Spannt die Bögen, es geht euch an den Kragen, in diesem Top-Down-Multiplayer-Skirmish-Game. Was immer hilfreich ist: Ein Tutorial. Wondershot führt euch kurz und knapp zum selber ausprobieren durch die Spielmanöver, auch wenn diese schnell erlernt sind. In einer Vogelperspektiven Sicht bewegt ihr euch mit dem linken Stick durch ein Labyrinth und vollzieht mit der L-Taste eine Rolle, die zum Ausweichen dient, aber auch, um schneller durch den Matsch zu rollen.
Im nächsten Abschnitt erlernt ihr das Einsammeln von Pfeil und Bogen, genutzt durch die A-Taste. Haltet ihr die Taste, statt sie nur kurz zu drücken, wird der Schuss aufgeladen. Bleibt der Pfeil jedoch in der Wand stecken, müsst ihr diesen erst wieder einsammeln. Trefft ihr Gegner direkt, dürft ihr weiterschießen. Des Weiteren kann es Level-Portale geben, die eure Geschosse an anderen Stellen wieder austreten lassen. Dieses Element kommt besonders im Abenteuer-Modus zum Einsatz. Eine weitere Bewegungsform, neben der Rolle, ist das Locken. Denn wenn ihr euch mit dem Stick bewegt, gebt ihr dadurch auch die Richtung an. Per R-Taste könnt jedoch in fest eingestellter Schussrichtung weiterhin bewegen.
Die Steinschleuder gehört zu den abprallenden Waffen. Somit könnt ihr Gegner über Bande erwischen. Wird der Schuss aufgeladen, wird das Projektil schneller, aber auch kleiner. Der Boomerang kann durch Halten des Schussknopfes beispielsweise an einer Stelle gehalten werden und bekommt einen Feuerschweif. Positioniert ihr euch an einer anderen Stelle, schwingt er sich auch dort schnurstracks auf euch zu. Thors Hammer werft ihr ebenfalls auf die Gegner und muss wieder eingesammelt werden, falls er daneben fällt. Haltet ihr diesen gedrückt, könnt ihr sogar durch Wände dashen.
Einsammelbare Goodies gehören ebenfalls mit dazu, wie das Schild, das euch vor Treffern schützt, Supershots, die euch durch Wände schießen lassen, Super Speed Boots für schnelleres Laufen, Geister Bonus mit dem man durch Wände laufen kann und Slow Motion, die eure Umgebung verlangsamt.
Einer für alleDer Adventure-Modus kann sowohl allein als auch mit bis zu drei weiteren Personen gespielt werden. Das Abenteuer unterteilt sich nochmals in Challenges und Endless. Während man im letzteren endlos bis zum bitteren Ende Gegner besiegen muss, ist bei den Challenges etwas mehr Geschick gefragt. In drei Welten, mit je drei Kapiteln mit je fünf Aufgaben, müssen beispielsweise in Time Attack oder Brawl gewisse Bedingungen erfüllt werden. 27 Monster in einer gewissen Zeit erledigen oder auch einfach nur 30 Gegner platt machen. Mag irgendwie recht eintönig klingen, es wird aber durch das Level Design und die jeweilige Waffe, wie schon oben genannt, die Fähigkeiten der Waffen plus eure Fähigkeit diese zu nutzen, auf die Probe gestellt.
So muss durch Wände gedasht, an Hindernissen abgeprallt und was es sonst noch alles so gibt, gemacht werden um die Aufgaben zu schaffen. Zu Beginn jeder Challenge werden Ziel und Tipps angezeigt, zum Schluss gibt es aber noch Herausforderungen, die euch anspornen sollen, alles in einer gewissen Zeit zu schaffen, oder ohne Treffer durchzukommen. Dadurch könnt ihr die Challenges mit besserem Highscore abschließen.
Mit mehr Leuten kann es etwas chaotisch auf dem Bildschirm werden, macht aber auch mehr Laune. Denn leider kann man keinen der vier Charaktere in irgendeiner Weise aufleveln oder die Waffen verstärken, was den Ehrgeiz, den besten Highscore in den Leveln zu erlangen, deutlich mindert.
Alle für ei.. BlödsinnWer sich allerdings ordentlich auf die Mütze geben will, bekommt im Battle-Modus die Gelegenheit dazu. In "Last Nipper" kann nur einer jede Runde gewinnen und zwar der letzte Überlebende. Nach fünf Runden wird der beste Kämpfer zum Sieger gekrönt. In "Nippernator" geht der Sieg nach Punkten. Wer zuerst 10 Gegner getroffen hat, gewinnt. In "Diabolik Duel", was eine Sudden-Death-Variante ist, wird in einer kleinen Arena gekämpft, deren Feuerwände immer näher kommen. Fünf Runden müsst ihr überleben und der beste gewinnt. Wahlweise können die Modi auch in Teams gespielt werden.
Weiterhin finde ich gut, dass es in den Regeln weitere Einstellmöglichkeiten á la Smash Bros. gibt und die Kämpfe dadurch individuell angepasst werden können. Schade jedoch, dass es weder Online noch CPU-Gegner gibt. Wer also im Multiplayer spielen möchte, braucht willige Mitspieler und am besten gleich drei davon, denn dann geht der Titel erst richtig auf.
Schöne WeltOptisch trifft Wondershot ganz meinen Geschmack. Bunte Bilderbuchoptik mit charismatisch gestalteten Charakteren. Die Welt ist kompakt und trotzdem ist alles hübsch und detailreich gestaltet. Die Bewegungen laufen flüssig ab, die Waffen sind abwechslungsreich und dennoch bei der Schnelligkeit des Spiels nicht immer ganz klar zu erkennen.
Der Sound ist ebenso peppig wie flott, mit mittelalterlichen Klängen und Posaunen, die zum Start einer Partie ertönen. Treibende Trommelwirbel stacheln zur Auswahl der Teams an und in den Kämpfen selbst nimmt sich das Spiel nicht all zu ernst. "Whuiii"-, "Plingg"-, "Whuuuush"-Sounds, wie aus einem Snoopy-Cartoon, ertönen bei Angriffen und deuten auf ein doch eher familienfreundliches, statt brutales Gemetzel hin.
FAZITAls ich eine Runde für mich allein spielte, stellte sich bei mir bald Ernüchterung ein. Als ich es jedoch mit Freunden probierte, konnte man in kürzester Zeit ein wahres Kampfgeschehen erleben. Die Steuerung ist schnell erlernt, die Kämpfe sind kurz und knackig. Denn Wondershot ist kein Spiel, dass man stundenlang spielt, sondern für eine actionreiche Runde zwischendurch. Trotzdem: Für wirkliche Langzeitmotivation fehlt einfach ein Online-Modus.