I Hate Running Backwards ist ein rogue-like Shoot 'em Up, das aus der Vogelperspektive gespielt wird. Man läuft dabei durch eine prozedural generierte Welt und ballert Gegner ab, die endlos am unteren Bildschirmrand erscheinen. Gespielt wird mit bekannten Charakteren aus verschiedenen Devolver-Digital-Franchises wie
Serious Sam,
Hotline Miami oder
Broforce.
Das Gameplaykonzept basiert auf dem markanten Satz "I hate running backwards" aus der Serious Sam-Reihe. Ironischerweise läuft man im Spiel nämlich rückwärts und blickt in Richtung des unteren Bildschirmrandes, wo ständig Gegner spawnen und auf den Spielcharakter zustürmen. Glücklicherweise verfügt jeder Charakter über verschiedene Waffen, mit denen man die Gegnerhorden bekämpfen kann. Durchgehend ballern ist allerdings keine gute Idee, da die Munition begrenzt ist nur und durch das Aufsammeln von Munitionskisten wieder aufgefüllt werden kann.
Neben den Schusswaffen verfügt man auch über eine Drehattacke, den sogenannten Spin. Damit kann man nicht nur zu nah gekommene Feinde besiegen oder deren Projektile reflektieren, sondern auch die Umgebung zerstören, denn die meisten Wände, Säulen und Hindernisse sind zerstörbar. Durch das Besiegen von Gegnern und das Zerstören der Umgebung erhält man sogenanntes Mojo, was eine Art XP-System darstellt. Hat man genug Mojo gesammelt, kann man seinen Charakter mit verschiedenen Perks ausstatten, die bestimmte Fähigkeiten verbessern. Während des Rückwärtslaufens findet man auch nützliche Power-Ups, wie zum Beispiel einen Schild, das einen gegnerischen Treffer absorbieren kann.
Alle spielbaren Charaktere haben verschiedene Stats. Einige laufen zum Beispiel schneller als andere, haben dafür aber weniger Lebenspunkte. Verliert man all seine Lebenspunkte - meistens drei an der Zahl -, ist das Spiel vorbei, man wird zurück in die Oberwelt teleportiert und muss von vorne beginnen. Schafft man es hingegen, sich erfolgreich durch ein Level zu kämpfen, muss man gegen einen besonders knackigen Bossgegner antreten. Besiegt man diesen, schaltet man eine Abkürzung frei und darf fortan von der Oberwelt aus an diesem Punkt weiterspielen.
Da die Level recht lang und Checkpoints spärlich sind, ist I Hate Running Backwards ganz schön herausfordernd und man muss ständig aufpassen, in der Hektik keine Fehler zu begehen. Allerdings kann man den sogenannten Baby-Modus aktivieren, wodurch das Spiel einfacher wird, da man mehr Lebenspunkte zur Verfügung hat. Für geübte Spieler gibt es außerdem die Möglichkeit, sich selbst mit Flüchen zu belegen. Diese sorgen für einen erhöhten Schwierigkeitsgrad, aber man erhält auch mehr Punkte für den Abschluss eines Levels.
Multiplayer und TechnikDas Spiel beinhaltet einen lokalen Koop-Multiplayer für zwei Spieler, sodass man jeden Level auch gemeinsam mit einem Freund spielen kann. Der Mehrspieler-Modus ist etwas einfacher, denn wenn man stirbt und der Mitspieler es schafft, für 30 Sekunden die Stellung zu halten, kann man respawnen. Dafür wird jedoch im Gegenzug die Gegneranzahl nach oben geschraubt. Das gemeinsame Rückwärtslaufen erhöht den Spaß und funktioniert technisch sauber, ein Online-Modus fehlt aber leider gänzlich.
I Hate Running Backwards bedient sich einer eckigen Voxel-Optik. Diese ist für die Zwecke des Spiel ausreichend, allerdings nicht besonders interessant oder hübsch. Auch der Soundtrack ist eher zweckmäßig gehalten und sticht nicht heraus. Die Steuerung hingegen ist sehr intuitiv und geht gut von den Fingern.
FAZITI Hate Running Backwards ist ein gelungener Top-Down-Shooter, der sich durch einige interessante Gameplay-Elemente von der Konkurrenz abhebt. Das Zusammenspiel von Fern- und Nahkampf sorgt für konstante Action und die Bosse sind kreativ gestaltet, der hohe Schwierigkeitsgrad und die spärlichen Checkpoints können allerdings für Frust sorgen. Spielt man allein, kann der Titel nur für wenige Stunden unterhalten, im Multiplayer jedoch kommt er richtig gut.