Cover: Party CrashersParty Crashers ist ein Racer mit dem futuristischem Look, wie man ihn in den 80ern oft vorfand, in einem Film wie etwa Tron. Ganz wichtig für das Funktionieren des Spielprinzips ist das Rubberbanding, gepaart mit einer Last-Man-Standing-Attitüte. Es sind immer vier Fahrzeuge auf der Strecke - die Kamera ist stets so positioniert, dass sie alle zugleich im Bild hält. Das bedeutet, sie zoomt wenn es nötig ist, beliebig weiter rein oder heraus.

Allerdings gibt es dabei Grenzen, knallt man gegen eine Bande, bleibt irgendwo hängen, wird von jemand anderem von der Strecke gestoßen, oder sowas, ist man aus dem Rennen praktisch sofort eliminiert worden. Denn über die Strecke saust pausenlos eine rote Linie, die dafür sorgt, dass alles, was sich nicht schnell genug fortbewegt, von ihr getilgt wird.

So weit, so interessant. Doch sorgt eben dieses gameplayspezifische Manko sogleich für den größten Kritikpunkt an Party Crashers. Die Idee dahinter ist sehr löblich, ist in der Praxis aber viel zu unverzeihend. Selten dauerte ein Rennen länger als 20 bis 30 Sekunden. Das ist im Singleplayer doof, weil man dann nur noch der CPU zuguckt, oder man spielt im Multiplayer und guckt dann den anderen zu. Nur potenziert sich der Frust, denn wenn alle Spieler/innen immer nach wenigen Sekunden herausfliegen, sitzt man neben den übrigen und mosert gemeinsam darüber, dass man dauernd so schnell raus ist. Doch selbst, wenn es gelingt, bis zum Ende eines Rennens durchzuhalten, folgt eine Statistik, bei der man nicht so recht weiss, was sie einem sagen will.
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Immerhin gibt es aber kurz vor Rennende einen unfreiwilligen Lacher. Denn es wird plötzlich angekündigt "10 Sekunden nach links"... Was das bedeuten soll, konnte erst geklärt werden, als ich den Text sturr ins Englisch übersetzte, um zu schauen, was er vielleicht meinen könnte: "10 seconds to left"... Ah, halt! "10 seconds left!" Ahhh, nur noch 10 Sekunden zu fahren. Naja, nichts wildes, aber wenn man frustig wird, hält man sich schon mal an sowas auf.
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Und frustig wird man leider häufig. Die Rennen sind eben einfach viel zu schnell wieder vorbei. Egal, ob man es final ins Ziel schafft oder vorher rausfliegt. Die Rennen sind viel zu kurz, als dass man ihnen hinterher nennenswerte Bedeutung beimessen oder man sich über einen Sieg freuen würde. Auch fehlen taktische Manöver. Sicher, man kann sich mit Items behaken und man richtet auch gegenseitig ein wenig Schaden an, doch hat man immer soviel Energie, dass selbst zu viert nie gelang, jemanden durch beispielsweise einen Kugelhagel rauszukicken. Effektiver ist da schon, sich etwa von der Strecke zu schubsen. Nur gelingt das meistens eber zufällig und selten deshalb, weil man es plante und erfolgreich durchführen konnte. Dafür ist alles viel zu hektisch und alle hängen viel zu sehr beieinander. Wenn man eine halbe Wagenlänge Vorsprung hat, ist das schon viel. Und da die Strecken eben häufig eher schmal sind, rempelt man sich praktisch permanent an.
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Ferner muss man alle Spielmodi erst einmal freischalten, bis zu diesem Augenblick verbleibt die einzige Rennoption das "Quick Race", das immerhin vom Fleck weg jederzeit von 1 bis 4 Personen gespielt werden kann.
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Ärgerlich ist außerdem, dass Party Crashers sich sehr wortkarg gibt. Was tut welches Item? Was ist das Spielziel? Warum ist man immer sofort aus dem Rennen, wenn man mal irgendwo hängen bleibt? Ebenso, wie man die anderen Modi freispielt oder ob es noch andere Inhalte gibt, wie zum Beispiel Fahrzeuge oder Rennstrecken, die eventuell im Laufe der Zeit hinzukommen. Man muss das alles selbst herausfinden. Glücklicherweise findet man das einigermaßen zügig heraus. Jedoch sind alle Spielmodi, abgesehen vielleicht vom Time Trial, dann doch wieder irgendwie alle gleich.
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Sollte Party Crashers vielleicht doch die großartige Spielspaß-Wundertüte mit den grenzenlosen Möglichkeiten sein, die ihm eShop versprochen werden, dann ist es der Software gelungen, mir die Lust darauf, eben jenes heruaszufinden, zur Gänze zu nehmen. Ob allein, zu zweit, dritt oder viert. Alle Beteiligten wollten nach 10 bis 15 Minuten immer wieder irgendetwas anderes spielen. Ferner gibt es teilweise merkwürdiges Verhalten, bei der man oft nicht weiss, ob das ein Bug oder etwa der Effekt eines Items. Wie vor allem die Grafik, die plötzlich von bunten Buchstaben abgelöst wird. Das Spiel läuft zwar an sich sauber weiter, aber man erkennt fast nichts mehr.
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Darum vergebe ich die unten stehende Wertung nur deshalb, weil der Look cool ist und die Strecken immer wieder neu generiert werden, und ja, hat man das Prinzip verstanden und lässt sich tatsächlich darauf ein, hat man für etwa 15 Minuten eine akzeptable Unterhaltung. Denn abseits von allem anderen macht das Konzept leider nur wenig Spaß - man fliegt eben viel zu schnell raus und guckt letzten Endes doch bloß den Anderen zu. Und Taktik oder Können scheint die auch nicht weiterzubringen; der pure Zufall scheint es eher zu sein.
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FAZIT
Nett gemeint, aber weder ich noch irgendwer, dem ich Party Crashers zum Mitspielen vorlegte, konnte damit etwas anfangen. Viele wollten nach nur 2 oder 3 Rennen gleich den Controller wieder aus der Hand legen! Zu hektisch, zu chaotisch und das allermeiste das passiert, mutet wie Zufall an, war jedes Mal die einhellige Meinung. Fast schon Ironie, dass der Name deshalb passender nicht sein könnte...
Jörg Singleplayer: 44%
Multiplayer: 44%


Verfasst von Jörg am 12.10.2018,
bemustert durch Giant Margarita
für bis zu 4 Person/en
Release am 04.10.2018