Mit gleich zwei Retro-Collections schickt Bandai Namco die Namco Museum Archives Volume 1 und Volume 2 ins Rennen. Look and Feel, Features und Technik sind bei beiden NES-Spielesammlungen identisch, aber inhaltlich gibt es natürlich Unterschiede, weil verschiedene Games enthalten sind.
Bei Volume 1 sind es somit die folgenden 12 Titel: Dig Dug, Dragon Buster, Dragon Spirit: The New Legend, Galaxian, Mappy, Pac-Man, Sky Kid, Splatterhouse: Wanpaku Graffiti, The Tower of Druaga, Xevious und als Bonus die Pac-Man Championship Edition.
Und in Volume 2 tummeln sich diese 11 Titel: Battle City, Dig Dug II, Dragon Buster II, Galaga, Legacy of the Wizard, Mappy-Land, Mendel Palace, Pac-Land, Rolling Thunder, Super Xevious und obendrauf der Bonus Gaplus.
Wie erwähnt, unterscheiden sich beide Volumes allein durch ihre Spieleauswahl, die von den Emulationsprofis von M2 aufbereitet wurden. Mit für jeden Titel vier Quicksave-Slots, Rahmengrafiken (drei stehen zur Auswahl, auf Wunsch auch "keine"), mehrere Darstellungsoptionen (4:3, pixelgenau, Vollbild, Scanlines an oder aus, Anti-Aliasing an oder aus...) und sogar eine Zurückspulfunktion, die um eine Handvoll Sekunden im Spielgeschehen zurückspringt.
Diese Funktion selbst arbeitet technisch einwandfrei, ist aber ein wenig umständlich zu bedienen, da das Zurückspringen erst bestätigt werden muss und immer nur um einen festen Wert gesprungen wird; möchte man einen längeren Zeitraum in die Vergangenheit, muss man mehrfach flott hintereinander die Funktion wählen und bestätigen. Ein einfacher Tastendruck, der so lange zurückspult, wie man die Taste hält, wäre praktikabler gewesen.
Mag man das aber gewiss noch verschmerzen, ist schon ärgerlicher, dass bei keinem Spiel eine freie Tastenbelegung geboten wird, sodass man mit der jeweils vorgegebene Belegung Vorlieb nehmen muss. Das ist bei Shoot'em ups, von denen es ja auch einige gibt, oder auch zum Beispiel Pac-Man, kein Problem, ist aber bei Spielen mit Jump-'n-Run-Anteil, wie etwa Rolling Thunder, bei dem die Sprung-, beziehungsweise die Schußtaste auf B, respektive A liegt, unverständlich. Warum können nicht Y und B genutzt werden? Immerhin aber bieten alle Games dafür eine Autofire-Option, ruhend auf den Buttons X und Y, was gerade bei Shootern sehr willkommen ist.
Verwunderlich ist, weshalb auf Dreingaben verzichtet wurde. Zwar laufen alle Games rund und originalgetreu, aber es gibt nichts als die nackten ROMs zur Auswahl, nebst einer kleinen Zusammenfassung. Keine Scans von Spielanleitungen, Skizzen, Konzeptzeichnungen, Infos zum Launch oder Erfolg eines Spiels. Da wäre gewiss viel mehr drin gewesen.
FAZITDie Namco Museum Archives Volume 1 und Volume 2 sind eindeutig zielgruppengerichtet: Für Old-Schoolfans und Liebhaber. Einige Titel der Collections haben nichts von ihrer Faszination eingebüßt - man spielt drauflos und bemüht sich möglichst, weit zu kommen. Andere Titel sorgen ohne Vorwarnung nach bereits zwei bis fünf Sekunden für den umgehenden Bildschirmtot, es bleibt also nicht viel Zeit, sich erstmal vertraut zu machen, stellen also eine steile Lernkurve voran (etwa Dig Dug oder Druaga), und wieder andere Titel machen schlicht keinen bis kaum Spaß, weil der Zahn der Zeit zu sehr an ihnen nagte (zum Beispiel Mendel Palace).