Same old, same goldIch glaube kaum, dass heutzutage noch niemand von Just Dance gehört hat, oder? Es ist ein Tanzspiel! Ok, das war vielleicht nicht ganz so schwer zu erraten. Allerdings handelt es sich um ein Tanzspiel, bei dem zwar keinen Tanzlehrer aus dem Fernseher springt und euch das Tanzen beibringt, aber auch keine Kamera, die euch aufnimmt, damit ihr für die falschen Tanzeinlagen getadelt werden. Nein, lediglich ein Joy-Con ist notwendig, um einen Spieler zu integrieren.
In all den Jahren hat sich das Gameplay auch nicht geändert. Ihr wählt einen Song aus und im unverkennbaren Stil erscheinen auf dem Bildschirm Tänzer in den außergewöhnlichsten Outfits. Da es sich mehr um einen Mehrspieler-Titel handelt, könnt ihr euch mit zu 6 Personen im Wohnzimmer versammeln und abhotten.
In erster Linie geht es darum, mit der "eigenen" auch im Spiel gekennzeichneten bunten Hand der Tänzer synchron zu bleiben, also die Bewegungen nachzuahmen. Die Tanzeinlagen werden jeweils in der unteren rechten Ecke ins Bild eingefahren und zeigen schematisch, wie der nächste coole Tanzmove aussehen soll. Je nachdem wie geschickt oder ungeschickt ihr euch anstellt, gibt es eine Bewertung bei jeder Choreografie die von OK bis Perfekt geht. Darüber bekommt ihr mehr Punkte, die letztendlich zum Highscore führt und euch ein bis fünf Sterne bescheren. Sicher, wer ganz besonders faul ist, kann auch ganz einfach mit den Joy-Cons herumfuchteln, was meistens genauso funktioniert. Aber wer spielt ein Tanzspiel und tanzt dann nicht mit!? Außerdem befindet sich Kids-Bereich die Möglichkeit, sich ohne ernste Bewertung austoben können.
Wer ist das denn?Ich bin definitiv die falsche Zielgruppe, wenn es um die Auswahl der diesjährigen Songs geht. Zum Einen bin ich zu alt und höre die aktuellen Charts nicht, und zum Anderen stehe ich eher auf Rock und Metal. Allerdings bin ich jemand der sich gerne alles mögliche anhört und so hatte ich tatsächlich mit dem ein und anderen Song sehr viel Spaß beim Tanzen. Hier die komplette Liste:
- "A Little Party Never Killed Nobody (All We Got)" Fergie featuring Q-Tip and GoonRock, 2013
- "Adeyyo" Ece Seçkin, 2016
- "Bang Bang Bang" Big Bang, 2015
- "Bum Bum Tam Tam" MC Fioti, Future, J Balvin, Stefflon Don and Juan Magan, 2017
- "Ça Plane Pour Moi" Bob Platine (as made famous by Plastic Bertrand), 1977
- "Calypso" Luis Fonsi featuring Stefflon Don, 2018
- "Ddu-Du Ddu-Du" BlackPink, 2018
- "Familiar" Liam Payne and J Balvin, 2018
- "Finesse (Remix)" Bruno Mars featuring Cardi B, 2018
- "Fire" LLP featuring Mike Diamondz, 2015
- "Fire on the Floor" Michelle Delamor, 2018
- "Havana" Camila Cabello, 2017
- "I Feel It Coming" The Weeknd featuring Daft Punk, 2016
- "I'm Still Standing" Top Culture (as made famous by Elton John), 1983
- "Mad Love" Sean Paul and David Guetta featuring Becky G, 2018
- "Make Me Feel" Janelle Monáe, 2018
- "Mi Mi Mi" Hit The Electro Beat (as made famous by Serebro), 2013
- "Miłość w Zakopanem" Sławomir, 2017
- "Narco" Blasterjaxx and Timmy Trumpet, 2017
- "New Reality" Gigi Rowe, 2018
- "New Rules" Dua Lipa, 2017
- "New World" Krewella and Yellow Claw featuring VAVA, 2018
- "No Tears Left to Cry" Ariana Grande, 2018
- "Not Your Ordinary" Stella Mwangi, 2017
- "Obsesión" Aventura, 2002
- "OMG" Arash featuring Snoop Dogg, 2016
- "One Kiss" Calvin Harris and Dua Lipa, 2018
- "Pac-Man" Dancing Bros., 1980
- "Rave in the Grave" AronChupa featuring Little Sis Nora, 2018
- "The Rhythm of the Night" Ultraclub 90 (as made famous by Corona), 1993
- "Sangria Wine" Pharrell Williams and Camila Cabello, 2018
- "Shaky Shaky" Daddy Yankee, 2016
- "Sugar" Maroon 5, 2015
- "Sweet Little Unforgettable Thing" Bea Miller, 2018
- "Sweet Sensation" Flo Rida, 2018
- "Toy" Netta, 2018
- "Un Poco Loco" From Coco, 2017
- "Water Me" Lizzo, 2017
- "Where Are You Now?" Lady Leshurr featuring Wiley, 2016
- "Work Work" Britney Spears, 2013
Wer Extracash übrig hat, kann sich ein Tanzabo, das sogenannten Just Dance Unlimited, besorgen. Es gibt den 24-Stunden-, den Monats-, den Drei-Monats- oder den Jahres-Pass. Hier stehen euch dann über 300 Songs aus älteren Just-Dance-Teilen zur Verfügung. Das ist natürlich ein kostspieliges, aber absolut reizvolles Angebot, weil ihr dort garantiert etwas findet, zu dem ihr unbedingt tanzen wollt. Schön auch , dass Ubisoft gleich einen einmonatigen Testpass beilegt.
Die Verbindung ist aber leider nicht immer die Beste, weil ihr so die Lieder direkt vom Server aus tanzen müsst, aber es ist durchaus machbar. Extrem nervig empfand ich zwischen den Ladezeit nur die immer wiederkehrende Aufforderung, sich Just Dance Unlimited endlich anzuschauen und zu aktivieren, man müsse nur bestätigen. Wenn ihr also nicht aufpasst, habt ihr auf einmal den Freimonat aktiviert, obwohl ihr das gar nicht wolltet.
Praktisch zum Tanz statt FirlefanzWährend Just Dance 2018 sehr merkwürdige Modi wie Aliens durch komische Tanzeinlagen Energie für ein Raumschiff zu beschaffen bot, fährt Just Dance 2019 die minimalistische Schiene. Diejenigen, die Gläser halb leer sehen, würden sagen, die haben ja alles entfernt. Die anderen, die Gläser halb voll sehen, sehen die Fokussierung auf das Wesentliche. Die Aufmachung ist schlank und übersichtlich. Keine verrückten Bilder oder umherfliegenden Menüs, sondern weißer Hintergrund mit Menüpunkten am linken Rand. Jeder Modus ist schnell erreichbar und beschränkt sich auf den Just Dance World Cup, Songs, Playlists und Unlimited - und das wars. Der Kids-Modus ist beim Start des Spiels anwählbar und lässt sich ebenfalls schnell umschalten.
Die Playlists und Favoritenliste sind eine wunderbare Möglichkeit, schnell an seine Songs zu kommen, die man öfter spielen möchte. Selbst bevor der Song beginnt, können ganz einfach der Sweat- oder Beat-Modus per Tastendruck aktiviert werden. Der Sweat-Modus ist quasi der Fitness Modus, der nebenher mitläuft und euch die Kalorienanzahl, die ihr beim Tanzen verbraucht anzeigt. Der Beat-Modus weist euch per HD-Rumble den Takt und bietet dadurch eine bessere Orientierung on the point zu sein.
Der World Cup bietet erneut eine Endlosschleife gegen die ganze Welt an. Ihr könnt für Songs voten, versucht gegen die Besten aus aller Welt zu tanzen, werdet zwischendurch sogar in Bosskämpfen, wie gegen ein Hexe, antreten, bei dem es gilt, eine gewisse Punktezahl zu erreichen. Hier müssen alle Spieler an einem Strang ziehen, das finde ich immerhin abwechslungsreich und ein netter Zeitvertreib für Zwischendurch. Letztendlich tanze ich aber dann doch wieder zu Songs, auf die ich Bock habe.
Bunt wie immerDie Musikqualität ist auf hohem Niveau und ich kann mich nicht beschweren und auch am Stil hat sich nicht viel gerändert, obwohl sich von Jahr zu Jahr einiges an der Abwechslung der Tänzer und auch der Tanzmoves tut. Die Kostüme sind toll, die Vortänzer haben Spaß und sind in einem comichaften Stil dargestellt. Ab und an tanzt plötzlich ein Bär, Zebra oder andere skurrile Gestalten durch das Bild. Doch oft geht die Darstellung der Tanzeinlage zu schnell oder teilweise unklar daher, was dann erst in der Wiederholung oder beim erneuten Spielen klarer wird. Paartänze gibt es viel zu wenig, die empfand ich früher immer als ganz besonders toll.
Von Anfang an werdet ihr viele Schlösser und Modi erkennen, die noch nicht verfügbar sind. So müsst ihr also zuerst einige Songs tanzen, damit alles zugänglich wird. Zudem kehrt der Mojo-Automat zurück, in den ihr 100 Mojo-Münzen einwerfen könnt und eine Überraschung aus einer der vielen Automatenkugeln erhaltet. Das kann ein Avatar sein, ein neuer Song oder eine andere Darstellung bzw. Choreographie einer der Songs.
FAZITJust Dance 2019 macht vieles richtig und Just Dance Unlimited ist nach wie vor sehr cool. Doch wer eine alte Version besitzt, sollte sich überlegen, wie wichtig die neuen Songs sind und ob es die bereits gekaufte Ausgabe nicht doch noch eine Weile tut.