Cover: JARSDen Stil von Tim Burton als Inspiration zu vermuten, lässt sich wohl nicht von der Hand weisen. Die Figuren, die Farbpalette, die gesamte Ästhetik, selbst die übergreifende Handlung, könnte aus der Feder dieser bestimmten Person stammen.

Da ist Victor, der eine besondere Vorliebe für Insekten und Ungeziefer zu haben scheint. Der neugierige Junge schreibt seine Beobachtungen nieder und hält einige von ihnen als seine Lakaien. Als er von seiner Mutter in den Keller geschickt wird, um dort einige Zutaten zu holen, beginnt seine gedankenverlorene Odyssee um Gläser und Regale.

JARS lässt sich getrost als Strategiespiel bezeichnen. Ein Level besteht aus einem Regal, gefüllt mit Gläsern. Diese müssen zerbrochen werden, um ihren Inhalt freigeben. Das können Lakaien, Items oder das feindliche Ungeziefer sein. Diese machen sich auf den Weg zum Sarkophag, der das Objekt der Begierde darstellt. Gelingt es dem Ungeziefer, diesen zu zerstören, so gilt das als Niederlage.
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Bestanden ist der Level, wenn alle Gläser zerstört und alles Ungeziefer beseitigt ist. Dafür müssen Lakaien und erhaltenen Items wirksam eingesetzt und gut platziert werden: Fliegende Einheiten bewegen sich frei über die Karte, laufende Einheiten bleiben nur auf ihrer Regalebene und stationäre Einheiten bewegen sich... nun... gar nicht.
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Später kommen weitere Einheiten dazu und die Möglichkeit, diese über Fähigkeiten anzupassen. Auch dren Aufgaben werden je nach Level komplexer. Wirkt es auf den ersten Blick noch sehr einfach, kann es durchaus mal zu ein paar verwirrenden Kopfnüssen und haarigen Stresssituationen führen.
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Die Währung, die ich bekomme, kann im kleinen Horrorshop gegen neue Fähigkeiten und weitere Einheiten eingetauscht werden - hier ist allerdings ein wenig Grinding notwendig, da die Preise immer weiter und zügig ansteigen. Zusätzlich wird nach jeder Welt ein Heldenmodus aktiviert, bei dem eine besondere Einheit manuell gesteuert wird. Mit einem wenig Risk and Reward lässt sich in diesem Modus ein wenig Gewinn machen. Auch Viktors Aufzeichnungen sind sehr liebevoll gestaltet.
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Zur Steuerung würde ich den Handheld-Modus empfehlen. Hier werden die Einheiten einfach über den Touchscreen an die entsprechende Stelle gezogen. Das funktioniert in den Leveln ganz hervorragend - im Menü leider so gut wie gar nicht. Andersherum ist mir die Steuerung über Sticks und Buttons in den Leveln etwas zu unübersichtlich. Hier steuere ich die Felder direkt an und verwende Items sowie Lakaien mit unterschiedlichen Knöpfen. Es ist also beides nicht optimal, aber jedes funktioniert ausreichend.
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FAZIT
Unverhofft gelang es JARS, mich zu begeistern und das nicht nur aufgrund der liebevollen Ästhetik. Hier werden immer wieder kleine Kopfnüsse geboten, die weiter anspornen. Auch über den gebotenen Umfang lässt sich nicht meckern. Wenn nur die Steuerung nicht so unvorteilhaft wäre, würde ich glatt mehr Punkte geben...
Simon Singleplayer: 62%

Verfasst von Simon am 05.11.2021,
bemustert durch Marchsreiter Communications
für bis zu 1 Person/en
Release am 20.10.2021