Cover: Piczle ColorsVerrückte Professoren erfinden manchmal verrückte Sachen. Professor Matrix ist da keine Ausnahme und hat mal eben einen Farblöscher entwickelt, der sämtlichen Objekten die Farben entziehen kann. In den falschen Händen kann sowas schnell ausarten... ...und genau solche Hände scheinen Score-Chan und Gig zu besitzen. Denn nur wenige Augenblicke später ist die Welt nur noch grau in grau. Somit bleibt den beiden Unruhestiftern nichts anderes übrig, als die Dinge wieder mit Farbe zu bepinseln. Zum Wohle der nun farblosen Pizza!

Während die genannte Einleitung in Standbildern und Sprechblasen charmant in Szene gesetzt wurde, haben die drei Protagonisten 3D-Modelle spendiert bekommen, was sich allerdings nur auf dem Titelbildschirm und in der freischaltbaren Galerie wirklich bemerkbar macht. Dafür hält letztere immerhin ein paar nette Informationen und Gags parat. Als Belohnung für fleißiges Rätsellösen dienen eigens modelliertes Merchandise und sogar ein eigenes Malbuch. Benachrichtigt werde ich über eine solche Errungenschaft durch die spielinterne socialFACE-App, bei welcher die Akteure fleißig ihre Beiträge heraushauen. Diese kann ich mir sogar in chronologisch erspielter Reihenfolge im eigenen Menüpunkt nochmal anschauen.

Gameplay und Steuerung
Wem Nonogramme oder Picross ein Begriff ist, wird sich gleich zuhause fühlen. Am oberen und am linken Rand eines Rasters deuten Zahlen auf die auszufüllenden Felder hin. Anders als bei Picross allerdings, muss in Piczle Colors das Gitter immer komplett ausgefüllt werden - kein Kästchen bleibt unberührt. Dies lässt sich natürlich nur mit verschiedenen Farben bewältigen und in jedem Rätsel stehen mir mindestens zwei davon zur Verfügung. Die Zahlen in den entsprechenden Farben geben mir also die Anzahl an Kästchen in der Zeile bzw. Spalte vor. Wird diese Zahl in einem Kreis angezeigt, deutet das auf zusammenhängende Felder hin. In einem 5x5 großen Feld stehen beispielsweise eine schwarze 4 und eine grüne 1. Ist die 4 in einem schwarzen Kreis, heißt das, die vier Felder werden nicht von der grünen 1 unterbrochen. Sind hingegen beide Zahlen gleich angezeigt, unterbricht das grüne Kästchen die schwarze Viererreihe. Klingt ein wenig verwirrend, doch im Tutorial wird das Konzept sehr verständlich erklärt. Und sollte es wirklich nicht auf Anhieb klappen, lässt sich zu Beginn jeder Runde eine Option auswählen, die ein Feld zufällig bestimmt und die damit verbundene Reihe und Spalte bereits ausfüllt. Nur muss dafür auf die Bonusmünze als Belohnung verzichtet werden. Und wer es ruhig angehen möchte, kann sogar den Timer ausblenden, der bei jeder Aufgabe mitläuft.
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Die eigentlichen Rätsel sind dabei in sechs Gruppen eingeteilt. Frei nach dem Regenbogen geht es von den 5x5 Feldern im roten Bereich, hinüber zu den komplexeren Aufgaben in orange, gelb, grün, blau und lila, die aber nie die Größe von 15x10 Feldern übersteigen. Dabei bleibt der Hintergrund in den jeweiligen Bereichen einer entsprechenden Farbe. Es löste bei mir erst Verwunderung aus, nicht auf eine schneeweiße Fläche mit schwarzem Gitter zu schauen, doch gewöhnte ich mich relativ schnell an die bunte Aufmachung.
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Durch das Lösen der Hälfte der insgesamt 50 Aufgaben in einem Bereich, schalte ich den nächsten Abschnitt frei. Eine feste Reihenfolge ist dabei nicht vorgegeben und schmählert so den Frustfaktor. Mit dem Stick oder den Richtungstasten bewege ich mich am Gitter entlang, setze mit A die mit den Schultertasten ausgewählte Farbe, und sollte ich einen Fehler machen, lösche ich diese durch den erwähnten Farblöscher oder alternativ auch viel einfacher mit einem Druck auf die B-Taste. Im Handheldmodus kann aber alles auch sehr komfortabel über den Touchscreen bedient werden. Eine Option für Single-Joy-Con gibt es allerdings nicht, auch wenn es möglich ist, das Spiel mit nur dem rechten Joy-Con zu meistern - es lassen sich Farben so zwar nur in eine Richtung durchwechseln, aber es geht. Die jazzige Hintergrundmusik lässt sich alternativ auch abschalten, trägt aber zu einer entspannten Atmosphäre bei.
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Starke Konkurrenz
Ich kann leider nicht umher diesen Titel mit Pic-a-Pix Pieces zu vergleichen. Während Piczle Colors ein wesentlich fülligere Gesamtpaket in Form von Bonusmaterial, mehr Umfang, bessere Touch-Steuerung und gute Übersicht für beispielsweise die momentane Farbwahl bietet, hat Pic-a-Pix Pieces einen Mehrspielermodus, Einstellungsoptionen für Leute mit Farberkennungsschwächen und dank dem mosaikgleichen Aufbau der Bilder die hübscheren Resultate. Dazu kommt noch der preisliche Unterschied, welcher aber durch die DLCs von Pic-a-Pix Pieces wieder ausgeglichen wird.
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FAZIT
Wie auch im Falle von Pic-a-Pix Pieces kann ich nur empfehlen, die Demo aus dem eShop herunterzuladen und probezuspielen. Die gesamte Aufmachung ist sehr liebevoll, die Puzzles bleiben größtenteils konstant auf ordentlich forderndem Niveau und auch sonst gibt es am soliden Grundkonzept nichts zu bemängeln.
Simon Singleplayer: 87%

Verfasst von Simon am 30.01.2019,
bemustert durch Rainy Frog
für bis zu 1 Person/en
Release am 31.01.2019