Drei Worte möchte ich auf dem Titelbildschirm von Ultra Off-Road 2019: Alaska gleich einmal anprangern. Auf Superlative wie "Ultra" lege ich meist sowieso keinen Wert, da sie sich in vielen Fällen als verkaufsfördernde Floskeln herausstellen. In "Alaska" war ich zwar noch nie, kann mir darunter allerdings mehr als kahle Wildnis und etwas Schneematsch vorstellen. Aber am Schlimmsten ist da noch das Wort, welches es nicht einmal in die Beschreibung im eShop geschafft hat:
"SIMULATOR"Simulationen sind im Allgemeinen dazu da, eine Arbeit oder Tätigkeit zu originalgetreu wir möglich nachzustellen. Wie bereits erwähnt, war ich noch nie in Alaska, hörte aber auch nirgendwo sonst von schwebenden Pizzen, Werkzeugkästen und Benzinkanistern. Ich will den Entwicklern an dieser Stelle zwar ihre künstlerische Freiheit einräumen, aber sicher hätte es andere Wege zum Einsammeln der benötigten Ressourcen gegeben. Ich starte also mitten im Nirgendwo mit einem von sechs Boliden und muss einen Zielpunkt erreichen - ebenfalls mitten im Nirgendwo.
Als Anhaltspunkt dienen ein rudimentärer Kompass und die vorhandenen Reifenspuren anderer Fahrzeuge, die mich früher oder später ans Ende der Strecke geleiten. Das eigentliche Fahren des Wagens ist soweit okay. Ich habe die Wahl aus manueller oder automatischer Gangschaltung und kann im eigenen Menü noch einige Hilfsmittel ein- oder ausschalten. Das wirkliche Gefühl, einen Geländewagen zu fahren, kommt jedoch nur bedingt herüber. So viele Steigungen lassen sich problemlos überwinden, während kleinen Bäumchen oder flachen Felsen manchmal einfach nicht beizukommen ist. Überschätze ich meine Fähigkeiten das Auto unter Kontrolle zu halten, landet es recht oft auf der Seite und wird danach wie von Geisterhand wieder auf seine Räder gedreht. Zumindest in circa 60% der Fälle. Oft hing ich auch an oder in Bäumen, Felsvorsprüngen oder einfach nur in der Umgebung fest. Eine Funktion zum freiwilligen Zurücksetzen gibt es nicht und so blieb mir nur die Möglichkeit, die jeweilige Etappe neu zu starten.
Als ich mir die im Februar diesen Jahres erschienene PC-Version zum Vergleich ansah, war dies ein Unterschied wie Tag und Nacht. Scheinbar wurde die Switch mit einem Port für Mobilgeräte abgetan und hält sich daher grafisch sehr stark zurück. Ich kann von Glück reden, dass ich noch die Reifenspuren meines Fahrzeuges in dem, was man hier Schnee nennen kann, ausmachen darf. Dazu noch der Sound, welcher eigentlich nur aus der Geräuschkulisse des gewählten Automobils besteht. Ferner ist die Steuerung der Kamera eher hinderlich, als hilfreich. Sind zudem alle Strecken gemeistert, war es das mit der Motivation. Es gibt zwar noch einen Freeride-Mode, bei dem ich auf die drei Ressourcen verzichten kann und einfach so durch die Gegend eiere - einen großen Unterschied macht das allerdings auch nicht.
FAZITDas einzig Positive, was ich zu Ultra Off-Road 2019: Alaska sagen kann, ist: "Es ist immerhin spielbar..." Die Grafik ist schlecht, die Kamera grauenvoll, der Sound größtenteils nervig und am Simulationsaspekt schrammt Ultra Off-Road 2019: Alaska gerade mal mit dem Seitenspiegel entlang. Spart das Geld!