Cover: World of GooSchleimige Bälle
Das Prinzip von World of Goo ist simpel: Baue mit Goobällen hoch, bis zum Rohr! Und wenn man einen der Bälle packt und an ein Gerüst von Goobällen hält, erscheint ein mögliches Anbaugitter. Lässt man den Ball los, wird er genau an die Stelle platziert und muss sich dann mit der Schwerkraft (und der Physikengine) auseinandersetzen. Es ist also wichtig, die Bälle so aneinander zu platzieren, dass eine geforderte Höhe erreicht wird, ohne dass das alles um- oder zusammenfällt.

Das Spiel ist in Kapitel unterteilt, und es wollen insgesamt 50 Level gelöst werden. Jedes Level benötigt eine gewisse Anzahl an Goobällen, die sich durch das Rohr saugen müssen. Sobald ein Gooball verbaut wurde, kann man ihn nicht mehr verwenden. Jedoch gibt es ganz unterschiedliche Arten von Goobällen. Die grünen Goobälle sind etwas klebriger und können tatsächlich neu angeordnet werden. Durchsichtige Goobälle sind wie Tropfen aus Wasser, die, wie Schnodder aus der Nase, einfach nur nach unten hängen.

Wenn ein Level gemeistert wurde, flutschen alle in einer klebrigen Masse in einen Glasbehälter. Mit den Goobällen, die zu viel gesammelt wurden, könnt ihr außerhalb der Kapitel einen gigantischen Turm bauen. Je höher, desto besser - aber möglichst stabil sollte es sein.
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Abwechslung und harte Nüsse
World of Goo macht keine halben Sachen. Dchon ab dem 5. Level in Kapitel 1 werden eure Geduld und euer Können auf eine Zerreißprobe gestellt. Es ist das Ziel, eine lange Brücke über eine Schlucht zu bauen. Wird das Gesamtgewicht zu schwer, kippt das Gebilde in die Tiefe, wo euch spitze Stacheln erwarten. Werden diese berührt, sterben die Goobälle. Das sollte natürlich vermieden werden, und darum gibt es Bälle in Form von Luftballons. Die können an einzelne Goobälle angehängt und auch wieder abgehängt werden. Die Luftballons ziehen euch zwar nach oben, jedoch befinden sich an der Decke ebenfalls Stacheln! Und auch hier ist wieder größte Vorsicht geboten, denn manchmal dienen Luftballons auch dazu, eure Googebilde in die Höhe zu transportieren oder über eine kleinen Spalt mit dem Ausgangsrohr zu manövrieren.
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Die Level sind abwechslungsreich und erfordern immer wieder neue Ansätze, wie man die Goobällchen miteinander verknüpfen muss. Ob Turm, Brücke, Stange, Kugeln oder was sonst noch alles möglich ist. So können auch mal Windmühlen zur Gefahr werden, bei denen es gilt, im Winde wehend eine Kette bis zur anderen Seite zu bauen, ohne von den Mühlen geschreddert zu werden. Oder ihr müsst ein Rad bauen, dass im Wasser schwimmt und durch das sich außen eine Trommel dreht. Schafft ihr es, das Rohr zu erreichen?
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It really points
World of Goo hatte sein Debut auf der Wii und nutzte dort die Pointer-Funktion der Wiimote. Die Switch schafft das tatsächlich ohne Sensorleiste. Anhand der Gyrotechnik wird der Joy-Con auf den Tisch gelegt und dieser erfasst einen kurzen Moment lang seine Nullstellung. Danach muss die Plus- oder Minus-Taste gedrückt werden und schon habt ihr einen Pointer auf dem Bildschirm. Die Taste dient dabei immer zur Neuzentrierung, bzw. Neujustierung, solltet ihr das notwendig halten. Denn auch wenn die Technik relativ gut funktioniert, kommt es vor, dass der Pointer bzw. die Hand wandert und mit einem kurzen Klick wieder justiert werden muss. Der große Vorteil bei dieser Technik ist, dass man nicht direkt auf den Bildschirm zeigen muss, sondern die Hand auch gemütlich im Schoß ruhen lassen kann. Wer dagegen die Touchscreen Steuerung bevorzugt, kann sich das Tablet in die Hand nehmen und die Goobälle durch Touchen durch die Level bringen.
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Tim Burton und die Goobälle
Die Tomorrow Cooperation hat einen eigenen Stil, der sich durch all ihre Spiele zieht. Ich nenne es immer Tim-Burton-Stil, weil es mich an seine Filme wie Frankenweenie, Edward mit den Scherenhänden oder Beetlejuice erinnert. Die Charaktere sind schräg, haben große Augen und das Leveldesign ist ebenfalls teils bunt, aber auch sehr düster und schwarz. Es gibt zwischen den Kapiteln eine kleine postapokalyptische Story mit Menschen, aber es geht hauptsächlich um das Gameplay. Oder hier: die Goobälle.
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Die Musik passt ebenfalls zum ganzen Drumherum. Düstere Orchesterklänge schmücken die skurrilen Level und könnten ebenfalls aus dem Keyboard von Danny Elfman, (dem Lieblingskomponisten von Tim Burton) stammen. Die Switch-Version hat eine Art Musikbox, bei der jeder Titel aus dem Spiel einzeln angehört werden kann.
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Außerdem neu an der Switch-Version ist der integrierte Zwei-Spieler-Modus. Hierfür kann jederzeit ein zweiter Joy-Con aktiviert werden. Allerdings bekommt der erste Spieler die alleinige Kontrolle über die Kameraführung. Das kann für den zweiten Spieler desöfteren ein Problem werden, wenn er irgendwas plant und das Bild auf einmal in eine andere Richtung abhaut. Trotzdem: Allgemein kann der Zweispielermodus hier und da helfen - aber auch hinderlich sein, weil die Koordination viel schwieriger ist. Aber Spaß macht es trotzdem jede Menge.
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FAZIT
World of Goo begeistert mich heute noch genauso wie damals. Die Level sind cool gestaltet, die Rätsel knackig, aber manchmal auch frustrierend. Trotzdem emfpindet man jedes Mal wieder ein sehr befriedigendes Gefühl, wenn eine Konstruktion am Ende tatsächlich funktioniert hat. Und auch gemeinsam mit Zwei-Spieler-Modus kommt, trotz der Kameraeinschränkung, auch viel Freude auf.
Dennis Singleplayer: 91%
Multiplayer: 90%


Verfasst von Dennis am 05.04.2017,
bemustert durch Tomorrow Corporation
für bis zu 2 Person/en
Release am 23.03.2017