In Twin Robots müsst Ihr die beiden frisch gefertigten Roboter Watt und Volt davor bewahren, gleich wieder altmetallisiert zu werden. Denn man will sie wegen Mängel aussortieren. So ist der eine Roboter hinter einer Tür gefangen, während der andere zunächst den Schalter betätigen muss, der diese Tür öffnet. Jetzt können beide Roboter abwechselnd agieren, um es im besten Fall gemeinsam zum Ausgang des Levels zu schaffen.
So wird gelaufen, gesprungen, geschoben, gezogen und geklettert, um Hindernisse, wie Stacheln oder Laserbarrieren zu nehmen, aber auch, um die in jedem Level dutzendfach vorhandenen Plättchen zu sammeln. Diese Plättchen erscheinen erst, wenn der Schalter die Tür für den anderen Roboter öffnet - welcher Roboter die Plättchen sammelt, ist egal, wichtig ist nur, dass letztlich möglichst alle von ihnen gefunden worden sind.
Auch ist in jedem Level immer eine Batterie versteckt, die bei Berührung Lebensenergie wiederherstellt. Denn jede Aktion, sogar das Laufen, kostet Lebensenergie. Anfangs ist das noch kein Problem, weil man die Level selbst ohne diese Batterie mühelos mit beiden Robotern meistert - vor allem, weil beide Roboter jeweils Energie hin- und herschicken können, sodass der eine den anderen bei Bedarf aufladen kann -, doch später wird es schon schwieriger, die beiden Freunde ins Ziel zu bringen - von den Plättchen ganz zu schweigen.
TECHNIKDas Gameplay ist interessant und rein technisch super umgesetzt: Die Spielfiguren reagieren anstandslos und jede Eingabe und selbst Wandsprünge sind problemlos machbar. Zudem beschränkt sich die Steuerung auf den linken Analogstick (oder das Steuerkreuz) zum Laufen, und zwei Buttons. Einen zum Springen, einen zum Wechseln zwischen den Robotern.
Auch die Befürchtung, dass man einen Level immer zweimal spielen muss, da man ja beide Roboter ins Ziel bringen und somit jeden Weg doppelt laufen muss, ist schnell weggewischt, da viele Level alternative Wege haben, die man begehen muss, wenn man alle Plättchen oder manchmal auch die Batterie finden möchte. Außerdem gibt es häufiger Passagen, bei denen die beiden interagieren müssen, indem zum Beispiel der eine auf den anderen springt, um so auf eine Anhöhe gelangen zu können, die sonst unerreichbar wäre.
Grafisch ist Twin Robots an und für sich ganz hübsch, geht aber nie andere Wege. Jeder Level nutzt das exakt selbe Setting und dieselben Elemente, sodass man letztlich nicht wirklich unterscheiden kann, in welchem der insgesamt 40 Level man nun eigentlich gerade unterwegs ist. Die Musik erinnert vom Klangbild an alte C64- und Amiga-Sounds. Natürlich klingt alles viel besser produziert und nie nach einer Kopie, aber dennoch schwingt der akustische Vibe der Hochzeiten von C64 und Amiga ein wenig mit.
Ein Zwei-Spieler-Modus ist ebenfalls noch enthalten. Spieler/in 1 und 2 steuern hier je einen der beiden Roboter - und natürlich kann der eine erst agieren, wenn der andere den Türschalter aktivierte. Ab dann aber können beiden simultan durch den Level laufen - im Gegensatz zum Einzelspieler, wo man via Button zwischen den Robotern wechselt und der jeweils andere dann regungslos verharrt. Eingeschränkt wird die Simutanität hier aber dadurch, dass im vertikalen Splitscreen gespielt wird, sodass man kaum sieht, was als nächstes kommt, weil der Bildausschnitt viel zu schmal ist. Hier wäre sicher sinnvoll gewesen, den Screen horizontal zu teilen, oder die Bildausschnitte um etwa 25% herauszuzoomen. Wie häufig man in irgendwelche Schikanen rennt oder ins Nichts fällt, einfach, weil man nicht erkennen kann, von was man erwartet wird...
FAZITTwin Robots ist ein gut gemachter Plattformer mit Puzzleelementen und kann über die etwa dreistündige Spielzeit hinweg gut unterhalten. Was die Switch-Version allerdings zur Ultimate Edition macht, ist lediglich, dass aus den eigentlich 28 Leveln 40 gemacht wurden. Das ist sicherlich gut gemeint, nur ist das weder ultimativ, noch hätte man versäumen sollen, auch gleich beim Zwei-Spieler-Modus ein wenig zu optimieren. Leider fehlt es auch an Wiederspielwert. Ist ein Level einmal absolviert, hat man keine Lust, es nochmal versuchen, selbst, wenn man es schneller schaffen könnte oder nicht nicht alle Plättchen gefunden worden sind.