Cover: ShelteredIm Survival-Game Sheltered schlüpft man in die Rolle einer vierköpfigen Familie, die sich nach der Apokalypse in einen unterirdischen Schutzbunker zurückgezogen hat. Man verwaltet die knappen Ressourcen, weist den Familienmitgliedern Aufgaben zu und sorgt dafür, dass Grundbedürfnisse erfüllt sind. Dabei muss man sich den Widrigkeiten der Natur entgegenstellen.

Zu Beginn erstellt man eine vierköpfige Familie, bestehend aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern. Zudem kann man sich ein Haustier aussuchen - jede Tierart bringt dabei verschiedene Vor- und Nachteile mit sich. Neben Namen und Aussehen kann man jedem Charakter auch ein Merkmal und Startattribute zuordnen. Merkmale gewähren kleine Boni in einem bestimmten Bereich, "kleiner Appetit" sorgt beispielsweise dafür, dass der Charakter langsamer hungrig wird. Startattribute legen den Persönlichkeitstypen des Charakters fest. So kann ein Charakter des Typs "eloquent" beim Handel mit NPCs bessere Preise herausschlagen, während der Typ "brutal" für mehr Stärke sorgt, was die Siegchancen im Kampf erhöht.

Hat man seine Familie erstellt, betritt sie den Bunker und der Überlebenskampf beginnt. Zu Beginn verfügt man nur über ein wenig Konservennahrung und ein Fass mit aufbereitetem Regenwasser. Der Stromgenerator sorgt dafür, dass durch einen Luftfilter saubere Luft in den Bunker strömt. Damit es den Charakteren gut geht, muss jeder von ihnen regelmäßig essen, trinken, schlafen, sich waschen und auf Toilette gehen. Die Dringlichkeit dieser Bedürfnisse kann man anhand von Balken ablesen - färbt sich beispielsweise der Essensbalken eines Charakters rot, sollte man ihm dringend etwas auftischen. Dabei ist wichtig, dass man jedem Charakter immer manuell zuweisen muss, was er tun soll, wodurch Sheltered sehr Mikromanagement-lastig ist.
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Mithilfe der Werkbank kann man Gegenstände craften, sofern die nötigen Zutaten dafür vorhanden sind. Die Familie benötigt vor allem zunächst eine Toilette, eine Dusche und einen Schlafplatz. Die meisten Gegenstände gibt es ein mehreren Versionen - so kostet ein Bett zum Beispiel mehr Ressourcen als ein Schlafsack, bietet aber mehr Komfort. Auch größere Vorratskisten und weitere Utensilien können an der Werkbank hergestellt werden. Um Platz für mehr Gegenstände zu schaffen, kann man seinen Bunker unterirdisch erweitern.
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Die wichtigste und schwierigste Aufgabe ist die Versorgung der Familie mit genug Essen, und Benzin für den Stromgenerator. Stellt man an der Oberfläche Fallen auf, kann man so Tiere fangen, um ihr Fleisch zu lagern, man muss allerdings einen Kühlschrank errichten, der wiederum Strom benötigt. Daher lohnt es sich, zu Expeditionen aufzubrechen und in der Umgebung nach Essen und brauchbaren Gegenständen zu suchen. Um eine Expedition zu starten, wählt man zwei Familienmitglieder aus und weist ihnen auf der Umgebungskarte eine Route zu, die diese dann ablaufen. Finden sie auf dem Weg etwas Interessantes, melden sie sich per Funk und nehmen Anweisungen des Spielers entgegen.
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Expeditionen sind zwar sehr lohnenswert, bergen aber Risiken. So kann man auf wilde Tiere treffen, die man bekämpfen oder vor ihnen fliehen muss. Auch auf andere Überlebende trifft man gelegentlich - einige wollen handeln, andere sind aggressiv und wollen kämpfen. Manche Überlebende kann man sogar für den eigenen Bunker rekrutieren, wo sie dann mitarbeiten können - allerdings hat man dann auch eine Person mehr zu versorgen. Am Ende einer Expedition kehren die tapferen Charaktere mit Loot zurück, und sind sowohl schmutzig als auch hungrig.
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Generell muss man viel abwägen, denn so gut wie jede Handlung hat nicht nur positive Effekte, sondern auch Nachteile. Es gibt also viel zu tun, doch jede Herstellung von Gegenständen und jede zu verrichtende Arbeit kostet Kraft. Man kann frei wählen, welcher Charakter eine Aufgabe ausführen soll, doch hierbei sollte man Attribute und Müdigkeit der Familienmitglieder beachten. Oftmals steht man vor kritischen Entscheidungen und schwierigen Situationen, was durchaus zum apokalyptischen Feeling des Spiels passt. Viele Gameplay-Elemente sind recht komplex, zudem gibt es zufällige Events - zum Beispiel an der Tür klopfende Händler, die auch verkleidete Verbrecher sein könnten - wodurch jeder Spieldurchlauf anders verläuft. Man braucht eine Weile, um die verschiedenen Mechaniken des Spiels zu verstehen, und kann so in jedem Durchlauf versuchen, seinen Bunker zu optimieren. Dennoch kann es zu Frust führen, wenn man dringend Nahrung benötigt und deshalb eine Expedition startet, aber dann nur Metallteile findet.
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Das Spiel ist in einfacher Pixelgrafik gehalten, die allerdings einen gewissen Charme hat und für passende Atmosphäre sorgt. Die Steuerung ist anfangs nicht sonderlich intuitiv und man merkt, dass das Spiel ursprünglich für Maus und Tastatur ausgelegt war. Nach einer Weile gewöhnt man sich jedoch an die Tastenbelegung.
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FAZIT
Sheltered kann durch seine apokalyptische Atmosphäre sowie die facettenreichen und komplexen Spielmechaniken überzeugen. Der Schwierigkeitsgrad ist allerdings recht hoch und Unglück bei der Ressourcensuche kann durchaus für einigen Frust sorgen. Hartgesottene Survival-Freunde sollten aber dennoch zuschlagen und können sich auf harte Überlebenskämpfe freuen.
«CaptainOlimar» Singleplayer: 71%

Verfasst von «CaptainOlimar» am 28.12.2018,
bemustert durch Team17
für bis zu 1 Person/en
Release am 18.12.2018