Cover: Victor Vran Overkill EditionNicht-Diablo
Wer die berühmte Diablo-Reihe von Blizzard kennt, wird schnell Gefallen an Victor Vran Overkill Edition finden, denn gewisse Ähnlichkeiten sind erkennbar. Victor Vran ist ein Dämonenjäger, der vermutlich letzte seiner Art. Königin Katarina aus Zagoravia hat euch zu sich gebeten, damit ihr euch auf die Suche nach Adrian macht.

Unterschiedliche Rassen oder Charakterklassen gibt es in Victor Vran Overkill Edition nicht, sondern nur diesen einen Victor. Abwechslung gibt es in den drei Kostümen, die nach dem erstem Levelaufstieg zur Auswahl stehen. Das Kostüm des Gläubigen, das einem Steam-Punk-Magier ähnelt, verleiht eurer Energie um 500 mehr Lebenspunkte, während die lässige "Kung Lao"-ähnliche Rüstung mit Metallklingenhut bei kritischen Treffern den Overdrive erhöht. Der Overdrive entfaltet eure Dämonenkraft, aber dazu gleich mehr.

Es ist unabdingbar, ständig in Bewegung zu bleiben. MIt einer Rolle könnt ihr Monstern und sonstigen Gefahren ausweichen. Springen kann der flinke Dämonenjäger ebenso, kann sogar in bester Mario-Manier einen Wandsprung ausführen und geheime Bereiche erklimmen. MIt der B-, X- und Y- Taste lassen sich Basis- und zwei Spezialattacken ausführen. DIe Basisattacke lässt sich immer wieder ausführen, während die anderen beiden eine gewisse Cooldown-Zeit benötigen.
Screenshot Screenshot
Die Crème de la Crème sind die Waffen. Während in Diablo die Klassen unterschiedliche Gameplayelemente, bieten bzw. die Art zu Spielen vom Charakter abhängig ist, könnt ihr in Victor Vran Overkill Edition mit der Wahl der Waffen euren eigenen Spielstil finden. Die Sense eignet sich besonders gut gegen Spinnen, mit einer schnellen Kreiselspezialattacke. HIerfür seid ihr jedoch oftmals direkt im Gerangel. Vielleicht steht ihr aber auch eher auf Schusswaffen, wie die Schrotflinte, oder auch eine Stromgewehr, dass eine Reihe von Gegnern platt machen kann. Es gibt Schwerter, Rapiere, Granatwerfer, ja sogar einen Hammer, der zwar langsam Schwingt, dafür barbarischen Schaden anrichtet.
Screenshot Screenshot
Das hört ja gar nicht auf
Sowohl Waffen, als auch alle anderen sammelbaren Gegenstände gibt es in unterschiedlichen Seltenheitsstufen. Grün für häufig, über blau, gelb, bis hin zu violett für seltene Gegenstände. Gegner jagen beschert euch mit reichhaltig Erfahrungspunkte und bei jedem Levelaufstieg, gibt es sowohl neue Gameplaymechaniken als auch Verbesserungen der Lebensanzeige und sonstige Gegenstände. Relativ schnell seid ihr in der Lage, zwei Waffen zu benutzen. Ihr wollt auf Distanz bleiben und dennoch ab und an Action aus der Nähe haben? Nehmt euch ein Schwert und einen Revolver und kombiniert die beiden Spielstile miteinander. Egal, ob euch ein schneller oder langsamer Stil gefällt. das ist noch nicht alles.
Screenshot Screenshot
Nach kurzer Zeit könnt ihr sogar eine Dämonenkraft einsetzen. Diese kann je nach Belieben ausgetauscht werden, denn ihr werdet auf euren Wegen einige finden. Da gibt es beispielsweise eine Lebensaura, die euch 23 Sekunden lang Rüstung gibt, oder ein Bumerang, der Gegner im Wurffeld Schaden zufügt. Aber auch aktive Dämonenkräfte wie der Sonnenstrahl, den ihr selbst durch die Gegner vor euch lenken könnt, oder die Zeitblase, wodurch Gegner in ihr verlangsamt werden.
Screenshot Screenshot
Neben unterschiedlichen Tränken wie Heilung, Explosion und weitere, gibt es sogenannte Schicksalskarten mit passiven Effekten für unseren Helden. Im Tarotkarten-Design besitzen diese Schicksalskarten Punkte, die euer Limit nicht überschreiten dürfen. Während zu Beginn die Punktezahl für die Kartenaufteilung noch relativ wenig erscheint, wird das Kontingent von Zeit zu Zeit höher, wie auch die Kartenwerte selbst. "Der göttliche Mond" verursacht bei einem kritischen Treffer beispielsweise eine Frostexplosion, während "Der dämonische Krieger" 20% mehr Kampfschaden verursacht.
Screenshot Screenshot
Das war es jedoch immer noch nicht. Wer sich mit Craften beschäftigen möchte, kann sich am Transmutieren austoben. Hier wird eine Basiswaffe genommen und mit drei weiteren als Zutat gemischt. Es existieren einige Rezepte und Konstellationen, die eure Waffen minimal besser machen. Vielleicht aber auch mehr, ich habe mich leider noch nicht mit den ganzen Rezepten beschäftigt, da ich relativ schnell meine Lieblingswaffen gefunden habe.
Screenshot Screenshot
Ihr seht, in Victor Vran Overkill Edition ist die VIelfalt an Sammel- und Einstellungsmöglichkeiten imens, doch leidet darunter die Übersichtlichkeit und Menüführung. Die Schrift ist relativ winzig und überfüllt von Informationen. Im Kodex findet ihr alles über die Geschichte, Hinweise, Waffen, Monster, Rezepte und mehr.
Screenshot Screenshot
Die Welt von Zagoravia
Die Außenwelt ist gigantisch und auch sehr düster gehalten. In einem horrorartigen Steampunk-Stil macht ihr euch auf, um Untote, Geister, Ghule und sonstigen Krabbeltieren das Fürchten zu lehren. Während die Skelette relativ langsam unterwegs sind, gibt es giftige Spinnen, die klein aber zahlreich und flott auftreten. Oftmals hinterlassen sie eine Giftwolke, die euch zusätzlich Schaden zufügen kann. Allerdings gibt es auch Skelette, die mit Flammenbällen feuern und sogar zweimal getötet werden müssen. Die richtigen harten Nüsse sind Champions, bzw. Bosse. Diese geben aber auch ordentlich Loot, den ihr einsammeln könnt. Jede Gegnerform bringt ihre eigene Angriffsart mit sich. Vampire rasen wie verrückt auf euch zu, andere wiederum lösen magische Formen auf dem Boden aus, die Schaden zufügen. Das kann Verlangsamung, Energieabzug, Verteidigungsreduzierung oder sonstiges sein, also aufpassen!
Screenshot Screenshot
Im Schloss Zagore, könnt ihr euren Einsatz planen. Eine gigantische Karte zeigt das nächste Ziel an. Es gibt einiges an düsteren Welten, ob es ein verdorrter Laubblätterwald, grüne Wiesen, Wüsten mit Skorpionen, herbstliche Gegenden mit Halloweengestalten und Kürbissen oder sogar ein Zirkusbereich mit gefährlichen Clowns aus den schlimmsten Alpträumen ist, überall gibt es kleinere Dungeons zu erkunden.
Screenshot Screenshot
Diese Dungeons erfordern kleinere Aufgaben, wie töte eine gewisse Anzahl Gegner, benutze keine Heiltränke, schaffe etwas in 5 Minuten oder ähnliches. Diese kleinen Challenges gibt es sogar für die Oberwelt. Somit können sich selbst Highscorejäger auch hier voll und ganz austoben. So heißt es zum Beispiel, zerstöre alle Spinnennester oder erschlage Argus, den Grauenvollen. Das gehört nicht zur Geschichte, trägt aber zum Gesamten bei. Dadurch können außerdem auch Reichtümer in Form von Kisten mit Gegenständen, oder auch jede Menge Gold erscheinen. Gold ist wichtig, wenn ihr im Shop des Schlosses Waffen, Tränke oder sonstiges kaufen möchtet. Ihr braucht es aber auch zum Transmutieren, also seid schön fleißig am Sammeln.
Screenshot Screenshot
Der Schwierigkeitsgrad kann jederzeit geändert werden. Wer jedoch noch einen Extrakick haben möchte, kann fünf Flüche individuell einsetzen. Dadurch können Monster in Champions umgewandelt werden, ihre Rüstung verstärkt oder die Lebensenergie von Victor von Zeit zu Zeit reduziert werden.
Screenshot Screenshot
Ein Victor kommt selten allein
Wer sich nicht alleine durch die Massen schlagen möchte, der kann sich sowohl online Gefährten suchen, oder aber einen Freund neben sich auf die Couch setzen. Was ich richtig toll von den Entwicklern durchdacht finde, ist das Speichern eines separaten Spielstandes. Somit besitzt jeder Spieler einen eigenen Spielstand und könnte seinen Victor Vran unabhängig vom anderen nutzen. Allerdings ist somit auch das Spielen mit weit auseinander liegenden Charakterleveln möglich. Somit könnte ein Level-6-Spieler bei einem Level-20-Spieler mitmachen. Das Spiel passt den Schwierigkeitsgrad zwar etwas an, es ist jedoch dennoch nicht empfehlenswert, zumal online Gebiete erkundet werden können, die euch zuvor nicht zugänglich waren. Da sage ich nur "Spoiler Alert"!
Screenshot Screenshot
Während im Zweispielermodus die Action ganz schön unübersichtlich werden kann, sieht es bei drei bis vier Spielern noch schlimmer aus, wenn jeder durch die Gegend rollt. Überall kracht und explodiert es, Gegner rasen durch die Gegend, Waffen werden abgefeuert, Dämonenkräfte aktiviert und, und, und.... Da kann die Framerate nicht immer ganz mithalten, dennoch lässt es sich jederziet ordentlich spielen. Da es sich um die optisch gleichen Victor Vrans handelt, sollte man gut darauf achten, welcher man selbst ist.
Screenshot Screenshot
Trotzdem kann der actionlastige Titel mit mehreren Leuten richtig Spaß machen, auch wenn die Kommunikation ohne Voice Chat online die Sache um einiges erschwert. Zuhause sieht das natürlich anders aus und kann bei mir punkten. Wir haben stundenlang ordentlich ausgeteilt. Und ab Level 25 darf man sogar PvP-Arenen betreten und sich mit anderen messen.
Screenshot Screenshot
Einmal Hölle und zurück
Die Story ist jetzt nicht das Gelbe vom Ei, entfaltet sich jedoch ein wenig von Zeit zu Zeit. Es geht hauptsächlich um den Spielspaß und das Gegnerschnetzeln ist definitiv unterhaltsam. Was mich etwas stört, sind die immer wiederkehrenden Einblicke in Mauern, Gebäude und ähnliches, vor allem wenn ihr die Kamera dreht. Das wirkt wie Clipping oder Grafikfehler, ist aber wohl eine Designentscheidung, um die Umgebung besser erkennen zu können oder Rechenpower zu sparen. Ich muss gestehen, je länger man spielt, desto weniger fällt es auf, aber gut finde ich es nicht. In Sachen Spezialeffekte haben sich die Entwickler sehr Mühe gegeben. Ich verstehe leider nicht, wieso sie bei so vielen Einstellmöglichkeiten, die Kamera in dieser doch recht weiten Vogelperspektive gewählt haben. Ich hätte mir die Kamera in vielen Situationen gerne näher gewünscht, um mehr von der Action zu sehen. Videosequenzen habe ich ebenfalls vermisst, dieser werden aber immerhin in netten Schriftdialogen dargestellt.
Screenshot Screenshot
Was hier an der Stelle punkten kann, ist die Synchronarbeit. Es gibt in der deutschen Variante Martin Kessler (Nicholas Cage, Vin Diesel) als Victor Vran zu hören und auch der restliche Cast ist gut gemacht. Nur die geheime Stimme in Victors Kopf kann ganz schön nervig sein. Der klopft nämlich Sprüche wie "Wie soll ich dich denn nennen? Ach, ich nenn' dich einfach Vicky" und solche Mätzchen. Die Musik ist sehr gothic-like, mystisch und kann mit atmosphärischen Klängen die Epoche sehr gut einfangen.
Screenshot Screenshot
Rest in Peace, Lemmy
Da es sich um die Overkill Edition handelt, wurden dem Spiel noch zwei DLCs beigefügt. Die Entwickler haben die Integrität anhand eines Weltenwechsels gelöst, der ganz einfach aus dem Hauptmenü möglich ist. Dass man die Waffen aus diesen DLCs überall hin mitnehmen kann finde ich klasse, auch sonst wird der Spielstand in keinster Weise beeinflusst.
Screenshot Screenshot
Die eine Welt nennt sich "Fractured Worlds" und ihr übernehmt die Kontrolle über euer Schicksal im verzerrten Chaoslabyrinth der zerbrochenen Welten. Und hier gibt es in der Tat ein Chaos der zersplitterten Welten und jeder Bereich bringt euch wieder in eine komplett andere Kulisse. Während ich die Idee echt gut fand, hat der andere DLC meinen ganz persönlichen Nerv getroffen.
Screenshot Screenshot
In "Motörhead" bekämpft ihr das Böse mit der Macht von Motörhead. In der Bar trefft ihr tatsächlich den legendären und vor nicht allzu langer Zeit von uns gegangenen Band-Leader Lemmy. Nach kurzem Kampf gegen die bösen Mächte, erhält man Lemmys Waffe: "Der Killmeister" - eine Bassgitarre. Benutze man die Basisattacke, spielt Victor Vran Gitarrenriffs und es fliegen Leuchtgeschosse aus dem Mehrsaiter. Ein Feuerstrahl aus der Spitze ist eine Spezialattacke, während die andere ein Powerslide durch die Gegner ist und Blitze vom Himmel schießen. Auch der Soundtrack ist natürlich für Rockfans, oder Fans von Motörhead, ein wahrer Ohrenschmaus. Original Motörheadsongs schallen aus den Lautsprechern.
Screenshot Screenshot
FAZIT
Ich verstehe zwar nicht, warum die Entwickler in der Overkill Edition nicht viel im Vergleich zu der Originalfassung verbessert haben, denn die Grafik ist nach wie vor nur ok und die Story kann mit einem Diablo nicht mithalten. Wer aber mit dem etwas actionlastigerem Gameplay etwas anfangen kann, einen Freund zu Hand hat und noch auf Rock steht, kommt um Victor Vran Overkill Edition einfach nicht herum. Stundenlanges Sammeln von Gegenständen bei guter Atmosphäre garantiert!
Dennis Singleplayer: 85%
Multiplayer: 87%


Verfasst von Dennis am 15.09.2018,
bemustert durch Marchsreiter Communications
für bis zu 4 Person/en
Release am 28.08.2018