Ist das etwa EarthBound? Oder doch Zelda? Genau diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich Reverie: Sweet as Edition das erste Mal sah. Denn ganz falsch lag ich damit nicht: optisch orientiert Reverie: Sweet as Edition sich stark am Klassiker EarthBound, spielt sich aber grundlegend wie ein 2D-Zelda. Zur Story: Vor langer Zeit stachen Heke und seine drei Brüder in See, mit dem Versprechen, mit einem Kanu, vollgeladen mit Fisch, zurückzukehren. Da sie allerdings keinen einzigen Fisch fangen konnten, legten sich die Brüder schlafen. Heke hingegen packte der Ehrgeiz und warf erneut die Angelschnur aus. Bis er schließlich eine komplette Insel aus dem Meeresboden zog. Toromi Island der Name. Voller Neid zerfressen warfen ihn seine Brüder über Bord. Als er versank, verfluchte er seine Brüder, welche nun ewig auf der Insel verweilen mussten. Bis heute bewohnen ihre zornerfüllten Seelen die tiefen von Toromi Island.
Zu Beginn des Spieles habt ihr nun die Option zwischen zwei Schwierigkeitsgraden zu wählen, Normal oder Alptraum. Wie der Name schon sagt, ist die zweite Variante an erfahrene Spieler gerichtet. Auf Toromi Island angekommen, begrüßt euch euer Großvater. Ihr begleitet ihn und lernt die Bewohner der Insel kennen. Schon in den ersten Spielminuten dürft ihr gleich den ersten Dungeon erkunden. Euer Ziel ist, ein wichtiges Buch aus dem Keller zu holen. Spätestens hier macht euch Reverie: Sweet as Edition mit seinen Mechaniken vertraut.
Wie in den frühen Zelda-Teilen müsst ihr den Dungeon erkunden, Gegner besiegen, kleinere Rätsel lösen und schließlich einen Endboss bezwingen. Die erste Waffe, welche ihr erhaltet, ist ein Baseball-Schläger, welcher uns verdächtig bekannt vor kommt. Auch die weiteren Waffen, wie beispielsweise das Jojo sind sicherlich nicht weltfremd. Da schon der Hauptcharakter starke Ähnlichkeiten mit Ness vorweist, ist dies allerdings weniger verwundernd. Zurück zum Spielprinzip, in den Dungeons findet sich jeweils ein Item, welches für den weiteren Spielverlauf relevant ist. Denn um die zweite Hälfte des Tempels zu meistern, müsst ihr dieses immer wieder einsetzten.
Gegner lassen oftmals Geld oder Pizza (füllt eure Lebensanzeige) fallen. Mit Geld könnt ihr euch diverse Items im Shop kaufen, wie Rollerblades, um schneller voranzukommen. Allerdings lassen Feinde viel zu häufig etwas fallen, sodass - zumindest im normalen Schwierigkeitsgrad - euch selten die Energie ausgeht. Habt ihr schließlich den ersten Endboss besiegt, geht eure Reise weiter. Nach und nach erkundet ihr neue Gebiete der Insel und meistert die dazugehörigen Dungeons. Neben den Hauptaufgaben könnt ihr alternativ aber auch noch euer Federalbum vervollständigen; also nebenquestartig Dinge sammeln.
FAZITReverie: Sweet as Edition weckt die Nostalgie in mir. Es erfindet das Rad zwar nicht neu, kann aber durch die Anlehnung an alte Klassiker und durch seinen Humor punkten. In der Arcade-Halle könnt ihr beispielsweise einen Spaceshooter spielen und müsst dort den Highscore knacken, um eine Feder zu erhalten. Schade nur, dass man nur 3 freie Slots für die Items hat und einer davon belegt auch noch eure Hauptwaffe. Gerade in den späteren Dungeons müsst ihr oftmals zwischen vielen Items wechseln um Rätsel zu lösen. Dies geht zwar recht schnell von der Hand, ist aber auf Dauer eher nervig.
Auch wenn Reverie: Sweet as Edition schon nach ca. 5 Stunden beendet ist, hatte ich durchaus Spaß. Die Rätsel sind allesamt sehr einfach gehalten, die Gegner wie auch Bossgegner sind leicht zu bezwingen, dennoch punktet der Titel an vielen Stellen. Design, Humor und Ideenreichtum sind dabei seine größten Stärken. Wer also auf der Suche nach einem Zelda-ähnlichen Game ist, macht hier nichts verkehrt!