Cover: Sushi Striker: The Way of SushidoDas Verzehren von Sushi ist verboten; selbst das bloße Reden darüber ist schon eine Straftat. Held/in von Musashi (das sind wir), kommt durch Zufall in den Genuss von Sushi und hält es sofort für das Leckerste, das es überhaupt gibt. Doch bekommt dies dummerweise die Sushi-Polizei direkt mit und so kommt es, nach einem Dialog, zum ersten Duell - welches gleichzeitig als Tutorial dient.

Mehrere nebeneinander liegende Fließbänder bewegen sich hin und her. Auf jedem Band sind Teller mit verschieden zubereitetem Sushi darauf. Wir müssen nun einen Teller mit einer der Sushi-Sorten markieren, und dann via Bewegung des Markers einen weiteren Teller mit derselben Suhsi-Sorte finden und markieren, und so weiter. Allerdings lassen sich Teller gleichen Inhalts nur dann "verbinden", wenn sie sich nebeneinenader befinden. Doch da die Bänder sich ja alle bewegen, ist es relativ simpel, mehrere Teller mit derselben Suhis-Sorte zu verketten. Einfach den Marker still halten, bis auf einem Nachbar-Band ein Teller mit derselben Sorte vorbeischwirrt.

Doch hat man ab dem ersten Markieren eines Tellers nur maximal 7 Sekunden Zeit, danach muss man neu ansetzen - und das macht die Sache so knifflig. Natürlich herrscht in den ersten Leveln noch weniger Vielfalt, sodass Verkettungen schnell gemacht sind. Später aber ist die Sushi-Variation größer, sodass man seine Augen überall haben muss - und den Marker natürlich ebenfalls.
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Je mehr Teller man also abräumt, desto mehr Sushi wird verputzt und die leeren Teller stapeln sich. Wird ein Stapel zu hoch, wird er automatisch zum Gegenüber herübergeworfen und verursacht dort dann Schaden. Alternativ lässt sich ein Tellerstapel aber auch vorher schon werfen. Dabei gilt: Je mehr Teller auf dem Stapel, desto größer der Schaden. Gelingt sogar das erfolgreiche Werfen von zwei oder mehr Stapeln hintereinander, gibt es einen saftigen Combo-Bonus. Ein Level gilt als gewonnen, wenn man dem Gegner all seine Energie abgezogen hat, beziehungsweise, man hat verloren, wenn man selbst keine Energie mehr hat.
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Das ist im Grunde das Gameplay, das in jedem Level gleich ist. Außer, dass die Sushi-Vielfalt sich erhöht und eventuell die Fließbänder schneller werden, bleibt immer alles beim Alten. Und das kann schon nach 6-7 Leveln unspannend geworden sein. Auch die Items, Power-ups und das Level-up-System ändert nicht viel daran. Im Gegenteil, denn einerseits haben diese Dinge zwar durchaus einen Effekt, aber nur einen sehr geringen, und sie relativieren eigentlich nur die Gegebenheiten der "immer schwerer werdenden" Level. So lassen sich Fließbänder verlangsamen, oder die Markierzeitspanne von 7 auf zum Beispiel 8 Sekunden verländern und und und - aber das wirkt sich nicht nennenswert auf die Abwechslung aus.
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Jetzt kann man argumentieren, dass Titel wie Tetris, Dr. Mario, Yoshi's Cookie und Co. auch alle immer gleich bleiben, und das stimmt. Doch hat man bei diesen Titeln stets auch die Übersicht, was gerade geschieht und ist in voller Kontrolle über sein Spielfeld. Bei Sushi Striker empfinde ich das Gameplay spätestens ab Level 15 als reines Chaos. Beeilt man sich nicht nach Leibeskräften, wird man von der CPU gnadenlos weggeputzt, doch will man sich beeilen, kommt man kaum hinterher zu begreifen, was eigentlich gerade vor sich geht. Überall Teller mit Sushi, der Marker fliegt über den Screen und man kassiert laufend Treffer und muss eine Niederlage nach der anderen hinnehmen. Bei zwei Leveln habe ich dann einfach keinerlei Taktik angewendet, sondern schlicht A gedrückt und den Marker wahllos hin- und herspringen lassen; bis das Match beendet war - und ich habe tatsächlich gewonnen, wenn auch nur knapp -, und selbst drei Sterne mit S-Bewertung habe ich erhalten.
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TECHNIK
Was mich am meisten wurmt, ist, dass der Titel quasi das Spielen auf dem Touchscreen halbwegs aufzwingt. Es ist nämlich möglich, je nach eigenem Gusto, a) via Analogstick und Buttons, oder b) per Touchscreen zu spielen. Nur leider nicht per Steuerkreuz und Buttons. Mit dem Analogstick ist man bei weitem nicht so präzise, wenn es hohe Reaktion und großer Hektik geht, und man permanent in eine andere Richtung will. Es fühlt sich einfach nur hakelig an. Mit dem Zeigfinger auf dem Screen aber ist alles wunderbar und flutscht. Am hohen Tempo ändert das trotzdem nichts: Ab einem gewissen Punkt ist es bloß noch "Wiggel, Wackel, Im-Kreis-Dreh, Schlacker..." und man kommt kaum hinterher. Viele meiner Siege waren keine auf Skill basierenden Resultate - es war pures Glück. Ich habe keine Ahnung, wie und warum ich gewann! Einfach irgendwie irgendwas machen, ganz egal was... Wildes, wahlloses Herumfummeln führte bei mir oft zum Erfolg. Und ich muss zugeben, es war nicht so, als hätte ich es nicht wirklich versucht. Im Gegenteil, und wie ich es versuchte. Ich hab es nur einfach nicht besser gekonnt, weil ich nicht mit dem Treiben auf dem Screen hinterherkam.
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Und das ist, was Sushi Striker so monoton macht. Man ist nicht wirklich in Kontrolle, weil das Gameplay zu hektisch ist - und wenn man im Docked Mode zocken will, ist die Steuerung ein arges Hindernis. Wieso keine alternative Steuerkreuz-Einstellung angeboten wird, ist mir ein Rätsel.
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Grafik und Sound sind großartig! Alles ist, wie für animehafte Videospiele üblich, "larger than life", bunter als nötig, quietschiger als nötig... Aber im Positiven! Das Ambiente macht Bock! ...und das Gameplay ist jederzeit absolut flüssig, die Animationen sind sauber und die Dialoge hervorragend synchronisiert. Im Besonderen die Synchronstimme der weiblichen Heldin - superbe Arbeit! Alle Dialoge sind auf Englisch zu hören und untertitelt. Doch auch trotz der grandiosen Synchro sind die Dialoge reichlich Quatsch mit Soße und laufen immer nach dem Schema "Hey, ich besiege Dich jetzt! ...(und nach dem Match)... Wie konnte ich nur gegen Dich verlieren!? Aber Du bist sehr gut und wirst es mal weit bringen." ab. Irgendwann hat man das alles zum zigsten Mal gelesen/gehört und drückt es nur noch weg - was durch Y problemlos machbar ist; außer, es handelt sich um Schlüsselszenen. Denn die lassen sich nicht überspringen.
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Insgesamt fühlt sich die Story sehr unnötig an. Wenngleich: Ich weiß den Aufwand zu schätzen, statt einfach nur Level um Level um Level anzubieten, alles in eine Geschichte einzuwickeln. Doch wenn besagte Geschichte keine Substanz hat, drückt man nach jedem Level Y, um schnell den nächsten beginnen zu können, und hat von der Story auch nichts.
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Zu zweit spielen, lokal oder über Internet, geht ebenfalls. Allerdings ändert das am Gameplay nichts: Es bleibt hektisch und man hat fortwährend das Gefühl, nicht Herr/in über das Geschehen zu sein, sondern sieht sich der scheinbaren Willkür der Software ausgesetzt. Immerhin kann man aber mit Freunden oder Fremden spielen und der Spielfluss bleibt jederzeit rund, lagged also nicht.
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Trotzdem muss man den Multiplayer-Part erst im Singleplayer freischalten und sich dafür durch einen guten Batzen Level beißen. Vorher wird ein Multiplayer-Modus nicht einmal ansatzweise erwähnt. Bis dahin lädt man seinen Spielstand und kann lediglich "Weiterspielen" auswählen.
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FAZIT
Ich mag Knobler und Puzzler aller Art. Auch, wenn sie hektisch und stressig sind. Aber mit Sushi Striker werde ich einfach nicht warm. Das Gameplay ist überall und nirgends gleichzeitig verteilt - und die Steuerung im Docked Mode (den ich immer bevorzuge) ist ein Graus für den linken Daumen und fühlt sich unpräzise an, weil das Steuerkreuz nicht genutzt werden kann. Die Story, die sich zwischen den jeweiligen Leveln erzählt, ist seicht und von Level zu Level auch immer gleich. Ärgerlich ist zudem, dass man sich für den Zwei-Spieler-Part erst eine ganze Weile durch den Storymodus ächzen muss.
Jörg Singleplayer: 68%
Multiplayer: 70%


Verfasst von Jörg am 10.06.2018,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 2 Person/en
Release am 08.06.2018