Tales of the Tiny Planet erzählt die intergalaktische Geschichte eines Planeten, der auf der Suche nach seinen verlorenen Freunden ist. Auf seiner Reise muss er eine Vielzahl von Physikpuzzle-Leveln meistern, denn es ihm nicht möglich, selbst zum Ende eines Levels zu gelangen, sodass er auf Schwerkraft, Fliehkraft und dergleichen angewiesen ist.
Jeder Level beginnt damit, dass der kleine Planet am Ausgangspunkt erscheint, und nun durch die Hindernisse der Umgebung das Ende eines Level erreichen muss, welches immer durch ein schwarzes Loch dargestellt wird. In jedem Level existieren nicht steuerbare Elemente, wie Schienen oder Stacheln, aber auch steuerbare, zum Beispiel Plattformen oder Hebel, die durch Druck auf die B-Taste reagieren.
Der Kniff hieran ist, dass sich all diese Elemente stets gleichzeitig in Bewegung setzen, sodass häufiger Situationen entstehen, in denen der Planet von einem Element zum nächsten weitergereicht werden muss, allerdings so geschickt, dass die Elemente sich nicht gegenseitig blockieren oder den Planeten durch ihren Schwung vom vorherigen oder folgenden Element herunterschubsen. Denn durch das synchrone Verhalten aller Elemente kann eine Plattform hinaufgleiten, wärend eine andere sich blitzschnell von links nach rechts bewegt und die nächste sich wie ein Paddel um die eigene Achse dreht.
Wie üblich sind die ersten Level noch von der simplen Sorte: Kaum Gefahren, eine, vielleicht zwei bewegliche Elemente. So lernt man schnell die verschiedenen Gameplaysituationen kennen und versteht, was wie und warum auf die Tastendruck passiert. Ab etwa dem 10. Level aber zieht der Schwierigkeitsgrad dann allmählich an und da es auch keinerlei Countdown gibt, der es gestattet, sich einen Level erst einmal etwas betrachten zu können, um herauszutüfteln, wie der Weg zum Ziel verlaufen wird, erscheint der Planet direkt bei der Darstellung des Levels in diesem. Das bedeutet, es geht nur durch Trial and Error, sodass man sich in vielen der über 60 Level nur peu a peu von einem Moment zum nächsten hangeln kann und dabei mehrfach von vorn beginnen muss.
Immerhin gibt es unendlich viele Leben und ein Zeitlimit. Jedes Mal, wenn der Planet einen Level beginnt, zählt ein Timer rückwärts. Gelangt dieser bei 0 an oder stürzt der Planet beispielsweise in die Tiefe, starten Level und Timer wieder von vorn. Glingt es, den Planeten ins Ziel zu bugsieren, stoppt der Timer und es gibt eine Bewertung, die von 0 bis drei Sternen reicht. War man sehr schnell, erhält man drei Sternen, bei akzeptablem Tempo 2, war man langsam immerhin noch einen 1, und wenn man es so gerade eben noch kurz vor Ablauf des Timers schaffte, gibt es leider gar keinen Stern. Diese Sterne werden dringend benötigt, um in die jeweils nächste Welt zu gelangen, deshalb sollte man sich so oft wie möglich darum bemühen, eine Bewertung von 2 oder besser noch 3 Sternen zu ergattern.
ANDERE MODIIst irgendwann eine Welt geschafft, darf man nicht nur in die nächste, sondern man darf die aktuelle nun im Marathon-Modus spielen. Im Gegensatz zum normalen Modus müssen alle Level der Welt am Stück absolviert werden, während der Timer zu Beginn bei 0 startet, jetzt kontinuierlich hochzählt und erst stoppt, wenn der letzte Level der Welt beendet wurde. Wie viele Leben man dabei gelassen hat, ist irrelevant - nur die Gesamtzeit zählt, und die beinhaltet natürlich auch alle Fehlversuche.
Außerdem existiert auch noch ein Co-op-Modus. Dieser spielt sich genauso wie der normale Einzelspieler-Modus, aber mit dem einzigen Unterschied, dass sich Spieler/in 1 und 2 die steuerbaren Elemente teilen müssen. Mit anderen Worten: Jedes zweite steuerbare Element gehört zum jeweils anderen Controller.
Ein Achievement-System ist ebenfalls enthalten, zu finden unter "Errungenschaften", und dies beinhaltet Einträge wie "Schalte Welt 3 frei", "Beende Welt 1 im Marathon mit 10 oder weniger Toden" oder "Sammle 3 Sterne in jedem Level von Welt 4". Zusätzliche Inhalte bekommt man für das Vervollständigen dieser Forderungen allerdings nicht.
TECHNIKDie Grafik ist schlicht, aber sehr hübsch und entfaltet im Zusammenspiel mit der verspielten, ruhigen Musik eine sehr konzentrationsunterstützende Atmosphäre. Und die fröhlichen Phantasiesprachen-Floskeln und Gluckser des kleinen Planeten sorgen dafür, dass man die runde Kugel schnell liebgewonnen haben wird.
Im Hinblick auf die Menüführung merkt man Tales of the Tiny Planet leider seine Smartphone-Herkunft an. Denn bei den Menüpunkten ist nur mäßig auszumachen, welcher davon gerade markiert ist und auf die Tastendruckbestätigung nun reagiert. Die meiste Zeit fehlen Hervorhebungen wie bunte Rahmen oder Vergrößerungen, um die momentan aktiven Punkte hervorzuheben. Auch verwirrt ständig die Tatsache, dass mit B bestätigt und mit A zurückgegangen wird - das ist bei den allermeisten Spielen ja genau andersherum.
Allerdings ist das nichts, was den Spielspaß trüben würde - die Portierung hätte eben nur etwas runder vorgenommen werden können, das ist alles.
FAZITTales of the Tiny Planet ist ein sympathischer, kleiner Physik-/Reaktions-Knobler. Die Mechaniken sind schnell gelernt und das Gameplay ist so immersiv, dass man auch bei schweren Leveln gern am Ball bleibt.