Cover: One More DungeonOne More Dungeon ist ein rogue-like Dungeon Crawler mit blockiger Pixelgrafik. Bewaffnet mit Schwert und Magiestab bewegt man sich in der Ego-Perspektive durch zufällig generierte Dungeons, während man Monster besiegt und Upgrades einsammelt.

Ziel des Spiels ist dabei natürlich, so tief wie möglich in das Dungeon hinabzusteigen. Auf jedem Sublevel muss man dabei einen Bossgegner finden und besiegen, um ein Siegel zu erhalten, mit welchem man die Tür zum nächsten Sublevel öffnen kann. Auf der Suche nach dem Boss trifft man auf allerlei andere Kreaturen, die einem ans Leder wollen. Wie im Rogue-like-Genre üblich, verliert man bei einem Ableben seinen Fortschritt und muss in einem neu generierten Dungeon wieder von vorne beginnen.

In den Tiefen des Dungeons
Zu Beginn eines Spiels hat man stets nur einen kurzen Eisendolch und einen schwachen Zauberstab zur Verfügung, kann unterwegs aber stärkere Waffen erhalten. Diese finden sich in Truhen, hinter verstecken Türen und werden sehr selten auch von Gegnern gedroppt. Nahkampfwaffen haben nur eine sehr kurze Reichweite, während Zauberstäbe aus der Entfernung magische Kugeln auf die Gegner schießen können. Aus der Ferne anzugreifen ist somit deutlich einfacher als den Nahkampf zu suchen, vor allem, da es sich schwer vermeiden lässt, im Nahkampf selbst einige Treffer einzustecken.
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Allerdings verbraucht jeder Schuss mit dem Magiestab bunte Kristalle, die sich sich im Dungeon verstreut finden lassen. Es gibt blaue, rote und grüne Kristalle - jeder Stab ist einer Farbe zugeordnet und verbraucht Kristalle dieser Farbe als Munition. Ohne Munition ist ein Stab unbrauchbar, man muss dann auf einen Stab einer anderen Farbe zurückgreifen.
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Neben besseren Waffen lassen sich in den Dungeons weitere hilfreiche Dinge finden. Dazu zählen verschiedene Tränke, die zur Regeneration von Lebensenergie und zur Giftheilung verwendet werden können, oder die Dungeon Coins, mit denen man in den sporadisch generierten Shops spezielle Waffen kaufen kann. Ab und zu findet man zudem einen Altar, an dem man die Lebensenergie dauerhaft erhöhen kann. Nicht zuletzt kann man auch ab und zu Dimensionsportale antreffen, die in einen Bonusraum führen, wo nützliche Items, aber auch starke Gegner warten können.
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In den Dungeons weit zu kommen, ist ein recht schwieriges Unterfangen - auf den ersten Ebenen fällt das Vorankommen noch relativ leicht, in späteren Subleveln werden die Gegner jedoch deutlich stärker und halten mehr Treffer aus. Die Sichtweite der Kreaturen ist zwar eher gering, doch sobald sie euch entdecken, ist es ziemlich schwer, sie wieder abzuschütteln. Man muss daher häufig schnelle Reaktionen vorweisen und auf engem Raum manövrieren. Wie einfach oder schwierig ein Durchlauf ist, hängt aber auch stark vom Wohlwollen des Zufallsgenerators ab - mal findet man auf einer Ebene kaum einen Heiltrank, mal sind es gleich fünf auf engstem Raum.
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Um einem das Leben etwas zu erleichtern, gibt es in One More Dungeon das sogenannte Mutator-System. Besiegt man in den Dungeons Gegner, erhält man Punkte, mit denen man vom Hauptmenü aus verschiedene Mutatoren freischalten kann. Diese Mutatoren verändern das Spiel und können das Leben enorm erleichtern. Zum Beispiel indem die Lebenspunkte der Gegner halbiert werden oder man mit mehr Kristallen ins Spiel startet. Es gibt aber auch Mutatoren, die das Spiel schwieriger machen, beispielsweise indem die Ebenen vergrößert werden oder die Spawnrate erhöht wird. Pro Spiel können bis zu zwei Mutatoren verwendet und beliebig miteinander kombiniert werden, was das Gimmick durchaus interessant macht.
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Das Gameplay läuft insgesamt flüssig ab. Positiv hervorzuheben ist, dass die Dungeons scheinbar wirklich zufallsgeneriert sind, das heißt, es kommen keine vorgefertigten Räume zum Einsatz, die bloß immer anders zusammengebaut werden. Dies führt zwar öfters zu Sackgassen, aber so fühlt sich jeder Dungeon etwas anders an als der Vorherige. Das Gameplay wiederholt sich natürlich dennoch mit der Zeit, dies liegt aber in der Natur von Rogue-likes - ob einem das Spielprinzip von One More Dungeon zusagt, hängt darum auch stark damit zusammen, ob man Spiele dieser Art mag oder nicht.
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Technik
Die Steuerung erfüllt ihren Zweck, ist aber etwas behäbig. Mit dem linken Stick bewegt man den Spielcharakter, mit dem rechten Stick die Kamera, und mit L und R werden Zauberstab bzw. Schwert verwendet. Die Kamera lässt sich allerdings nur recht abrupt steuern, was das punktgenaue Anvisieren von Gegnern in einiger Entfernung erschwert. Zudem ist es fragwürdig, warum für das Angreifen die L- und R-Knöpfe verwendet werden und nicht die größeren und komfortabler gelegenen ZL- und ZR-Buttons. Man gewöhnt sich zwar schnell an die Steuerung, eine Option zum Umstellen der Tastenbelegung wäre aber dennoch sinnvoll gewesen.
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Der Grafikstil von One More Dungeon erinnert aufgrund des Retro-Designs an First-Person-Spiele der frühen 90er, bringt aber seine Eigenheiten mit. Die Wände und der Boden der Dungeons sind mit ansprechenden Pixel-Texturen versehen. Für jedes Dungeon-Thema gibt es viele verschiedene Textur-Variationen, wodurch jeder Block leicht anders aussieht als der Block daneben. Zudem hängen Wimpel, Spinnennetze oder Ähnliches von Wänden und Decke herab, sodass der Look der generierten Dungeons nicht zu schnell langweilig wird. Die Gegner bestehen aus nett animierten 2D-Sprites, die von weitem sehr gut aussehen, aus der Nähe allerdings wirklich sehr pixelig erscheinen.
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Fazit
One More Dungeon ist ein passabler Dungeon Crawler. Durch den guten Zufallsgenerator und die vielen interessanten Elemente gleicht kein Run dem anderen, und die Mutator-Funktion ist eine schöne Ergänzung. Auf Dauer ist das Gameplay dennoch sehr repetitiv, zudem ist Steuerung nicht optimal umgesetzt. Wer das Rogue-like-Genre mag, sollte aber einen Blick riskieren und darf der Wertung gerne einige Prozentpunkte hinzufügen.
«CaptainOlimar» Singleplayer: 68%

Verfasst von «CaptainOlimar» am 30.12.2017,
bemustert durch Ratalaika Games
für bis zu 1 Person/en
Release am 15.12.2017