In LEGO Die Unglaublichen startet ihr eurer Abenteuer direkt nach dem ersten Film: Ein neuer Bösewicht mit dem einfachen Namen "Tunnelgräber" überfällt die Stadt mit seinem riesigen Bohrer. Es gilt, diesen, in Zusammenarbeit mit der Superheldenliga, aufzuhalten. Jedoch ist dies lediglich der Einstieg in das Spiel und der "Tunnelgräber" stellt auch nicht den Hauptprotagonisten in LEGO Die Unglaublichen dar. Denn schon kurz nachdem ihr ihn besiegt und somit das erste Kapitel, das auch vielmehr ein Tutorial ist, gemeistert habt, erwartet euch der eigentliche Protagonist, nämlich Screenslaver, welcher in der Lage ist, alle Menschen sowie auch Helden einer Gehirnwäsche zu unterziehen, um sie auf seine Seite zu ziehen...
Ihr schlüpft also in die Rolle der allbekannten Heldenfamilie, welche aus Mr. Incredible, Flash, Elastigirl, Violetta und dem Baby Jack-Jack bestehen. Alle haben ihre ganz eigene Superkraft. So kann sich Elastigirl beispielweiße nahezu endlos dehnen und verformen, wohingegen Flash schnell wie der Blitz ist. Das gesamte Spielprinzip baut natürlich auf die Fähigkeiten der einzelnen Helden auf. Jedoch könnt ihr im Laufe des Spielverlaufs auch noch viele weitere Figuren spielen, wie beispielsweiße den eisign Familienfreund Frozone.
Die Stoty unterteilt sich in 12 Kapitel - wobei 6 davon jeweils einen der beiden Filme darstellen. Ironischerweiße startet LEGO Die Unglaublichen aber mit dem zweiten Film, was gerade für Story-Neueinsteiger etwas verwirrend erscheinen kann. Jedoch hat die Filmvorlage zwar durchaus eine wichtige Rolle inne, wird hier allerdings anders erzählt. So spielt etwa die Vorgeschichte der Helden in den Spielen eine viel größere Rolle als in den Filmen.
Das gesamte Spielprinzip baut serientypisch auf die bekannten LEGO-Games auf. Neuerung gibt es nur bedingt, wie beispielsweiße der nun feste Splittscreen, welcher in den vorherigen Teilen als sogenannter "dynamischer Screen" vertreten war. In diesem haben sich die Bildschirme der beiden Spieler erst dann geteilt, sobald man verschiedene Wege ging. Deutlich kreativer sind auch die einzelnen Rätselpassagen ausgefallen, welche nicht mehr wie zuvor als Mittel zum Zweck dienen, sondern deutlich innovativer wirken. So wird für jedes Rätsel eine andere Superheldenkraft benötigt. Möchte man beispielsweise einen hochgelegenen Hebel aktivieren, muss man Elastigirl einsetzten um diesen zu erreichen. Ein anderes Mal muss man eine giftige Flüssigkeit überqueren und setzt hierfür die schützende Kugel von Tochter Violetta ein.
Vielfach werden Kräfte aber auch kombiniert. Ihr wollt einen Fluss überqueren? Dann verwandelt euch doch in ein Schlauchboot, welches nicht nur euch selbst, sondern auch den zweiten Helden transportiert. Solche Rätsel erwarten euch massenweißen. Diese mögen zwar nicht sonderlich fordernd sein, sorgen allerdings für kreative Abwechslung im Spielververlauf.
Neben den eben genannten Rätselpassagen erwarten euch ebenfalls Kämpfe mit verschiedenen Gegnern, eine offene Welt, in welcher es eine Menge Sidequests sowie Collectables gibt und noch die fantastisch inszenierten Zwischensequenzen. Zusätzlich habt ihr die Möglichkeit, nahezu alles zu zerstören, um eure Sammlung an LEGO-Steinen zu erweitern oder neue Objekte zu bauen, wie zum Beispiel ein Katapult, das die Helden auf die nächste Ebene befördert.
Ihr habt zudem jederzeit die Möglichkeit, euren Charakter zu wechseln, jedoch sollte beachtet werden, dass ihr je nach Abschnitt eine individuelle Auswahl der Helden habt - passend zu den Rätseln und der Story. Ebenso könnt ihr bei Bedarf sämtliche Fahrzeuge übernehmen, mit diesen die Welt erkunden und durch waghalsige Sprünge auch das eine oder andere Chaos entstehen lassen. Am Ende jedes Kapitels erwartet euch ein Boss, welcher, wie sollte es auch anders sein, von euch zu bezwingen ist.
Spielt man lediglich die Hauptgeschichte(n) durch, kommt man auf ein Spielerlebnis, das zwischen 9 und 11 Stunden schwankt. Möchte man jedoch alle Collectables einsammeln und jede Nebenmission erledigen, muss man alle Areale gründlich durchsuchen, viele Aufgaben erledigen, und kommt so auf viele weitere Stunden. Einen Game-Over-Screen sucht man vergebens, da sich lediglich euer Vorrat an LEGO-Steinen verringert, falls ihr einmal sterben solltet.
TECHNIKLEGO Die Unglaublichen zeigt sich technisch gesehen von seiner besten "LEGO-Seite". Das heißt, optisch gesehen bleibt sich nahezu alles treu, jedoch sind hier und da einige technische Verbesserungen (zu den Vorgängern) zu erkennen. Wie üblichen müssen vor allen Dingen auch die phantastisch und auch humoristisch toll inszenierten Zwischensequenzen gelobt werden: Es gibt nahezu in jeder Filmsequenz etwas zu lachen, da diese mit Albernheiten nur so um sich schmeißen. Man hat beinahe schon das Gefühl, einen richtigen LEGO-Film zu sehen. Auch die Synchronsprecher leisten ganze Arbeit, wenn es auch nicht immer dieselben aus den Filmen sind. Die Soundkulisse ist stets harmonisch, denn in LEGO Die Unglaublichen erwartet euch eine überarbeitete Version der originalen Filmmusik.
Etwas negativ fiel allerdings die In-Game-Übersicht aus, denn auch wenn auf der Karte angegeben wird, wo sich die nächste Mission oder Zwischenmission befindet, gelingt es LEGO Die Unglaublichen nur selten, das darin nächste Ziel erkennbar aufzuzeigen. Die Charaktere geben durch das von ihnen Gesagte zwar oftmals einen Hinweis, jedoch ist nicht immer schlüssig in welche Richtung man sich nun bewegen muss. Auch die überlangen Ladezeiten fallen negativ auf. So kann es manchmal sein, das man 2 bis 3 Minuten auf die nächste Zwischensequenz warten muss - glücklicherweise ist dies aber nur selten der Fall.
In LEGO Die Unglaublichen besitzt jeder der Helden verschiedene Superkräfte, welche auch sehr einfach einsetzbar sind. Meist benötigt man hierbei nur eine Taste oder eventuell auch eine Pfeiltaste plus A oder B. Wie schon zuvor erwähnt, habt ihr jederzeit die Möglichkeit, mit Y euren Charakter zu wechseln. UND: Man kann LEGO Die Unglaublichen allein mit KI oder auch zu zweit spielen. Gerade der Zwei-Spieler-Modus steigert den Spielspaß enorm - jedoch muss gesagt sein, dass lediglich lokal, und nicht online, zu zweit gespielt werden kann.
FAZITLEGO Die Unglaublichen nimmt die altbekannte Formel auf und merzt die LEGO-Games-typischen Krankheiten hier und da ein wenig aus. Die phantastischen Zwischensequenzen sowie auch der Humor erweitern den Spielspaß zusätzlich. Auch die vielen Collectables sind nicht zu verachten. Gemeinsam hat man meiner Meinung nach allerdings am meisten Spaß, denn zu zweit spielt es sich immer besser.
Rückblickend bleibt mir nur zu LEGO Die Unglaublichen nur sagen: Wer auf Die Unglaublichen steht oder die LEGO-Games mag, macht mit dem Kauf von LEGO Die Unglaublichen nichts verkehrt.