Was macht man als Brite, wenn man im Cockpit eines Raumschiffes sitzt? Richtig, ein Päuschen und einen Tee trinken! Captain Frank Lee English fragt natürlich seinen jüngeren, etwas vorlauten Co-Piloten, ob er auch einen möchte - und los geht die Erkundung eures Raumschiffes.
SPIFFING...GesundheitIhr seid also Captain der Special Planetary Investigative Force For Inhabiting New Galaxies - kurz SPIFFING -, und seid auf der Suche nach einem neuen Planeten. Die Queen persönlich hat die Nase voll von der Erde und ihrem ganzen politischen Trubel. Der britische Humor steht in diesem Point-&-Click-Adventure also ganz klar im Vordergrund. Immer wieder werdet ihr über Anspielungen gegen Engländer, Franzosen oder sonstige Klischees stolpern, die euch den ein oder anderen Schmunzler auf die Lippen zaubert. Auch der Comicstil trägt gut zur amüsanten Amosphäre bei, denn die Grafik ist hübsch und die Animationen sind sauber.
Die Steuerung ist schnell erklärt. Mit dem Stick bewegt ihr euch umher, könnt mit der ZR-Taste rennen, auch wenn das auf kleinem Raum nicht sehr effektiv erscheint und öffnet mit der A-Taste ein Auswahlrad. Ihr könnt daraufhin eine Aktion ausführen, Informationen einholen, kommunizieren oder einen Gegenstand im Rucksack benutzen. Das Hauptprinzip jedes Point-&-Clicks ist das Sammeln und - zumeist auch - Kombinieren von Gegenständen, die man irgendwo einsetzt, damit man etwas neues bekommt, das man abermals kombiniert. So werden dann Türen geöffnet, Schalter betätigt und und und... Das ist bei Her Majesty's SPIFFING natürlich nicht anders.
After EightLeider wird das Gameplay recht schnell öde, da man wirklich jede Ecke abklopft und bald schon allerlei Dinge einfach beliebig kombiniert, weil man nicht sicher ist, was man braucht, beziehungsweise das Spiel eigentlich verlangt, damit es weitergehen kann. Um den etwa Gegenstand zu erhalten, der sich im Laufwerk des Computers befindet, hatte ich diverse Dinge die eigentlich zum Erfolg hätten führen müssen - doch sah das Spiel das anders und verlangt eher abwegige Gegenstände.
Gegenstände lohnen eingesammelt, inspiziert und kombiniert zu werden. So wird dann ein Controller mit leerem Batteriefach, bei gefundenen und eingesetzten Batterien zum funktionierenden Utensil. Die meiste Zeit lauft ihr allerdings trotzdem in statischen Umgebungen umher und versucht die richtigen Kombinationen zu entdecken. Zwar sind die Räume zumeist recht überschaubar, aber absuchen und ausprobieren muss man dennoch alles mögliche. Kleine Minispielchen und Puzzles lockern die steife Sucherei immerhin etwas auf, jedoch sind diese von kurzer Dauer. Dennoch: Da der Humor häufig gut platziert wurde, ist der erste Durchgang ganz OK. Leider nur geschieht das relativ schnell, und für einen erneuten Durchlauf fehlt danach jegliche Motivation.
Oh, Mortimer!Die cartoonartige Stil mit den ulkigen Figuren passt perfekt zum skurrilen Setting. Der schrullige Protagonist watschelt durch die mit tollen Lichteffekten brillierende Umgebung. Sehr schick. Dem gegenüber steht allerdings, dass die Räumen nur wenig lebendig sind. Klar, könnt ihr hier einen Automaten bedienen oder dort ein Laufband betreten, dennoch wirk alles - wie schon erwähnt - etwas statisch.
Die Sprachausgabe mit britischem Akzent ist immer wieder amüsant und die begleitenden Längen bleiben eher im Hintergrund versteckt.
FazitEs ist sehr erfrischend, eine Kombination aus britischem, selbstironischen Humor mit einem Point and Click System zu spielen. Allerdings ist das Gameplay als repetitiv zu bezeichnen, wird aber durch seinen Witz und seine quirlige Art ausgeglichen. Für eine Runde Earl Grey können Fans des Genres gerne einen Blick hierauf werfen...