Cover: Marvel Ultimate Alliance 3: The Black OrderINFINITY STONES ALL OVER AGAIN
Die Infinity Steine haben im neuesten Ableger eine tragende Rolle. Angefangen mit der sympathischen Guardians of the Galaxy-Truppe mit Star Lord, Rocket inkl. Groot, Drax und Gamora, werdet ihr an das Gameplay herangeführt. Und mit schicken Zwischensequenzen im Ingame-Grafikstil, werdet ihr stets vor der nächsten Mission bei Laune gehalten - mit dem typischen Marvel-Humor natürlich. Die Steuerung ist recht intuitiv. Es gibt den leichten und harten Schlag, Sprung, einen Block-/Ausweich und einen Aktivieren-/Interagieren-Knopf. Wird R dagegen gehalten, gibt es in Kombination à la R + A/B/X/Y, um Spezialfähigkeiten ausführen zu können. Zu Beginn hat jeder Held jedoch nur die Y-Taste für seinen Spezial. Ab Level 10 gibt es dann auf X eine weitere Fähigkeit und so weiter.

Im Großen und Ganzen ist Marvel Ultimate Alliance 3: The Black Order ein actionreiches, aber gleichzeitig auch stupides Gegnerkloppen. Ihr erreicht einen gescripteten Bereich und es springen euch unzählige Schurken entgegen, die mehr oder weniger stark sind. Zwischendrin verbergen sich die etwas stärkeren Schergen, die mehr aushalten und gegen einige Effekte, wie zum Beispiel Spider-Mans Gegnereinwickeln immun sind. Besagte haben allerdings eine zweite Energieleiste, fällt diese auf null, ist der Scherge kurzzeitig betäubt und ein Feuerhagel an Schlägen und Tritten kann ausgeteilt werden. Das gilt allerdings auch für die Endbosse, welche immer wieder in den Leveln, vor allem zum Ende hin, das Superheldenleben erschweren wollen.

Marvel Ultimate Alliance 3: The Black Order ist in unterschiedliche Storyabschnitte unterteilt. Einmal seid ihr bauf einem Raumschiff im All, das andere Mal auf der Erde und so weiter. In der einen Szene befindet ihr euch mit den Guardians in deren Umgebung, ein anderes Mal mit Daredevil, Jessica Jones und den Defenders. Die Endbosse sind natürlich die jeweilige Antagonisten der Protagonisten. Wenn Spider-Man in den Videosequenzen sein Debut macht, sind Doc Ock, Sandman oder Green Goblin natürlich nicht weit. Die Kämpfe sind sehr abwechslungsreich und es macht Spaß, das Angriffsschema der Endbosse zu analysieren.
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Falls euch gewisse Helden nicht zusagen, gibt es immer wieder Stellen, wo eine kurze Verschnaufpause möglich ist und ein leuchtendes S.H.I.E.L.D.-Logo auf dem Boden erscheint. Hier könnt ihr eure Helden austauschen.
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MARVEL-FAN-HERZEN SCHLAGEN HÖHER
Da sich in Marvel Ultimate Alliance 3: The Black Order alles ausschließlich mit vier Helden gleichzeitig auf dem Bildschirm abspielt, könnt ihr eine Kombination aus euren Lieblingshelden bauen, sofern sie bereits freigespielt wurden. Insgesamt 36 Charaktere von Iron Man bis hin zu r-Gwen sind mit dabei. Wenn ihr nicht zu viert mit Menschen spielt, übernimmt die CPU die restlichen Akteure. Ihr könnt aber jederzeit in die anderen Charaktere schlüpfen. Ob die CPU die Arbeit gut macht, sei dahingestellt. Generell schlägt sie sich aber recht gut. Für die Spezialattacken allerdings müsst ihr immer wieder selbst in die einzelnen Rollen schlüpfen, um die blaue Leiste ins Schwitzen zu bringen - ganz besonders bei den Synergy-Attacken. Wenn ihr nämlich Gegner erledigt, füllt sich zudem noch eine weitere Leiste in der Farbe gelb und die sorgt für einen Signature-Move, der eine verheerende Power freisetzt. In spektakulärer Aufmachung könnt ihr ordentlich Schaden anrichten, wenn ihr euch im besagten Radius befindet. Das kann ärgerlicherweise auch schief gehen und dann hat man eine gute Möglichkeit auf ausgeteilten Schaden vertan. ...und die gelbe Leiste lädt sich weitaus langsamer auf, als die blaue.
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Das Schöne an Marvel Ultimate Alliance 3: The Black Order sind die unterschiedlichen Helden an sich. So kann nicht nur jeder Fan einen seiner Lieblingshelden finden, sondern auch die Charakterstile sind nicht ganz unwichtig. Es gibt Brawler, Fernkämpfer und so weiter. Manche sind langsam, manche sind schnell, einige können mit der Sprungtaste in der Luft bleiben indem sie fliegen oder schwingen - da schleicht sich schon eine gewisse spielerische Strategie mit rein.
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Alle Fähigkeiten können in ihren Stufen verstärkt werden, das könnt ihr mit den unterwegs gesammelten Punkte und weiterem Fortschritt erlangen. Aber nicht nur das, auch das ISO-8-System sorgt für zusätzliche Baukastenfunktionen. Das sind Steine, welche diverse Werte verbessern können. Wer eher einen Brawler mit Konfrontation hat, sollte vermutlich eher die Werte Stärke oder Lebensenergie aufbessern. Allerdings kann das manchmal auch damit einher gehen, dass eine andere Fähigkeit gleichzeitig geschwächt wird.
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WO LICHT IST, DA IST AUCH SCHATTEN
Es selten zu spürbaren Framedrops, selbst bei voller Action. Die Action zeigt sich jedoch an ganz anderer Stelle als Problem. Bei der ganzen Gegnerklopperei und Effekthascherei verliert man schnell den Überblick. Oft sucht man sich im Getümmel oder selbst sieht vor lauter Gegnern einen Helden nicht. Dazu die grauenhafte Kamera. Viel zu oft platziert sich die Kamera an die ungünstigsten Stellen, kommt in Kämpfen nicht hinterher, verschwindet auf einmal hinter Wänden und glitcht durch das Spiel. Oft mussten wir uns in die Spielmitte zurückrollen oder wurde sogar wieder zu den anderen gesetzt. Ein anderes Mal rennt der Kingpin an den unteren Bildschirmrand und man sieht ihn nicht mehr. Auf einmal rennt er mit einer Rammattacke wieder nach oben und trifft einfach alle. Da muss Team Ninja noch einiges nachpatchen, sofern es machbar ist, denn die Übersicht leidet extrem und mindert den Spielspaß.
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Der Spielspaß kränkelt aber auch am monotonen Gameplay. Generell läuft man zu viert von Raum zu Raum, drückt alle möglichen Buttons, um Massen an Gegnern umzuhauen, um letztendlich dem Endboss entgegenzutreten. Zwar gibt es kleine Schieberätsel, Puzzles, Energiewände und ähnliche Dinge, doch fühlt es sich nie wirklich sinnvoll an. Zum Einen sind diese, abgesehen von den Unterschieden bei den Endbossen, ziemlich öde und einfach, zum Anderen hat man das Gefühl, dass die Entwickler da schnell noch irgendwas einbauen wollten, um mehr Abwechslung zu haben.
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Grafisch hat Marvel Ultimate Alliance 3: The Black Order einen eigenen Stil gefunden. Cel-Shading mit nicht so starken Texturen, aber vielen Effekten und guter Charakterdarstellung. Zudem kann man die gute Synchronisation loben, die sich allerdings in englischer Sprache befindet, was ich sehr begrüße. Vor allem, wenn ich beispielsweise einen bestens aufgeleten Mark Hamill zu hören bekomme. Allerdings muss der deutsche Text nebenher gelesen werden, was sich im Actiongeschehen schwieriger bewerkstelligen lässt, als in den Zwischensequenzen. Diese sind übrigens häufig etwas zu viel des Guten. Denn wenn jeder zweite Marvel-Held irgendwelchen Wurfsternen oder Energiegeschossen in Zeitlupe ausweicht, is' auch mal wieder gut!
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Musiktechnisch gibt es coole Klänge die das Spielgeschehen vorantreiben und immer wieder Kommentare der Helden, die sich zwar ab und zu wiederholen, aber nicht stören.
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HOLT EUCH ANDERE MIT INS RAUMSCHIFF
Auch wenn das Gameplay irgendwann zu eintönig wird, kann man sich ja immerhin noch um das Drumherum kümmern. Denn neben der umfangreichen Story gibt es diverse Infinity Rifts, also Risse in den Welten zu finden, die einzelne Challenges darstellen. Cool ist natürlich, dass sich die Level eurer Helden dabei ebenso erhöhen und somit die Story einfacher machen können. Und das ist auch gut so, denn selbst auf "Leicht" ist Marvel Ultimate Alliance 3: The Black Order noch sehr fordernd! Ich weiß, nicht ob es an den Gameplay-Problemchen liegt, oder dass der Level der Charaktere noch nicht ganz so hoch war, wie empfohlen, aber wir haben bisweilen sehr nervennagende Kämpfe gehabt. Wenigstens könnt ihr auf die Gruppierungen achten, um spezielle Team-Boni zu erhalten. Steckt ihr Captain America, Thor, Iron Man und Hulk ins selbe Team, habt ihr natürlich einen fetten Avengers-Bonus.
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Wie ihr sicherlich schon herauslesen konntet, lohnt sich Marvel Ultimate Alliance 3: The Black Order auch mit 2-4 menschlichen Spielern spielen. Ihr könnt also euer Gaming-Zimmer in das Avengers-Hauptquartier verwandeln und zu viert auf der Couch die Fäuste auf dem Fernseher fliegen lassen. Was für ein Gefühl das ist, wenn der Bösewicht nach etlichen Schlachten endlich das Zeitliche segnet, vor allem, wenn man als Team erfolgreich ist - wow! Falls ihr jedoch niemanden zur Hand habt, könnt ihr euch auch online mit Leuten verbinden. Kommunikation habt ihr Mal wieder keine, aber so ein Action-Gameplay hat ja nicht unbedingt viel Kommunikation nötig, abgesehen vom persönlichem Schnacken nebenher.
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Wenn ihr euch übrigens noch mehr Charaktere zulegen wollt, könnt ihr euch später den DLC oder auch einen Season Pass holen, wo bereits die X-Men, Fantastic Four und Marvel Knights angekündigt wurden.
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FAZIT
Über die Schwächen kann man leider nicht hinwegsehen. Die Kamera nervt, die Action ist unüberschaubar und das Gameplay monoton. Dennoch macht es mir immer wieder unheimlich Spaß, die Helden durchzugehen und Gegner zu vermöbeln, gepaart mit einer kleinen taktischen Herangehensweise bei Endbossen. Aber: Der Multiplayer sollte definitiv genutzt werden, dann kommt nämlich mehr Spaß auf. Marvel-Fans sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren!
Dennis Singleplayer: 79%
Multiplayer: 83%


Verfasst von Dennis am 27.07.2019,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 19.07.2019