Cover: Spelunker Party!KONSEQUENZEN
Spelunker Party! ist eine Mischung aus Jump'n'Run und Adventure, in welcher man in Person von Spelunker Höhlen erforscht. Eine Art Super Mario Bros. meets Pitfall. Das heißt, vornehmlich bewegt man sich laufend, springend und an Seilen oder Lianen hinauf- und hinabkletternd. Manchmal schwingen diese auch von links nach rechts oder der Boden ist extrem wackelig, sodass erhöhte Vor- und Umsicht oberstes Gebot sind.

"Abermals" deshalb, weil die regulären Pfade ohnehin schon gefährlich genug sind. Selbst der Fall aus einer eigentlich lächerlichen Höhe endet sofort tödlich, und auch der feine Sternenstaub, den Fledermäuse im Vorbeiflug herabrieseln lassen, bedeutet den Tod. Ja, eigentlich bedeutet so gut wie alles den Tod. Eine Energieleiste gibt es nämlich nicht. Allerdings gibt es Ausrüstung für Kopf und Körper, sowie einen Rucksack.

Diese drei Dinge verändern einerseits Spelunkers Aussehen, bieten andererseits aber Boni, die je nach gewählter Ausrüstung anders ausfallen. Eine der Mützen gestattet zum Beispiel zweimal vom Fledermaus-Sternenstaub getroffen werden zu können, ohne daran zu sterben. Oder Spelunker ist es möglich, einmal von aus kleinen Erdöffnungen austretenden Gasen berührt zu werden - ohne zu sterben, versteht sich. Dieserlei Dinge sind durch die Ausrüstung also machbar, aber dann sind da natürlich noch allerhand anderer Gegner, die irgendwo herumklettern, -laufen und -fliegen. Mal gezielt in Richtung Spelunker, mal einfach nur stoisch dem Weg folgend.
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Doch hat der Bildschirmtod keine allzu tragischen Konsequenzen. Denn in einem solchen Fall wird man zum zuletzt passierten Rücksetzpunkt zurückgebracht und verliert eines seiner 4 Leben. Erst, wenn auch das vierte Leben verbraucht ist, muss die Höhle ganz von vorn gespielt werden. Allerdings wird auch das nicht gerade selten geschehen, da überall Gefahren lauern und es auch im späteren Spielverlauf immer wieder vorkommen wird, dass man aus Unachtsamkeit eine an sich vermeidbare Falle übersah - und schon ist man in die Stacheln gelaufen...
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Doch bietet Spelunker Party! noch mehr als nur das Ausweichen von Gefahren, während man sich auf den Ausgang zubewegt. In so gut wie jeder Höhle gibt es Blockaden, die mit Schlüsseln aufgehoben werden können. Diese Schlüssel gilt es also zu finden, da man sonst nie den Weg zum Ausgang finden wird. Die schon genannten Rücksetzpunkte bergen neben der Funktion als Rücksetzpunkt zudem noch einem weiteren Zweck. Es läuft immer eine Timeranzeige am oberen Bildschirmrand ihrem Ende zu. Ist dieses Ende erreicht, ist - natürlich! -, ein Leben verloren. Gelingt es jedoch, einen beliebigen Rücksetzpunkt zu berühren, bevor dies geschieht, füllt sich der Timer vollständig auf. Deshalb sollte man sich gut einprägen, wo die schon gefundenen Rücksetzpunkte in einer Höhle waren, und man muss sich gut überlegen, welche Wege man in der Zeit bis zu einem möglichen Auslaufen des Timers zu bewältigen sind, oder wie man gegebenenfalls zu laufen hat, um einen der Rücksetzpunkte zumindest auf dem Rückweg noch zu erreichen.
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MULTIPLAYER
Das Gameplay von Spelunker Party! bietet also diverse Elemente, die ein stimmiges Ganzes und somit ein unterhaltsames Spielerlebnis ergeben. Doch wirklich spaßig ist Spelunker Party! erst im Multiplayer mit zwei bis vier Personen. Denn das Spielen mit anderen ist nicht nur geselliger, es ist fügt zusätzliche Mechanismen in das Gameplay. Und das nicht nur off-, sondern auch online.
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Alle Spieler/innen treten je in Erscheinung eines Spelunker-Abbilds und können sich völlig frei von den anderen durch die Höhlen bewegen. Das ist sogar notwendig, denn desöfteren gibt es Hürden, die man allein gar nicht nehmen kann. Um etwa über eine Schlucht zu kommen, muss eine Brücke erscheinen, die durch einen Schalter im Boden aktiviert wird. Nur verschwindet diese Brücke sofort wieder, wenn man den Schalter nicht mehr mit seinem Körpergewicht beschwert. Man kann also nicht gleichzeitig auf dem Schalter stehen und die Brücke überqueren. Ebenfalls gibt es die sogenannten Litho-Stones. Das sind Steinfragmente, die, wenn man sie jeweils alle gefunden hat, immer je einen neuen Ausrüstungsgegenstand ergeben. Und auch die Litho-Stones sind so manches Mal nur dann zu erlangen, wenn Teamwork auf der Tagesordnung steht.
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Dabei sind dieserlei Mechanismen niemals zwingend, um eine Höhle abschließen zu können, denn das geht selbstverständlich immer auch ganz allein. Nein, durch diese Multiplayer-Mechanismen gelangt man sonst nicht an erreichbare Abschnitte. Auch hat dies den Vorteil, dass, sollte man einmal ableben, die Möglichkeit besteht, von einer der anderen Personen in der Höhle noch gerettet zu werden, sodass man dann im Spiel bleiben kann. Das bedeutet, wenn jemand sein letztes Leben lässt, läuft ein Countdown ab, fällt dieser auf 0, bevor jemand an Ort und Stelle angelangt, hat man Pech. Andererseits bekommt man sozusagen ein Extraleben vom Spiel geschenkt. Das hat dann für alle Personen den Vorteil, dass man eine Art gegenseitige Lebensversicherung darstellt, weshalb man sich bemühen sollte, zum Ort des Geschehens zu eilen, denn, wenn man die einzige überlebende Person ist und man selbst stirbt, kann man auch nicht von irhendwem gerettet werden - und die Höhle muss nochmal von Anfang an gespielt werden.
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Trotz allen Vorteilen ist aber wichtig zu wissen, dass Spelunker Party! auch mit vier Personen kein Spaziergang ist. Denn außer, dass man bei Schaltern und ähnlichen Dingen gemeinsam agieren muss, um etwas zu erreichen, oder dass man einander reanimieren kann, müssen alle Spieler/innen es letztlich ganz allein ins Ziel schaffen: Man kann sich nicht gegenseitig tragen oder schieben. Den Weg durch eine Höhle muss man sich letztlich also Fremde Hilfe erarbeiten. Ferner kann genau dieser Umstand das Spielen für erfahrene Gamer/innen bisweilen zur Geduldszerreisprobe werden, wenn sie mit Unerfahrenen kooperieren, und andererseits können diese sich durch das routinierte Tempo von Controllerprofis überfordert fühlen, weil sie einfach nicht mithalten können; im Besonderen, wenn sie eine Höhle noch nicht kennen und sich darum darin erst noch zurechtfinden müssen.
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Damit einher gehen allerdings auch technische Einschränkungen. Möchte man online im Multiplayer spielen, müssen auch gerade andere Spieler/innen verfügbar sein. Erfreulicherweise gestattet Spelunker Party! das Onlinespielen zwar mit anderen weltweit, doch sind meistens nur sehr wenige Spieler/innen verfügbar (manchmal sogar gar keine). Und bei diesen wenigen muss man dann Glück haben, dass sie dem eigenen Raum beitreten, oder das Glück, den Raum einer anderen Person joinen zu können. Denn man kann nur in einem Raum mitspielen, der dem eigenen Niveau entspricht. Ergo: Wer selbst beispielsweise noch ganz am Anfang ist, kann nicht bei jemandem mitspielen, der eine der späteren Höhlen absolvieren möchte.
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Am einschränkendsten ist aber die nur sehr spartanische Kommunkation mit den anderen. Es stehen etwa ein Dutzend Symbole zur Auswahl, aus denen man mit L und R scrollend eines auswählt und das gewünschte dann via ZR bestätigt. Das klappt haptisch sehr ordentlich und geht während der Action ganz gut nebenbei, doch kann man sich damit kaum ausdrücken. Wie sagt man beispielsweise "Geh du rechts, ich schaue unten!", wenn es eine solche Möglichkeit einfach nicht gibt?
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Dafür selbst ist das Online-Gameplay genauso flüssig wie offline - selbst bei einer Verbidung zwischen Deutschland und Japan ruckelt oder stottert es nie. Lediglich, dass einer der anderen Charaktere hin und wieder etwas ruckartig zu laufen scheint, muss man akzeptieren. Doch fällt das nicht schwer, weil es hier lediglich um die Darstellung der Position der Mitspieler/innen geht, alle andere bleibt butterweich.
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TECHNIK
Spelunker Party! setzt sicherlich keinerlei Maßstäbe in puncto Grafik und Sound. Trotzdem: Alles ist farbenfroh, ohne dabei kitschig oder quietschig zu sein. Selbst im Splitscreen-Multiplayer ist alles hübsch anzusehen. Allerdings hat man selbst im Offline mit zwei Personen nur ein Viertel der Auflösung für sich zur Verfügung; das ist ein wenig schade, wenn auch kein Beinbruch.
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Musikalisch kommen mal ruhige, halbwegs peppige Mitpfeiffmelodien aus den Lautsprechern. Die Steuerung ist schnell erlernt, weil alle Buttons intuitiv belegt sind. Und da Splunker ohne Zögern auf alle Eingaben reagiert, gibt es hier keinerlei Grunde zur Klage.
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Der Umfang ist mit rund 100 Höhlen sehr, sehr großzügig; auch wenn man für die meisten oft nur 3-4 Minuten benötigt. Doch durch den eher hohen Schwierigkeitsgrad und die One-Hit-Tode ist das eine eher theoretische Zeitangabe. Es gibt also jede Menge Spielzeit, die ich durch die unzähligen versteckten Litho-Stones - nicht zu vergessen die vielen Items und Level-up-Komponenten - als angenehm empfinde.
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Man muss auf der anderen Seite damit leben, dass Spelunker Party! nur auf Englisch spielbar ist. Im Gegensatz zu diversen anderen Games ist das hier keine große Sache, da eine Story im eigentlichen Sinn nicht vorhanden ist und der Rest eher Statuswerte und Levelnamen betrifft. Somit gibt es praktisch nichts, in das man sich groß einlesen müsste.
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FAZIT
Mir gefällt Spelunker Party! gut. Genau das Richtige, wenn man mal für 1-2 Stunden was Entspannendes zocken will, das zwar fordernd ist, aber trotzdem immer wieder das angenehme Gefühl, etwas erreicht zu haben, vermittelt, weil der Spielstand sich peu a peu der 100%-Marke nähert, wenn man wieder irgendwo irgendwas entdeckt hat. Dass der Multiplayer offline und online möglich ist, ist hier besonders erfreulich, da man sich trotz der kooperativen Elemente nicht gegenseitig im Wege stehen kann, geschweigedenn man selbst die ganze Arbeit hätte, während alle anderen nur profitierten.
Jörg Singleplayer: 68%
Multiplayer: 76%


Verfasst von Jörg am 29.10.2017,
bemustert durch Square Enix
für bis zu 4 Person/en
Release am 19.10.2017