Boom-Shakalaka schallt es 1993 aus den Lautsprechern des Basketball-Arcade-Klassikers NBA Jam und sorgte für eine willkommene Abwechslung zu den NBA-Simulationen. Denn beim Arcade geht es eben um herrlich überdrehtem und nicht realistischem Gameplay, das mehr auf Spaß, als auf Ernsthaftigkeit ausgelegt ist. Nun schickt Saber Entertainments ebenfalls einen Arcade Titel auf die Switch los und den schauen wir uns Mal genau an.
2 vs 2 im NuAngelehnt an die Street Regeln wird in NBA Playgrounds 2 vs 2 und nicht 5 vs 5 gespielt. Extrem cool sind natürlich die ausgefallen Slam Dunks. Dazu müsst ihr in Richtung Korb laufen, den Wurfknopf gedrückt halten und dann kann zum Beispiel ein imposanter Sprung mit Doppeldrehung ausgelöst werden. Lasst ihr im richtigen Zeitpunkt los, knallt es ordentlich auf dem Korbring und es gibt ein ungemein tolles Gefühl wenn es klappt. HIer fliegen natürlich die unterschiedlichsten Spieler mit ihren eigenen Dunking-Specials gen Korb. So wird der Ring etwa als Sprungbrett benutzt und der Ball mit einem gezielten Salto in den Korb befördert.
Wer mit CPU spielt, kann sogar einen Ally-Coop anfordern. Hierzu müsst ihr warten, bis der Partner hochspringt und im richtigen Moment den Pass-Knopf drücken, damit kann der Ball versenkt werden. Was sich so cool anhört, ist es aber auch nur, wenn das Manöver gelingt. Denn das Timing ist oftmals sehr schwer herauszufinden. Entweder ist man zu spät oder zu früh dran, dann schnappt sich der Gegner den Ball und punktet seinerseits. Und keine Anleitung vorhanden ist, gibt es nichts zum Nachlesen, wie genau das Wurfsystem funktioniert - man muss es selbst herausfinden!
Die Partner-KI stellt sich allerdings meist etwas doof an, sodass die Pass- und Blockarbeit erschwert werden. Haltet ihr den Basketball nicht in den Händen, müsst ihr versuchen ihm dem Gegner abzuluchsen. Doch ich habe es so gut wie nie geschafft, zum richtigen Zeitpunkt in der Luft zu sein, um einen Ball in der Luft wegzuschlagen. Ab und zu, je nach Spieler, hat es die KI tatsächlich mehrmals hinbekommen, jedoch ist entweder das System nicht ganz ausgereift, oder jemand muss mir das Timing erklären.
Around the WorldIm Turniermodus dürft ihr euch in 4 Matches in unterschiedlichen Ländern nach oben kämpfen. Insgesamt 30 Teams stehen zur Verfügung, allerdings immer nur 4-7 Spieler pro Team. Hinzu kommt noch, dass nicht alle Spieler von Anfang an spielbar sind, sondern mühsam in den Turnieren freigespielt werden müssen.
Sehr stylisch und passend ist jedoch die Art, wie dies geschieht. Durch erfolgreiches Weiterkommen im Turniermodus, könnt ihr Kartenpacks freischalten. Mit jedem dieser Packs lassen sich sowohl neue, als auch doppelte Spieler freispielen, wie man es auch von Sammelkarten-Booster-Packs aus dem Spielwaren- oder Zeitschriftenladen kennt. Diese Spieler besitzen unterschiedliche Fähigkeiten, die von Bronze bis Gold durch spielerischen Einsatz erweitert werden können.
Während der Spiele könnt ihr durch erfolgreiche Aktionen und fairem Gameplay Energie für euren Meter sammeln. Ist er gefüllt, wird per Zufallsprinzip eine Fähigkeit aktiviert. Dazu gehören zum Beispiel einen Powerball zu bekommen, der alles trifft, schnelle Dribbelkünste oder doppelte Punktzahl. Das bringt nochmal etwas Würze ins Spiel.
In den jeweiligen Matches gibt es noch Challenges zu meistern, die euch goldene Booster-Packs mit mehr Epic- und Legend-Karten belohnen. Darunter fallen "Erziele in einem Spiel 7 Dreier" , "Mache 3 Blocks" oder "Erziele 5 Slam Dunks". Leider sind auch diese Challenges nicht gerade ein Kinderspiel - aufgrund der schweren Durch- und Ausführung.
Zu zweit, zu viert, nur Online macht ein NickerchenHier kommt ganz klar das Joy-Con Feature zum Tragen. Quer gehalten sind die Basketballer steuerbar. Zwar fehlen zwei Tasten, die werden aber in Kombination geschaltet und schränken das Passspiel in keinster Weise ein. Wenn es noch zwei weitere Controller gibt, gibt es ein reinstes Vergnügen im 2-vs-2-Modus - ohne diese subintelligente KI. Was leider etwas fehlt ist die Originalität eines NBA Jams. Ein paar verrückte Zusatz- und vor allem Mehrspielermodi hätten dem Titel ganz gut getan, denn für einen Arcade-Titel ist es etwas zu wenig abgedreht und für eine Simulation zu wenig professionell. Darum: Die Auswahl an Spielmodi ist allgemein sehr mager ausgefallen.
Was noch komischer ist, ist der ausgegraute Online-Match-Modus. Zum Zeitpunkt des Erscheinen und auch jetzt, während der Review-Phase, ist noch kein Online-Modus spielbar. Bis dahin werden wohl noch ein paar Spielspaßprozentchen hinter verschlossenen Türen bleiben müssen, denn möglicherweise hauen die Entwickler was total cooles raus, was dem Titel nochmal einen ordentlichen Multiplayer-Schub geben würden; wer weiß!?
Grafik & SoundDie Spieler besitzen übergroße Köpfe, alles wirkt sehr bunt und leicht cartoonig. Im TV-Modus bekommt ihr eine coole Grafik geliefert, was im Handheld-Modus allerdings etwas leidet. Komischerweise wirken die Spieler hier irgendwie unscharf und verschwommen. Man kann zwar alles gut erkennen, doch der Unterschied zum Fernseher ist deutlich erkennbar.
Die Arenen sind hübsch gestaltet, mit den Flaggen der Länder - wie Frankreich, England oder Japan - auf den Feldern, und die lokalen Bewohner jubeln euch zu. Die Animationen sind gut gemacht, der Ball fängt an zu glühen, wenn ihr euren Meter nutzen könnt, und die Action-Sprünge sind spektakulär inszeniert.
Die Musik bietet einige Hip-Hop Sounds, die gut zum NBA-Thema passen. Der Kommentator macht seine Sache gut und wirft ab und zu etwas euphorisches in den Raum. Schade, dass es nicht so herrlich übertrieben wie in NBA Jam ist.
Was aber ein absolutes No-Go ist: Ladezeiten! NBA Playgrounds braucht eine volle Minute, um ein Match zu starten. Jawohl! Vor jedem Match müsst ihr 60 Sekunden warten, bis es losgeht! Das muss definitv gepatcht werden!
FAZITAn sich macht NBA Playgrounds vor allem mit Freunden viel Spaß - allein nervt die zickende KI. Die Ladezeiten sind eine Frechheit und dass der Online-Multiplayer noch nicht verfügbar ist, ist sehr schade. Kurz: Sobald das erste Update erscheint, müssen die Entwickler mich umhauen, und wenn das geklappt hat, bekommt NBA Playgrounds vermutlich auch noch ein paar Prozentchen in der Wertung obendrauf.