In der Anfangssequenz rennen unsere Hauptcharaktere vor einer Gefahr davon. Es herrscht Krieg und während eines Luftangriffs suchen sie nach einem Unterschlupf, um sich zu schützen. Im Unterschlupf angekommen schauen wir uns erst einmal um. Unsere kleine Schwester Renie hat in ihren jungem Alter natürlich Angst um ihr Leben. Auch der ältere Bruder, Noah, scheint sich zu sorgen, jedoch versucht er mit allen Mitteln seine kleine Schwester aufzumuntern. Schließlich packt er sich diverse Gegenstände und erzählt mit deren Hilfe von der verwunschenen Geschichte von Silence, eine Welt die zwischen Leben und Tod existiert. Wir erfahren, dass Noah schon einmal in dieser Welt war, als er vor einigen Jahren ohnmächtig im Krankenhaus lag.
Doch dann geschieht es! Der Unterschlupf stürzt ein und wir wachen urplötzlich in eben jener Welt auf. Doch von unserer Schwester fehlt jegliche Spur. Glücklicherweise kennt unser Protagonist sich genaustens in der Welt von Silence aus und beginnt sofort mit der Suche nach ihr. Schon nach kurzer Zeit bemerken wir, dass nichts mehr so ist, wie es scheint. Wohingegen Noah noch der vorherige König von Silence war, scheint mittlerweile eine böse Macht die Herrschaft übernommen zu haben. Überall tummeln sich Monster, sogenannte Sucher, die uns auflauern. Doch was ist in all den Jahren passiert? Und wo sind unsere Freunde, die wir zuvor in dieser Welt kennengelernt haben? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, müssen wir uns immer tiefer in die Welt von Silence begeben und diese erforschen.
Schon zu Beginn wird klar, dass Silence sich stark am Point-&-Click-Adventure-Genre bedient. Wir sehen einen Gegenstand, tippen diesen an und erfahren, was unser Protagonist über diesen zu sagen hat. Immer wieder erwarten uns kleinere Rätsel, bei denen wir die Umgebung genaustens erkunden oder irgendwie kombinieren müssen. Es gibt immer nur einen richtigen Weg, daher heißt es jedes Mal, alle anklickbaren Elemente abzuklappern und unseren Helden zuzuhören. Ebenfalls wechselt ihr regelmäßig zwischen beiden Hauptcharakteren, die sich meist in unterschiedlichen Gebieten befinden.
Die Welt von Silence bietet neben den zuvor genannten Suchern noch einige andere übernatürliche Wesen. Wie beispielsweise unseren kleinen Begleiter Spot welcher zwar zunächst wie eine gewöhnliche Raupe wirkt, allerdings einige Tricks auf Lager hat. Ihr könnt diesen nicht nur selbst steuern, sondern auch seine Form verändern. Egal ob normal, platt oder aufgeplustert, jede der 3 Formen verhilft euch zum Lösen gewisser Rätsel. Verwunschene Pflanzen oder gar eine gigantische Bienenwabe stellen weitere übernatürliche Elemente in Silence dar.
Auch Dialoge zwischen den Charakteren erwarten euch und treiben die Handlung voran. In diesen Gesprächen habt ihr zusätzlich die Option, zwischen verschiedenen Antwortmöglichkeiten auszuwählen. Jedoch verändern diese nur die darauffolgenden Dialoge und nicht den Verlauf der Geschichte. Solltet ihr einmal nicht weiterkommen, gibt es zusätzlich die Möglichkeit, die gesamte Umgebung auf einen Blick zu erfassen. Sämtliche anklickbaren Punkte werden euch dabei angezeigt.
TECHNIKTechnisch macht Silence einen soliden Job. Die Optik wirkt charmant und auch der dazugehörige Soundtrack hat seinen Reiz. Jedoch hatte ich das ein oder andere Mal auch mit Bugs zu kämpfen und musste das Spiel neuladen. Schade, aber sicherlich ein Kritikpunkt, der dank eines Patches behoben werden kann. Die Dialoge sind allesamt vertont, was der Erzählweise der Geschichte einen großen Gefallen tut. Auch die auswählbaren Punkte im Spiel werden stets sprachlich begleitet. Sämtliche Emotionen der einzelnen Spielfiguren werden passend vermittelt, da die Synchronsprecher konstant gute Arbeit leisten. Leider ist der Spielspaß allerdings schon nach knapp 5 Spielstunden vorüber, was bei einem Preis von 39,99 schon etwas wenig ist.
FAZITDaedalic Entertainment gelang es, eine märchenhafte, spannende Geschichte zu schreiben und diese passend umzusetzen. Gerade durch die Vertonung der einzelnen Spielfiguren bleibt alles stets lebendig und zieht euch in seinen Bann. Leider nur ist die Spielzeit zu gering und auch kleinere Fehler tragen nicht unbedingt positiv zur Wertung bei. Dennoch: Falls ihr auf der Suche nach einer spannenden Geschichte seid und dem Alltag entfliehen wollt, könnte Silence durchaus etwas für euch sein.