Cover: Rock of Ages 3: Make & BreakDas Spielprinzip ist ein Gemisch aus Tower Defense mit Rennelementen - und ist einfach zu verstehen. Es gibt einen Story Modus, der in bester Monthy-Python-Manier die Geschichte und Mythen auf den Arm nimmt. So begegnet ihr Julius Cäsar, einem Zyklopen und noch vielen anderen bekannten Gesichtern. Gepaart mit einer Nuschelsprache und lustigen Momenten, reist Ihr durch die Zeit.

Generell tretet ihr dann gegen einen dieser Personen an - gleichzeitig auf dem Bildschirm. Unterteil ist das Spielgeschehen in zwei Abschnitten. In der Bauphase habt ihr die Möglichkeit, unterschiedliche Verteidigungen zu errichten. Während dieser Zeit, wird die Felskugel fertiggestellt. Im Laufe der Bauphase, die aus einer extrem ungünstig nah entfernten Vogelperspektive gezeigt wird, rollt ihr als Felsen der Geschichte in einer ebenso ungünstig nahen 3rd-Person-Ansicht bis zur Heimatburg des jeweils anderen.

Wieso das Ganze? Naja, ihr versucht dem Eingangstor Schaden zuzufügen, bis es letztendlich irgendwann durchbricht. Danach setzt ihr dem Herren mit einem "Pflatsch"-Geräusch ein jähes Ende. Aber dieser versucht natürlich seinerseits, euch ordentlich Hürden in den Weg zu stellen.
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Für die Bauphase benötigt Ihr, wie es sich für ein Tower Defense gehört, jede Menge Angriffs- und Verteidigungsmaterial. Zu Beginn sucht ihr euch eine Konstellation an freigespielten Utensilien aus. Ebenso der Gegner, egal ob KI oder Mensch. Hierzu gehören beispielsweise Elefanten mit Kriegern auf dem Rücken, die Eure Kugel angreifen, riesige Stiere, die Euch von der Plattform stoßen wollen. Katapulte, Armbrüste, Drehkreuze, ja sogar Kühe stellen sich euch in den Weg. Mauern dürfen ebenso nicht fehlen, die ihr von einer geraden Linie verbauen könnt.
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All diese schönen Dinge kosten jedoch Geld. Ihr habt zwar einen gewissen Startbetrag und erhaltet nach und nach etwas Geld dazu, doch lohnt sich immer, eine Miene in der Nähe von Goldadern zu platzieren. Diese bringen euch für die nächsten Runden Cashflow ein, können aber auch durch den Gegner überrollt werden. Zudem fallen hier und da immer wieder Goldsäckchen vom Himmel, die nur eingesammelt werden müssen.
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Leider ist die Switch nicht ideal für ein Maus-und-Tastatur-Spiel wie Rock of Ages 3: Make & Break, und selbst der Touchscreen wurde außen vor gelassen. Zwar gibt es auch Tower-Defense-Spiele, die von der Bedienung her auf der Switch angenehmer funktionieren, wie Pixel Junk Monsters 2 zum Beispiel, aber an einer Steuerungsoptimierung wurde hier leider nicht ausreichend gearbeitet. Die Karte ist viel zu klein, um alles sauber erkennen und unterscheiden zu können, die Bewegungen sind zäh und gleichermaßen zu schnell, um die kleinen quadratischen Felder auf der Karte anzuwählen, was vor allem beim Mauerbau für Frust sorgen kann. So ist #t sehr fummelig und unpräzise. Zudem ist auf diese Weise zu Beginn sehr schwer herauszufinden, was die ganzen Einheiten machen und was wie effektiv und effizient ist. Die Utensilien sind dennoch sehr abwechslungsreich und ebenso reichhaltig wie originell.
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KUGELCHAOS
Immer dann, wenn Eure Kugel fertig gebaut wurde, habt ihr die Möglichkeit, den Weg per Y-Taste entlangzurollen. Aber Vorsicht! Hinter jeder Ecke lauert die gebaute Gefahr eures Gegners. Wenn ihr herunterfallen solltet, hilft euch eine Gotteshand dabei, wieder auf die Bahn zu kommen, allerdings verliert ihr immer weiter an Umfang und somit an Wucht. Per A-Taste könnt ihr einen kleinen Sprung machen, um eventuell Mauern besser zu treffen oder Bodenfallen auszuweichen. Sobald ihr jedoch die Tür gerammt habt, gelant ihr automatisch wieder in den Baumodus und dürft zusätzliche fiese Fallen bauen.
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Leider lässt sich die Kugel nur relativ schwerfällig bewegen. Und das liegt nicht an der Art der gewählten Kugel. Es gibt sehr viele freischaltbare Kugeln, wie eine aufgeblasene Kuh, die etwas leichter an Gewicht ist und darum höher springen kann. Dennoch fühlt es sich jede Kugel etwas schwammig an. Hinzu kommt eben noch die etwas zu nahe Kameraperspektive. Dennoch ist es immer wieder ein Vergnügen, alles zu zerstören, was einem in den Weg kommt, doch gleichzeitig werdet ihr gewaltig fluchen, wenn ihr ständig von der Karte gestoßen werdet.
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Auch wenn der Storymodus irgendwann zu Ende ist, habt ihr die Möglichkeit, mittels Editor eigene Level zu basteln oder auch Community-Level herunterzuladen. Somit habt ihr quasi endlosen Content und könnt diesen mit Freunden genießen. Denn es ist möglich, dass vier Personen gleichzeitig einer Online-Partie nachgehen. Nebeneinander auf der Couch ist das Spielen ebenfalls machbar, wenn auch nur zu zweit, was die Switch aber schon genug ins Schwitzen bringt.
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GRAFIK UND SOUND
Optisch fühlt sich Rock of Ages 3: Make & Break wie eine Mischung aus Monthy Python mit zum Teil verwaschenen Texturen an. Kommt gut. Leider bricht immer wieder die Framerate ein. Je mehr sich auf den Wegen befindet, desto häufiger und gravierender geschieht es.
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An Musik findet ihr sehr viele Klassik-Melodien, die durchaus begeistern können, sich jedoch zu oft wiederholen. Die Aufmachung der Zwischensequenzen ist dafür äußerst originell, sofern man mit Humor à la Monthy Python etwas anfangen kann. Ich zumindest musste an einigen Stellen lachen.
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FAZIT
Der Anfang ist hart, da man besonders im Baumodus keinen Überblick darüber hat, was da eigentlich gemacht werden muss und wie alles funktioniert. Ob oder wie lange es aber an den Bildschirm fesselt, hängt von jeder Person individuell ab. Rock of Ages 3: Make & Break kann Spaß machen, denn das Gameplay selbst ist gelungen - man muss nur leider mit technischen Schwächen und einer hakeligen Steuerung arrangieren. Wenn man damit umzugehen weiß, ist die Story echt unterhaltsam.
Dennis Singleplayer: 62%
Multiplayer: 69%


Verfasst von Dennis am 08.08.2020,
bemustert durch Marchsreiter Communications
für bis zu 4 Person/en
Release am 21.07.2020