2047 wird die Erde vernichtet. Das Leben bis zu diesem Zeitpunkt war allerdings schon vorher alles andere als rosig, als tausend Jahre zuvor ein Dämon auferstand und die gesamte Menschheit unterjochte. Nach dieser kurzen, nicht viel mehr verratenden Introsequenz geht es auch prompt in die besagte Nacht, welche zur weltverändernden Katastrophe führte und stellt uns Hauptcharakter Tondbert vor. Dieser ist Stadtwache in einer überschaubaren, mittelalterlichen Gemeinschaft und mitten in der Nacht einen schwarzgekleideten Fremden, der besorgniserregendes Interesse an der Königstochter hegte, in die Stadt zu lassen, war vielleicht nicht die beste Idee...
Wie so viele Point-&-Click-Abentures lässt sich Tondbert mithilfe eines Cursors durch die einzelnen Schauplätze navigieren. Dies erfolgt wahlweise über den Controllstick, den Touchscreen oder die "Pointerfunktion" des Joy-Con. Abgesehen davon, das letztere ziemlich empfindlich reagiert, funktionieren alle Steuerungsarten sehr gut. Der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz. So gibt es die ein oder andere Anspielung auf Genreklassiker oder die Kollegen von der Stadtwache verlangen zum Öffnen des Tores einen DLC. Getragen wird das zusätzlich von der äußerst guten englischen Sprachausgabe.
Ich vermeide zwar Spoiler, doch durch das Intro wird wohl jedem klar, dass Tondbert nicht auf Anhieb die Welt retten kann. Das führt nach seinem Abenteuer zu einem weiteren Zeitstrang im anfänglichen Jahre 2047. Handelt es sich im Mittelalter um ein gewohntes Adventure mit Inventar und so einigen Rätseln, wird es in der Zukunft etwas anders. Der hier spielbare Agent Starborn erinnert in mehreren Punkten an Konamis Snake, ist jedoch kaum so fachmännisch. An dieser Stelle besteht die Herausforderung eher daraus, das nächste interaktive Objekt zu finden und oft wird diese Lösung erst durch ein Intercom-Gespräch enthüllt. Da dieser Teil des Spiels jedoch relativ kurz ist, lag es für mich noch im Rahmen. Schade nur, dass danach so gut wie nichts mehr kommt. So endete Guard Duty für mich zwar zufriedenstellend, aber dennoch sehr abrupt. Da hätte für meinen Geschmack ruhig noch ein Akt drin sein können.
FAZITGuard Duty ist definitv eine kleine Zeitreise in die glorreichen Tage der Point and Clicks wert. Die Sprachausgabe ist auf einem sehr hohen Niveau, leider ist mir der Umbruch der Rätselqualität zwischen den Handlungssträngen negativ haften geblieben und die Auflösung der Geschichte ging mir zu schnell. Fazit: Charmant, unterhaltsam und kurzweilig - aber kurz.
Singleplayer: 62%Verfasst von Simon am 05.05.2020,
bemustert durch
Ratalaika Games
für bis zu 1 Person/en
Release am 24.04.2020