Cover: Hotel Transsilvanien 3: Monster über BordKurze Zeit nach den Geschehnissen des dritten "Hotel Transsilvanien"-Films, strandet die Gruppe rund im Drakula und Mavis auf einer Insel, sodass es nun heißt, alle wieder aufzuspüren und auf das Schiff zu gelangen. Das Ziel, welches auf den drei Inseln gegeben wird, besteht daraus, mithilfe von sogenannten Impa, die verschwundenen Leute, welche sich zuvor auf dem Schiff befanden, wiederzufinden. Dabei bewegt man sich stark eingeschränkt in korridorartigen Gängen voran, bis man schließlich an dem vorgegebenen Ende ankommt, die entsprechende Person oder einen Gegenstand findet und die Impa dazu bringen muss, es zu tragen.

Interessanterweise orientiert sich Hotel Transsilvanien 3: Monster über Bord offenkundig an den Pikmin-Spielen, was also bedeutet, dass der Protagonist mit dem linken Stick bewegt werden, mit dem B-Knopf die Impa rufen und sie mit dem Y-Knopf auch wieder wegschicken kann, um Objekte aufzuheben oder Hindernisse zu zerstören. Dabei bleibt die vertikale Ebene jedoch komplett außen vor, da sie im Gegensatz zu den Karotten-esquen Wesen nicht geworfen, sondern schlicht weg zu Fuß zu ihren Zielen geschickt werden. Dies hat zur Folge, dass ein großer Faktor der Vorlage, also die Rätsel, hier nicht existieren.

Dieser Titel zeigte mir primär auf, was für Stärken die Pikmin-Reihe eigentlich hatte, die ich bis heute nie wirklich wahrgenommen hatte. Darunter fallen solche Dinge wie die, zumindest in den einzelnen Leveln, erkundbare Spielwelt, die aus mehr als engen Gängen mit Baumstämmen und schwachen Gegner verstreut bestand, sowie die künstliche Intelligenz der Begleiter, die hier quasi nicht existiert. Die Impa sind nicht dazu in der Lage, gefundene Gegenstände zurück in ihre Basis zu bringen, sondern müssen vom Spieler selbst zu diesen zurückgeführt werden, bevor das Zeitlimit der entsprechenden Nacht abläuft.
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Ja, man muss jegliche Arbeiten in der Nacht erledigen, da es sich hier schließlich um Vampire handelt, aber wenn dieses Spiel eine Sache besser macht als die Vorlage, dann ist es wohl, dass die übrige Zeit in einem Countdown angegeben wird, was letztlich eine bessere Möglichkeit dazu geben würde, dieses 5 bis 7 Stunden lange Strategie-Adventure optimal zu meistern.
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Das größte Problem dieses Titels ist aber eigentlich, dass es sich schlichtweg nicht gut steuert. Drakula oder Mavis zu kontrollieren fühlt sich nicht flüssig, sondern vollkommen steif an, so als wäre die Entwicklung eigentlich noch gar nicht abgeschlossen. Dasselbe lässt sich auch über die Bedienung der Impas sagen, da man, wie in der Vorlage, ständig angezeigt bekommt, wo man sie hinschicken würde, jedoch lässt darüber bedienen, wo man sich sowieso hinbewegt und kann nicht separat durch den Einsatz des beispielsweise rechten Joy-Cons kontrolliert werden.
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TECHNIK
Ohne groß drumherum zu reden: Hotel Transsilvanien 3: Monster über Bord fühlt sich wie eine unfertige Software an, wie im Besonderen die ungenaue Kamera und die geringe Framerate vermuten lassen. Die Zwischensequenzen werden visuell allein mit Standbildern beschmückt und auch die eigentliche Grafik sieht alles andere als ansehnlich aus. Dazu viele identische Modelle, wie die der Palmen, wurden über gesamte Inseln verteilt und die Charakteranimationen sind sich vollkommen steif, was bei ihrer cartoonhaften Natur umso störender wirkt.
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Den einzigen Lichtblick stellt die rein englische Sprachausgabe dar, die gelegentlich aufgrund einer soliden Perfomance von so manchen Charakteren gelegentlich für einen Schmunzler sorgen kann. In vielen Fällen fällt der Humor zwar eher flach, ist dafür aber recht harmlos. Was dagegen unfreiwillig komisch wirkt, ist die deutsche Übersetzung, da hier sicherlich am Werk war, für den Deutsch eine Fremdsprache ist. Unter anderem steht in dem Optionsmenü da, wo "Steuerung" stehen sollte das Wort "Kontrollen". Außerdem wird der Pro Controller aus unbekannten Gründen nicht als angemessene Steuerungsmethode akzeptiert. Dies unterschreibt meine Vermutung, dass man nicht besonders viel Zeit oder Fleiß für dieses Spiel investiert hat nur umso mehr.
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FAZIT
Hotel Transsilvanien 3: Monster über Bord ist das, was man sich vorstellt, wenn man den Begriff "Lizenzprodukt" hört. Eine schnell erstellte, wenig originelle Software, die nur an den Erfolg eines anderen aktuellen Produkts anschließen soll.
Sven Singleplayer: 40%

Verfasst von Sven am 02.08.2018,
bemustert durch Bandai Namco
für bis zu 1 Person/en
Release am 13.07.2018