegt aber gut, welcher Charakter einen Container erhalten soll, denn jedes Lebensupdate kann nur einmal eingesammelt und vergeben werden.
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Von Zeit zur Zeit werdet ihr auf den ein oder anderen mächtigen Bossgegner treffen, und jeder kommt mit eigenen Angriffstechniken daher. Allerdings verwenden sie fast alle die gleiche Kampftechnik, so sind sie leicht durchschaubar.
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Rätsel
Häufiger mal müsst ihr Rätsel lösen, damit es weitergehen kann. Oft benötigt ihr hierfür mehr als einen der Auserwählten. Beispielsweise müsst ihr mit Knaus durch einen Tunnel kriechen, um einen Hebel umzulegen, nun mit Lord Clonigton auf eine Mauer klettern, mit Lumina Strom liefern und dann mit mit Teri ein "Eichhörnchen" hypnotisieren um an eine Art Schlüssel zu gelangen, mit dem ihr ein großes Tor öffnen könnt.
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Recht am Ende des Games fühlte ich mich allerdings auch etwas veralbert. Erst hieß es, um hier weiterzukommen benötige ich vier Batterien. Nachdem ich diese beisammen hatte, ging das Tor auch problemlos auf. Kurze Zeit später kam ein weiteres Tor. Es hat von mir gleich neun Batterien gefordert. Damit nicht genug: Nachdem ich auch dieses Tor durchschritten hatte, kam noch ein weiteres Tor, für das ich gleich 15 dieser Schmuckstücke vorzeigen musste. Immerhin behält man die Batterien, nachdem man eine Sicherungseinheit durchquert hat...
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Dennoch nervt diese Art ewig gleicher Voraussetzung. Denn auf der Oberwelt findet man außerdem einen Typen, der für 50 Gold verrät, wo eine Batterie zu finden ist, und somit mündet dies dann in jeder Menge Hin- und Hergelatsche. Denn leider bietet World to the West weder Sidequests, noch sonst irgendwelche Aufgaben zum Nebenbei-Zeitvertreib.
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Technik
Die Grafik von World to the West sieht aus, als wäre das gesamte Spiel ein großes Gemälde aus Acryl- oder Wassermalfarben. Dabei erkennt man die Kanten der einzelnen Gegenstände sehr gut, auch wenn durch den Grafikstiel die allgemeine Darstellung etwas verwaschen wirkt, was in Bewegung ein ansprechender Effekt ist. Ansonsten performt World to the West auf der Switch wunderbar: Nichts ruckelt, nichts glitcht. Die Musik ist simpel gehalten; meiner Meinung nach etwas zu simpel. Das mehr oder weniger leise bleibende Instrumental läuft so durch und passt sich auch nicht dem Geschehen an.
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Es ist schade, dass man die Karte, erst mithilfe des rechten Analogsticks etwas heranzoomen muss, um auch die äußeren Indianerpfähle auswählen zu können, weil man sie sonst nicht durch das Bewegen der Karte mithilfe des linken Analogstick erreichen kann, da zum Auswählen kein Cursor zur Verfügung steht, sodass dies ausschließlich durch das Bewegen der Karte geschehen muss. Unnötig umständlich.
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Im Allgemeinen geht die Steuerung aber gut von der Hand. Die Aktionsbefehle für ABXY sind ergonimisch belegt und auch im Battle werden die Eingaben sauber umgesetzt.
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Fazit
Anfangs hatte World to the West mich an die Switch gebunden. Anfangs. Denn leider konnte es diesen Status nicht lange halten. Nicht nur die fehlenden optionalen Missionen haben mich gestört, sondern die Story konnte mich nicht sonderlich packen. Der gröbste Patzer kam dann, mit der elenden Batterie-Lauferei, wo meine Lust auf den Nullpunkt gefallen war: Die reinste Spielzeit-Streckung. Dennoch ist World to the West ein durchaus gutes Action-Aventure, das bei Genrefans sicher Anklang findet.
Marc Julia Singleplayer: 76%

Verfasst von Marc Julia am 16.01.2018,
bemustert durch Rain Games
für bis zu 1 Person/en
Release am 18.01.2018