Cover: Overcooked! Special EditionHütet euch vor dem riesigen Spaghetti-Monster
Karotten geschnitten, Salat gezupft, Fleisch geklopft. Es ist Zeit den Henssler, Lafer, Mälzer oder Rosin unter euch zu animieren, also ran an die Töpfe....

Die Welt geht Zugrunde, Kometen fallen vom Himmel, ganze Städte werden zerstört und verantwortlich ist das riesige Spaghettimonster. Der Zwiebelkönig fordert euch auf, ein unglaubliches Essen zu zaubern, um das Spaghettimonster zu besänftigen. Leider seid ihr all dem noch nicht würdig und in allerletzter Sekunde schickt euch der Zwiebelkönig ins Jahr 1993 zurück. Ein ausgefeilter Plan, denn somit habt ihr viele Jahre Zeit, zum besten und vor allem schnellsten Koch der Welt zu werden.

Die Geschichte ist natürlich total abgedreht und besitzt schräge Charaktere, darunter auch freispielbare Köche. So gibt es nicht nur schrullige Männer und Frauen, sondern auch Waschbären im Rollstuhl, Schneemänner und viele mehr. Auf der Oberwelt seid ihr im Jahre 1993 unterwegs zu den einzelnen Stationen - nun erzähle ich euch mehr zum eigentlichen Gameplay: Schnelles Kochen!
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Hier riecht's verbrannt
Overcooked! Special Edition ist definitiv nichts für schwache Nerven, denn der Horror steckt im Management. Organisation und Geschwindigkeit sind das A und O. Es gibt genau zwei Tasten die euch zu Chefköchen machen werden. Zum Einen gilt es Dinge aufzunehmen und abzulegen und zum Anderen eine Aktion ausuzuführen. Nehmen wir zum Beispiel eines der ersten Level, in dem ihr Suppen kochen müsst. Generell sind immer zwei Köche am Werk; zwischen beiden könnt ihr jederzeit wechseln. Am oberen Bildschirmrand werden die Wünsche der Kunden angezeigt. Sie möchten eine Zwiebel-, Tomaten- und Champignon-Suppe. Jede Suppe besteht aus dreimal dieser Zutat. Los geht's!
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Zur Box rennen mit dem Zwiebel-Bildchen drauf. Dann in Richtung Schneidebrett und Zwiebeln schneiden. Davon brauchen wir aber noch zwei weitere, also spannt den zweiten Mann ebenfalls mit ein. Daraufhin im Sauseschritt zum Kochtopf. Es piepst, schnell die Suppe auf den Teller und dann zur Ausgabe gespurtet. Dann geht es weiter mit der Tomatensuppe. Oh, da ist noch ein schmutziger Teller! Schnell den Teller schnappen und in der Spüle abwaschen. Oh nein, es piepst im schrillen Ton, ich habe die Suppe vergessen, der Herd fängt an zu brennen. Wo ist der Feuerlöscher...? Wo ist er.......? PANIK, PANIK, PANIK! Zeit ist um ... KOMA!
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Während man in den Anfangsleveln noch etwas mit dem Kochlöffel geführt wird, zieht der Schwierigkeitsgrad schnell an. Jedes Level bietet ein individuelles Setting, sowohl in der Zubereitung als auch der Location und die damit zusammenhängenden Probleme, die auftreten. Einmal befindet ihr euch auf einem Piratenschiff, bei dem sich durch den Wellengang immer wieder die Wege versperren, wodurch plötzlich der Abstand zum Kochtopf länger wird. In San Francisco teilt sich auf einmal die Küche durch ein Erdbeben auf, wodurch die eine Seite der Küche in die Höhe gebt. In anderer Form wurde das auf zwei fahrenden Bussen auf der Straße in Szene gesetzt. Hier fahren die beiden Busse immer wieder zusammen und auseinander und das Timing ist sehr wichtig, da sich auf einer Seite die Zutaten und auf der anderen die Kochstellen befinden.
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Nicht nur Locations, nein, auch die Zubereitungsvielfalt lassen den Zacherl alt aussehen. Es gibt Suppen, Burger, Fish and Chips, Pizza und vieles mehr. Das erste Fish-and-Chips-Level befindet sich auf einer Eisscholle, die sich immer hin- und herbewegt, und die glitschige Eisoberfläche eine perfekte Steuerung der Köche unmöglich macht. Achtet genau auf die Wünsche eurer Kunden, denn die geben auch ein Extra-Trinkgeld wenn ihr schnell seid. Manchmal darf der Burger nur mit Fleisch sein, manchmal aber auch mit Salat und Tomate.
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Schatz, reichst du mir Mal das Salz?...SCHAAAAAAATZ!
Während Overcooked! Special Edition im Alleingang okay ist, rockt der Titel im Mehrspieler-Modus das Haus. Zwei bis vier Köche können die Pfanne schwingen und der Mund bleibt auch nicht Trocken. Denn wer hier keine Spucke verliert, der macht was falsch. Koordination und Management ist unheimlich wichtig und das geht nur, wenn man ordentlich abspricht, was zu tun ist. Trotzdem: Chaos ist auf jeden Fall immer präsent, ebenso wie Zeitdruck. Wer also nichts mit hektischen Spielen anfangen kann, wird hier keine Freude haben - aber alle anderen? Das Prinzip ist simpel, aber es macht sehr viel Laune, wenn alles einigermaßen klappt. Zudem ist sind Lacher oder Geschrei jedes Mal groß, wenn was in die Hose geht.
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Während im Info-Ladescreen nur zwei Knöpfe genannt werden, gibt es dennoch zwei relativ wichtige Funktionen mehr. Eine unentbehrliche Taste ist die Sprint-Taste, wodurch ihr die kurzen Wege mit kleinen Schüben schneller ablaufen könnt. Eine weitere Taste ist der Schlagknopf. Ja richtig, die "Trolle" unter euch können die Mitspieler ärgern, denn so wird das kooperative Kochen zum bösen Gestichel. Aber es gibt auch einen Versus-Modus, bei dem ihr um die Wette kochen und dem anderen (im übertragenen Sinne, versteht sich) in die Suppe spucken könnt. Allerdings gibt es auch nervige Nager, die eure Zutaten klauen. Die müssen ebenfalls gehauen werden, damit die schwer erarbeitete Mahlzeit vollendet werden kann.
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Multiplayer ist on the fly möglich, somit können Joy-Cons oder Pro Controller jederzeit einfach aufgenommen oder weggelegt werden.
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Knuffiges Allerlei
Die Grafik ist kantig und comicartig, und das ist auch gut so. Der Cel-Shading-Stil macht das quirlige Spiel sympathisch und die Musik untermalt das Geschehen. Sie dudelt zwar oft dahin und hat einen Gute-Nacht-Geschichte-Klang, jedoch habt ihr in all der Hektik und Eile gar nicht viel Zeit darauf zu achten. Die Charaktere haben ebenfalls ihren Charme und es können jede Menge davon freigespielt werden.
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#t:# ist seit geraumer Zeit auf dem Markt und die Switch-Version bekommt in ihrer Special Edition die beiden DLCs "The Lost Morsel" und "The Festive Seasoning" spendiert, wobei letztere die schöne Festtagsstimmung mit Schneelandschaft repräsentiert. Doch die beiden bringen noch ein wenig Würze ins Spiel und erweitern den umfangreichen Inhalt fast um das Doppelte.
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Was einen allerdings etwas faden Beigeschmack mitbringt, zum Zeitpunkt des Reviews aber schon vom Entwickler in Angriff genommen geworden ist, ist die Framerate. Sehr oft kommt es zu vereinzelten Rucklern, die bei einem so präzisen Gameplay ausschlaggebend sein können. Wenn es mal stottert, der Controller-Input nicht mehr wirklich passt und der Teller für paar Sekunden woanders hingestellt wird, kann das für den Highscore ein Problem sein. Aber es wird dran gearbeitet und das hört man gerne, leider hätten wir uns das von Anfang an gewünscht. Naja, warten wir mal den Patch ab...
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HD Rumble scheint auch noch nicht ganz ausbalanciert zu sein, obwohl es schon sehr praktisch ist, wenn es funktioniert, denn da man merkt ob der andere Koch gerade fertig mit Schneiden geworden ist.
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FAZIT:
Overcooked! Special Edition ist defintiv ein Must-Have, wenn man mit hektischem Ressource Management umgehen kann und immer mal wieder Leute zum Spielen da hat. Bereits der Singleplayer ist spaßig und fordernd, da hier zwei Leute gleichzeitig bzw. abwechselnd gesteuert werden müssen, aber das wahre Potential entfaltet sich mit weiteren Mitspielern. Man glaubt kaum, wie gut etwas Alltägliches wie Essen kochen zu einem herausfordernden Videospiel transferiert werden kann. Guten Appetit!
Dennis Singleplayer: 65%
Multiplayer: 90%


Verfasst von Dennis am 07.08.2017,
bemustert durch Team17
für bis zu 4 Person/en
Release am 21.07.2017