Cover: In BetweenIrgendwie dazwischen
In Between beschäftigt sich mit einem sehr ernsten Thema: Dem Tod. Ihr begleitet einen Mann, oder besser gesagt, den Geist eines Mannes, dessen Schicksal eine grausame Wende genommen hat. Doch eigentlich handelt es sich um ein kniffliges Puzzlespiel...

Die Geschichte verschmilzt auf intelligente Weise mit dem Gameplayelement. Beginnend im Krankenhaus, bewegt ihr euch im Rollstuhl Richtung Ausgang und werdet von der Erzählerstimme des Protagonisten geführt. Sobald ihr aus der Tür hinaus seid, befindet ihr euch in einer anderen Umgebung und lauft die Straßen entlang. Eine ziemlich coole Art, die Zeit der Geschichte zu erzählen. Es dauert nicht lange, bis ihr ein leuchtendes Tor seht. Oh nein, das ist noch nicht das Ende eures Lebens, sondern ein Abschnitt aus den Stadien der Trauer. Deppression, Wut und alles, was sich im Gefühlschaos abspielen kann, wird auf das Puzzlespiel projeziert.

Norden, Süden, Westen, Osten
Ihr steuert nun den Mann in einer kompakten Umgebung, die von Wänden und oftmals Hindernissen, wie Stacheln oder ähnliches, umgeben ist. Ihr könnt allerdings weder springen, noch sonstige Fähigkeiten durchführen, sondern habt lediglich das Zusammenspiel von linkem und rechtem Analog-Stick. Der Clou ist die Beeinflussung der Schwerkraft: Während der linke Stick den Charakter bewegt, könnt ihr mit dem rechten Stick bestimmen, auf welche Seite euch die Schwerkraft ziehen soll. Dazu stehen die vier Himmelsrichtungen zur Verfügung, beziehungsweise oben, unten, links und rechts.
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Um einer langen Stachelwiese zu entkommen, könnt ihr beispielsweise an der Decke eine begehbare Stelle entdecken, die sich aber viel weiter entfernt befindet, als euch lieb ist. Somit werdet ihr nach Betätigen des Sticks nach oben Richtung Decke gezogen. Während des Flugs könnt ihr natürlich die Entfernung leicht beeinflussen und landet kopfüber an der Decke. Somit müsst ihr euch einen Weg Richtung der leuchtenden Tür bahnen.
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Zwischendurch hört ihr immer wieder Geschichten des Mannes, Erinnerungen werden in die einzelnen Level integriert und tauchen plötzlich auf. Wie beispielsweise ein Zelt, das er als Jugendlicher im Garten aufgestellt hatte, und welches ihn an seine Mutter erinnert.
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Diverse Gemütszustände sorgen gleichzeitig für neue Gefahren. So werdet ihr im Stadium des Zorns von roten Energiebällen verfolgt, oder sobald eine dunkle Schattenwand euch umhüllt, sterbt ihr. Diese könnt ihr jedoch auf DIstanz halten, wenn ihr in ihre RIchtung blickt. Gleichzeitig müsst ihr aber immer weiter ans Ende des Levels voranschreiten.
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Betrübte Atmosphäre
Das ganze Spiel vermittelt gekonnt eine melancholische Stimmung. Wie in einem Comic begleitet ihr den Hauptcharakter auf seiner Reise und löst die optisch ansprechenden Puzzle. Dabei passt sich alles der Stimmung an und benutzt hauptsächlich dunklere Farbtöne. In Between kann dabei auf sieben Sprachen umgestellt werden, die Stimmen sind zudem sowohl in Englisch als auch Deutsch und passen immer gut zur Atmosphäre.
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Möglicherweise könnte einige von dem betrübten Thema abgeschreckt werden, doch unabhängig davon ist es immer noch möglich, den hohen Puzzleanteil zu genießen. Dieser hat es allerdings auch ins sich und kann aufgrund der Spielmechanik mit der wechselnden Schwerkraft zu einigen virtuellen Toden führe, da man nicht immer exakt die Stelle trifft, die man anpeilt.
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FAZIT
Ich finde die Kombination aus Geschichte und Puzzler faszinierend, fand jedoch weder das Eine, noch das Andere packend. Die Puzzles haben den typischen Trial-and-Error-Effekt, aber diese Herausforderung konnte mich nicht ewig bei der Stange halten. Die melancholische Stimmung störte mich keineswegs, im Gegenteil, ich fand es sogar sehr interessant, eine dunkle Geschichte in Verbindung mit einem Puzzler zu erleben. Nur ist das wahrscheinlich nicht jedermanns Sache...
Dennis Singleplayer: 69%

Verfasst von Dennis am 22.08.2018,
bemustert durch Headup
für bis zu 1 Person/en
Release am 07.08.2018