Hinaus aus der Alltagswelt, ein Abenteuer erleben, auf in den Schnee. Was könnte man da so tun? Klettern, Eisfischen, Iglus bauen oder aber auch Hundeschlittenfahrt. So hat euch eure Freundin Margot eine Hütte in Alaska übergeben, die ihr mit den Schlittenhunden erreichen müsst. Ob das wohl gut geht, so ganz allein in der Wildnis? Findet es heraus!
REKRUTIERENThe Red Lantern lebt sehr von der visuellen und soundtechnischen Atmosphäre. Beginnend mit der Rekrutierung von Schlittenhunden, die besonders Hundefreunden ans Herz geht. Ihr könnt euch Schritt für Schritt für einen Hund entscheiden, der in seinem Häuschen auf sein Frauchen wartet und mit unterschiedlichen Eigenschaften daher kommt. Jedoch kann man sich gegen einen Hund entscheiden und die weiteren Hunde anschauen. Wie soll ich denn einen dieser knuffigen Wauzis stehen lassen und zum nächsten fahren? Geht nicht! Ich habe die ersten fünf mitgenommen und mich dann auf den Weg in den Schnee gemacht.
Leider ist nur eine englische Sprachausgabe verfügbar. Die ist jedoch sehr gut gelungen. Ihr erfahrt viel über die inneren Werte der Protagonistin, in dessen Rolle ihr schlüpft. Sie spricht mit sich selbst bzw. mit den Hunden und somit mit euch. Das kann auch sehr depressiv wirken, weshalb mir das Spiel insgesamt eher nicht so liegt.
In diesem Überlebenskampf, bewegt ihr euch nur auf dem Schlitten voran, über den ihr so gut wie keine Gewalt habt. Auf einer Karte könnt ihr sehen, dass ihr ans andere Ende der Karte fahren müsst und habt das Gefühl, dass sich der eingezeichnete Schlitten kaum weiter bewegt, er tut es dennoch.
WOHIN DES WEGS?Mit einem "Links"- oder "Rechts"-Befehl wählt ihr die Wege, die ihr mit euren Hunden bestreiten wollt. Die Fahrt wird immer wieder durch Quickevents unterbrochen. Meistens habt ihr eine Auswahl an möglichen Situationen.
Wenn ihr beispielsweise einen Elch entdeckt, könnt ihr euch entscheiden, ihn für Fleisch zu jagen, näher anzusehen oder auch weiter zu fahren. Gleiches gilt, wenn ihr ein Haus, eine Feuerstelle oder etwas anderes entdeckt. Letzteres führt meistens zum Entdecken neuer Gegenstände wie Messer, Axt, Holz, Patronen.
Patronen braucht ihr nämlich zum Jagen und diese findet ihr recht spärlich, wie soll es auch anders sein in einem Survival Game. Entscheidet ihr euch dafür, bewegt sich ein weißer Punkt von links nach rechts, ebenso wie ein weißer Kreis. Mit der L-Taste könnt ihr die Luft anhalten und die Bewegungen etwas verlangsamen. Treffen sich die beiden und ihr drückt mit der R-Taste ab, trefft ihr das Tier und sorgt für einen Abendschmaus.
Es ist von Wichtigkeit, dass ihr euren Hunger im Auge behaltet, denn sollte dieser in den roten Bereich wandern und ihr passiert einen gewissen Punkt, ist das Spiel vorbei und ihr seid gestorben. Gleiches gilt für die Hunde, denn diese brauchen auch Fleisch zum Überleben.
Ihr könnt bestimmen, wann ihr euer Zeltlager aufbaut und mit etwas Holz ein Feuerchen machen sowie das Fleisch zubereiten. Falls ihr verletzt werdet, gibt es die Möglichkeit, mit einem Verbandskasten Wunden zu verbinden. Zudem könnt ihr neue Energie tanken, wenn ihr im Zelt übernachtet. Die schönste Aktion ist jedoch, die Hunde zu streicheln.
ÜBERLEBENSKAMPF MIT NETTEN IDEEN, ABER...Die Aufmachung ist sehr schön, da sie eine malerische Optik besitzt, eine Mischung aus Cellshading und Farbzeichnungen. Die Interaktion mit den Hunden ist toll und man fühlt das Abenteuer mit der Protagonistin mit.
Schön gemacht ist insbesondere, wie sie die neu gefundenen Sachen am Schlitten anbringt. Das Fleisch wird links angeklemmt, Munition wird sichtbar in den Patronengürtel gesteckt, sodass ihr einen Überblick der Gegenstände habt etc. Die Liebe zum Detail finde ich toll.
Andererseits fühlt es sich auch sehr beklemmend an, in der Natur so menschenleer unterwegs zu sein. Ihr bekommt relativ wenig Munition, Fleisch oder Sonstiges und sollte viele Gelegenheiten nutzen, die Gegend zu erkunden. Dass man nicht jedem dritten Wolf begegnen sollte, vor allem ohne Munition, ist klar, aber manchmal werdet ihr auch einfach überrascht.
Ich denke es ist sinnvoll, sich die Wege zu merken und die optimale Reise zum Ziel zu finden. Aber es fühlt sich sehr repetitiv an und auch sehr frustrierend, auch wenn die einzelnen Passagen soundtechnisch und visuell nach wie vor gut gemacht sind.
Nach kurzer Zeit ist mir leider die Lust vergangen, erneut anzufangen, weil der Frust aus einer Mischung von "Ja ich weiß, dass du dies und das gemacht hast" und "Oah schon wieder keine Munition und am 5. Elch vorbeigefahren und den 3. Wolf in Folge gefunden" besteht.
Solltet ihr sterben, wacht ihr wieder im Auto auf dem Weg zum "erneuten" Abenteuer auf. Seid wohl kurz eingenickt. Das ist eine coole Idee und ihr baut tatsächlich weiteres Wissen auf, damit die kommenden "Anläufe" besser verlaufen und die Informationen gesammelt werden in eurem schön gestalteten Buch.
FAZITBei The Red Lantern fällt es mir schwer, ein Fazit zu geben. Einerseits mag ich die Atmosphäre, wie sie die Entwickler erschaffen haben, andererseits fehlt mir der Reiz über die öden und frustigen Momente hinwegzusehen und meine Wege zu optimieren. Das Survival Feeling kommt rüber und wird die Fans des Genres faszinieren. Immerhin gibt es eine Option im Menü, dass die Hunde nicht sterben können, da kann man notfalls in letzter Sekunde virtuell einschreiten.