Cover: Vostok Inc.Gameplay und Steuerung
Wenn man nicht gerade aus der Vogelperspektive heraus ein Raumschiff steuert, um Asteroiden oder Aliens abzuschießen, damit man die spielspezifische Währung namens Moos erhaschen kann, hält man sich in gut strukturierten Menüs auf, in denen man Arbeitsstätten wie Minen auf verschiedenen Planeten erbaut. Eine Mine könnte bei der Anschaffung um die 50 Moos kosten, aber 5 MpS (Moos pro Sekunde) zurückbringen, wobei beide Werte je nach erhältlichen Upgrades und Menge an Gebäuden variieren, was stark an das beliebte Browserspiel "Cookie Clicker" erinnert.

Während das Streben nach Reichtum harmlos beginnt, man bestenfalls zweistellige Beträge pro Sekunde ergattern kann und sich exklusiv in der Milchstraße aufhält, wird man früher oder später ein Billionär und kämpft in weit entfernten Galaxien gegen abstruse Bossgegner. Da man, natürlich, einen Geldbetrag bezahlen muss, um in fernere Gebiete zu gelangen, ist man anfangs motiviert seine MpS-Rate zu erhöhen und wird für viele Stunden den Controller, beziehungsweise die Konsole, nicht aus der Hand legen können, bis nach einem gewissen Zeitraum die Monotonie dieses Prinzips eintritt und der Fortschritt durch die steigenden Preise der zu konstruierenden Vorrichtungen immer langsamer wird.

Das Raumschiff bewegt sich über eine größere Weltkarte, auf der Planeten, schwarze Löcher zur Reise zwischen einzelnen Galaxien und das Mutterschiff zu finden sind, welches dazu dient, dass man seine Lebensanzeige wieder auffüllen und die Komponenten des Schiffs verbessern kann. Denn auch außerhalb von Zivilisationen ist ohne Moos nichts los, wenn man gegen außerirdische Gegner antreten will, die von ihrer taktischen Finesse und allgemeinen Schwierigkeit stark schwanken. Zur Option steht, mithilfe des Boosts, welcher durch die Betätigung der ZR-Taste ausgelöst wird, zu flüchten oder die Gegner durch Schüsse, welche dank des rechten Sticks 360grad-fähig einsetzbar sind, zu vernichten.
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Sollte man einmal vom Gegenüber getroffen werden, ist dies halb so schlimm, da nur ein kleiner Teil der Schildanzeige verloren geht, die sich nach einigen Sekunden automatisch regeneriert, aber steckt man mehrere Treffer hintereinander ein, so verliert man Punkte seiner tatsächlichen Energie und kann getötet werden. Die letzte Chance liegt darin, in einer kleinen Fluchtkapsel zurück zum Mutterschiff zu kommen und das Gefährt kostenlos zu reparieren, aber wenn man auf dem Weg dahin getroffen wird, explodiert jene Kapsel und man verliert eine hohe Summe. Da man beim Erreichen bestimmter Werte im rudimentären Levelsystem aufsteigt, passen sich auch alle Kontrahenten diesem an und halten dadurch mehr aus, was den Kampf nicht zu etwas macht, dem man besser aus dem Weg geht.
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Ästhetik und Technik
Die sehr simple Handlung wird durch humorvolle Texte erzählt, die der Assistent des Spielers sowie der jeweilige Vorsitzende einer Galaxie von sich geben. Dabei kommen in der guten deutschen Übersetzung des Öfteren Wortspiele und gelegentlich auch Fäkalhumor zum Einsatz, der absichtlich schlecht geschrieben wurde.
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Grafik und Sound sind zudem in sich stimmig, da der gezeichnete Stil und die Farbgebung dafür sorgt, dass man immer den Überblick behält, während man dem Technolastigen Soundtrack lauscht und die ewigen Weiten erobert. Das einzige Manko dabei ist, dass keine Sprachausgabe, aber schrille Töne vorhanden sind, die eine Sprache simulieren sollen, aber auf lange Zeit lästig werden, ähnlich wie es bei den Animal Crossing Spielen der Fall ist.
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Fazit
In den ersten paar Stunden ist Vostok Inc. durch den netten Mix an Shooter- und Strategie-Elementen eine Art von Spiel, das man nicht mehr aus der Hand legen kann. Jedoch, ab einem bestimmten Punkt, durch die immer gleichen Zielsetzungen und Wartezeiten, bis man genug Moos gesammelt hat, frustrierender wird. So bin ich letztlich doch ein wenig enttäuscht, dass diese spezielle Magie zu Beginn nicht über das gesamte Erlebnis erhalten blieb.
Sven Singleplayer: 74%

Verfasst von Sven am 02.04.2018,
bemustert durch Marchsreiter Communications
für bis zu 1 Person/en
Release am 07.12.2017