Story-ModusWie sähe die Welt aus, wenn 80% der Menschen sogenannte "Macken" oder auch einzigartige Superkräfte besäßen und diese nach ihren persönlichen Vorstellungen einsetzten? Izuku Mydoriya lebt in genau einer solchen Welt. Jedoch besitzt gerade er keine dieser besonderen Fähigkeiten, wo er doch vor allem die Superhelden bewundert, die Gutes tun und die Menschen beschützen. Eines Tages trifft er auf den größten aller Superhelden, All Might, nachdem Izuku einen Mitschüler beschützt. Sein Idol verleiht ihm seine Kräfte, um fortan gegen böse Mächte zu kämpfen und die Welt vor dem Bösen zu retten.
Auf dieser Basis agiert die weitere Handlung, welche im Spiel in einzelne Kapitel unterteilt und in hochqualitativer Comicgestaltung erzählt wird. Ist man dann bereit und hat alles gelernt um zu Kämpfen, gibt es verschiedene Preise als Deko fürs Profil zu gewinnen. Des Weiteren wird die benötigte Zeit bis zur Beendigung eines Kampfes, die Technik, die Qualität der Attacken und ein Bonus gewertet. Je nachdem, was bei der Wertung rauskommt, gibt es einen Rang von C bis S für jede Spalte, sowie den Durchschnitt. Außerdem bekommt man Münzgeld am Ende einer Schlacht, welches man dann zur Charakteranpassung benutzen kann. Verschiedene Kopfbedeckung, Schuhe oder auch Schwerter.
MissionenÄhnlich wie im Story-Modus sind Missionen neben dem Kämpfen auf wertvolle Gegenstands- und Punktesammlung aus. Sie sind wie klassische Wettkampfturniere aufgebaut, die mit jedem Fortschritt schwerer werden, sowohl die Bedingungen als auch die CPU-Gegner selbst. Ein Arcade-Modus wird ebenfalls angeboten, wo man sich durch sieben Ebenen durchkämpft. Diese Option ist also eigentlich nochmal dasselbe, aber etwas anders aufgebaut.
Im Lokalen Kampfmodus kann man allein gegen den NPC oder gegen einen anderen menschlichen Mitspieler kämpfen. Zu loben wären erneut die wichtigen Einstellungen, die leider manchmal bei anderen Ablegern des Genres weggelassen werden, wie die gewünschte Anzahl Runden, hier bis zu drei insgesamt. Mehr Runden hätten für lange Abende, um sich z.B. unter Freunden zu messen, nicht geschadet. Auch kann konfiguriert werden, ob beiden Spielern zwei Begleiter als Unterstützung zur Verfügung stehen oder wie viel Zeit man in einer Runde hat, den Feind plattzumachen. Also 60, 99 oder unendlich viele Sekunden.
Die Charakterauswahl ist schon recht ordentlich, insgesamt 19 Charaktere, wobei einer erst freizuschalten ist. Weiter geht es zur Arena, mit einer Gesamtauswahl von 12 einzigartigen Gegenden, obgleich 3 davon einmal einen Tages-und Nachtmodus haben, sodass man sich insgesamt also an 15 Orten prügeln darf. Die Arenen selbst sind wirklich besonders, da nicht alle gleich groß sind und zwei von ihnen sogar einen Ring-Out haben, der es den Kämpfern schon etwas brenzliger gestaltet und sie sich neben dem ganzen Gemetzel noch mehr konzentrieren müssen.
Die Orte und Kämpfe sind sehr interaktiv. Mal durchbricht man Säulen und Wände und gelangt vielleicht auf eine kleine Erweiterung des Feldes. Oder man hängt mit dem Kopf in der Wand fest, wodurch der zweite Player einen fatalen Folgeangriff ausführen kann. Das Setting an sich ist ebenfalls sehr vielfältig, so sind die Kämpfer mal in einem verwunschenen Wald, auf einer städtischen Einkaufsstraße, einem Bergplateau oder einer Trainingshalle.
Jeder Charakter beherrscht neben normalen Angriffen eine ihm eigene Macke. Sie können mit unterschiedlicher Ausdauer eine Zeit lang sprinten, um auszuweichen oder einen Überraschungsangriff zu vollführen. Dann gibt es noch die Ultra- und Plus-Ultra-Attacken, welche durch Angriffe gefüllt werden und je nach Einsatz bis zu drei Leisten plus Helfer verbrauchen. Begleiter stehen dem Spieler taktisch als Hilfe oder Ablenkung zur Verfügung, um nicht zu viel Schaden zu verursachen. Natürlich kann man blocken, aber nicht ewig, denn der Gegner kann die Abwehr auch durchbrechen. Übrigens auch sehr starke Angriffe, wenn man das Timing beherrscht. Zuletzt darf man noch springen, um für gewisse Zeit von der Luft aus Attacken durchzuführen oder Überraschungsmanöver einzuleiten.
Insgesamt ist das Kämpfen sehr übersichtlich, aber zudem auch aufregend chaotisch und abwechslungsreich. Ich hätte mir bloß noch etwas mehr Moves und Dynamik gewünscht, indem man mehr Möglichkeiten gehabt hätte auszuweichen, Gegenangriffe zu vollführen usw.
TECHNIKSpieler-Profil und Kleidung der Kämpfer können nach Belieben geändert werden. Man muss, da es sich um ein reines 3D-Kampfspiel handelt, gar nicht mit der Serie und deren Charakteren vertraut sein. Der Einstieg ist simpel wie nie, da neben dem Tutorial im Story-Modus ein zusätzliches, immer verfügbares Training im Menü angeboten wird, um sich mit den verschiedenen Moves vertraut zu machen.
Die Steuerung ist schnell gelernt, obwohl es zunächst etwas Zeit braucht, alle Moves und Tastenkombinationen zu lernen, was für dieses Genre aber üblich und somit im Rahmen ist. Grafisch gibt es nichts zu Meckern, sowohl die Charaktere als auch Arenen bestehen aus hübscher Anime-Cel-Shading-Grafik. Hier und da sind einige Partikel oder Texturen etwas unschön, aber das hängt auch zusammen mit der Switch-Leistung. My Hero One's Justice läuft mit seltenen Rucklern, wenn mal zu viel auf einmal auf dem Bildschirm losgeht, bei 720p und 30 FPS.
Das Spiel ist auditiv komplett auf Japanisch, was mich überhaupt nicht stört, da der relevante Text authentisch ins Deutsche übersetzt wurde. Die Musik ist sehr passend und actiongeladen, vom Menü bis zu den einzelnen Schauplätzen. Allerdings wäre eine Wunschliste, wann wo welcher Titel spielt, wie in Super Smash Bros., toll gewesen.
Ich habe nicht schlecht gestaunt, wie viele unterschiedliche Dinge man im Online-Modus auswählen kann, um den für sich am besten passenden Kampfstil zu kreieren. Entweder, die Person macht es wirklich mal nur just for fun und der Kampf wird nicht gewertet oder man kämpft auf der Rangliste gegen Spieler aus aller Welt! Man kann einen Raum erstellen oder nach aktuellen Spielern und Kampfarten suchen und natürlich jederzeit die Rangliste anschauen. Von den erneuten einzelnen Anpassungen ganz zu schweigen. Hier steht die Switch-Version wieder anderen Konsolen zum Glück in nichts nach.
FAZITMy Hero One's Justice ist ein überdurchschnittlich gutes Prügelspiel, welches sowohl für gelegentliche Sessions als auch für motivierte Langzeitkampagnen und einer verfolgbaren Story aus dem Universum von My Hero Academia geeignet ist. Die kleinen Kritikpunkte hier und da sind meiner Meinung nach zu verkraften, nicht zuletzt durch die Portabilität der Switch.