Cover: Planescape: Torment & Icewind Dale Enhanced Edition*Pust* - *Hust* - Ach, habt ihr auch die alten RPG-Klassiker aus dem Keller geholt und erstmal die Staubwolke weggepustet? Aktuell scheint es wohl nach wie vor ein Trend zu sein. Den Anfang machte bereits die Baldur's Gate and Baldur's Gate II: Enhanced Editions und nun geht im gleichen Stile bei Planescape: Torment & Icewind Dale Enhanced Edition weiter. Auch wenn der Stil der beiden Icewind Dale und Planescape Torment sowohl grafisch, als auch von der Engine her, ähnlich sind, könnten sie ungleicher nicht sein.

EINS UND EINS MACHT ZWEI
Im Eiswindtal gibt es Unruhen, etwas regt sich dort! Versammelt eure Truppe und springt in das Abenteuer der gefrorenen Wildnis des Nordens. In Heart of Winter habt ihr es mit einer barbarischen Armee zu tun, die von einem totgeglaubten legendären Helden angeführt wird. Hier reist ihr nach Einsamwald, um hinter das Geheimnis der Invasion zu kommen, welches im Winterherz verborgen liegt. Dennoch: Icewind Dale ist nunmal leider nichts anderes als ein typischer Dungeon Crawler. Das macht es nicht zu einem schlechten Spiel, aber es geht eben ausschließlich um den Kampf, der ein altes System mit sich bringt. Die Geschichte ist ohne Frage interessant geschrieben und es dauert auch ein Weilchen, bis ihr sie durch habt, gefolgt vom noch interessanteren DLC.

In Planscape Torment begebt ihr euch hingegen in fremde Welten, bestehend aus einer bizarren Gruppe. Ihr seid der Namenlose, überseht von Narben und Tätowierungen, der sich an keines seiner Leben erinnert. Ihr stürzt euch in die Straßen von Sigil und stellt euch dem Schicksal. Doch ihr wisst nicht, was passiert ist und müsst euch auf die Suche machen. Nicht nur, dass ihr euch in einer bizarren Welt mit skurrilen Dialogen befindet, nein, die Wahl der Dialoge hat auch Auswirkungen auf spätere Teile der Geschichte.
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ENHANCED INDEED
An der Enhanced Edition ist das Beeindruckendste wohl das brandneue Steuerungssystem, das perfekt auf die Switch angepasst wurde und die Maus-Tastatur-Steuerung ersetzt. Es gibt den sogenannten "Tactics"-Modus, der euch erlaubt, eure Party per rechtem Analogstick auf dem Bildschirm zu manövrieren, mit Objekten zu interagieren, und es gibt den "Drive"-Modus, der euch die freie Kontrolle über eure Gruppe gibt. Es ist möglich, via L- und R-Taste zwischen den einzelnen Charakteren hin- und herzuwechseln, während beide in Kombination die Kontrolle der ganzen Truppe ermöglicht. Das ist ziemlich praktisch, wenn ihr die Reise weiter angehen wollt und mit den Charakteren alles untersucht habt.
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Baldur's Gate and Baldur's Gate II: Enhanced Editions hat es vorgemacht. So ist es auch hier ein Genuss, wie einfach es ist, sich in den Leveln umherzubewegen, ohne sich dauernd zu fragen, wo es denn jetzt wirklich weitergeht. So ist die Nutzung der Zauberbücher, Journals, das Inventar, ja selbst die Karte eindrucksvoll auf ein Kreismenü gelegt worden. Auf diese könnt ihr per ZL- und ZR-Taste zugreifen.
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Auf die Hinweise innerhalb der Welt wurde ebenso geachtet, denn es gibt ein neues Higlighting-System, sodass wichtige Gegenstände und andere Dinge sichtbar werden. Weniger Pixelgulasch, mehr Spaß.
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Was leider nicht integriert wurde und doch aber so wahnsinnig danach schreit, ist ein Mehrspieler-Modus. Es wird mit einem "Coming soon" gewedelt, allerdings ist natürlich die Frage, wann es soweit ist. Ihr habt natürlich auch so schon jede Menge zu tun, aber wenn ihr in einer Truppe von Freunden spielen wollt, müsst ihr euch leider noch etwas gedulden.
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GRAFISCHES SAHNEHÄUBCHEN
Beamdog scheint Spezialist dafür zu sein, ein altes Spiel - in diesem Fall sogar ein zwanzig Jahre altes Spiel - auf Vordermann zu bringen. Es handelt sich hierbei nicht um simple HD-Remakes sondern um Enhanced Editions, also erweiterte Versionen. Sie haben das veraltete User Interface aufgepeppelt und natürlich die Grafik an das HD-Zeitalter angepasst. Gleichzeitig gibt es neuen Content in Icewind, wie unter anderem Charaktereigenschaften, die es im Original nicht gegeben hat.
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Die Grafik schaut super schön aus und läuft ebenso flüssig wie die PC-Versionen. Man muss den Pixelstil aber natürlich mögen - quasi eine gute Mischung aus Retro und dennoch scharf. Soundtechnisch gibt ebenso nichts zu meckern, was schon beim Start des Spiels mit einem tollen Ohrwurm beginnt. Die Musik passt zum Geschehen und natürlich auch in die Zeit.
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FAZIT
Ich muss sagen, ich bin überrascht. Ich habe die Originale nie gespielt, aber fühle mich trotzdem in diese Zeit zurückversetzt. Falls ihr auf alte Klassiker im neuen Gewand steht, solltet ihr hierum keinen Bogen machen.
Dennis Singleplayer: 82%

Verfasst von Dennis am 26.10.2019,
bemustert durch Swordfish PR
für bis zu 1 Person/en
Release am 15.10.2019