Golem Gates erfordert schnelles Denken und Handeln, um die Partien für sich zu entscheiden. Mit dem Avatar - genannt: der Herold - auf dem Spielfeld müssen Spielfiguren aus dem Deck beschworen, wichtige Punkte auf der Karte in Besitz gebracht, verteidigt, sowie der gegnerische Herold geschlagen werden.
Optisch wirkt alles imposant, wenn Einheitengruppen vom Herold auf das Spielfeld beschworen werden und diese auf die gegnerischen Einheiten treffen. Dieses metallische Antlitz, welches das Spiel dominiert, dürfte dabei nicht jedem gefallen. Während man seine ersten Leute beschwört und zum ersten Außenposten beordert, damit dieser eingenommen wird, hofft man, dass das Zufallsprinzip die richtigen Glyphen für die Situation aus dem Deck zieht.
Ein Deck besteht aus mindestens 33 Glyphen. Sie unterscheiden sich in Einheiten, Konstrukte, Beschwörungen, Aufwertungen und Deckboni. Einheiten müssen beschworen werden, um einen Spielfortschritt auf dem Feld zu erzielen. Sie greifen feindliche Einheiten, Konstrukte, Golem Tore und den feindlichen Herold an. Konstrukte wie Minen können platziert werden, damit Feinde auf einem bestimmten Gebiet Schaden nehmen, sobald diese ihn betreten. Ebenso können mit Geschütztürmen und Flaks Engpässe erstellt werden, die den Gegner von etwas fern halten, sowie den eigenen Fußtruppen etwas den Druck nehmen. Dabei helfen auch Beschwörungen wie Feuerbälle und Flammenstürme, die man auf Gegneransammlungen werfen kann, damit diese ihren großen Nutzen ausspielen können. Mit Aufwertungen können Einheiten auf dem Feld widerstandsfähiger oder mächtiger werden. Unter Deckboni sind Bonuskarten zu verstehen, die erlauben, direkt weitere Karten zu ziehen, oder Karten auf der Hand abzulegen, um dafür drei weitere Karten vom Deck zu erhalten.
Der Einsatz von Glyphen, kostet Energiepunkte, abhängig von ihrer Effizienz. Diese regeneriert sich zwar selbst, dennoch muss man damit haushalten, damit man auf dem Spielfeld auf aktuelle Situationen reagieren kann - je nachdem, welche Glyphen man auf der Hand hat. Hat man alle seine Glyphen aus dem Deck gezogen, wird es nach 12 Sekunden neu gemischt. Gesetzte Einheiten bleiben dabei auf dem Feld. Wurde die Glyphe "Einfache Infanterie", die sich zweimal im Starterdeck befindet, zweimal eingesetzt, steht diese nach dem Neumischen wieder zweimal zur Verfügung. Die sechs Infanteristen bleiben auf dem Feld, wenn sie denn noch da sind.
Golem Gates bietet vier Spielmodi: Die Kampagne besteht aus vier Akten, plus der Übungskarte, aufgeteilt in mehrere Missionen. Mit der Zeit werden die Karten anspruchsvoller, die CPU schickt mehr Einheiten los und greift an mehreren Stellen der Karte an. Das gilt auch für die Herausforderungskarten. Diese bieten unterschiedliche Kartensituationen. Mal sind die beteiligten Herolde durch eine Spalte getrennt, die Bodeneinheiten - dazu gehört auch der Herold - nicht überqueren können, wenn sie nicht auf der anderen Seite beschworen werden, mal sollen mehrere Punkte auf der Karte gleichzeitig eingenommen und gehalten werden, um zum eigentlichen Zielort gelangen zu können und den Gegner daran zu hindern, diesen zu halten. Um die Übersicht zu behalten, wäre es aber schön gewesen man könnte das Spiel pausieren und seine Befehle für jede Einheiten in Ruhe zu verteilen.
Hat man sein Nintendo-Konto für Nintendo Online freigeschaltet, sind auch Partien gegen oder mit anderen möglich. Räumen kann beigetreten und eigene können erstellt werden. Was die Steuerung betrifft, ist es besser, über das Internet zu spielen, da man die Switch in diesem Fall auch in der Hand halten kann. Denn Golem Gates macht mit einem Controller wenig Spaß, da man viel zu langsam reagiert. Die Verwendung des Bildschirms hingegen fühlt sich sehr viel intuitiver an, da man etwa einfach eine Glpyhe anwählen kann. Mit dem Controller aber muss man die Markierung erstmal zur gewünschen navigieren. Stück für Stück. Die CPU ist sowieso schon schneller und beschwört für sich die passenden Glyphen, mit den Controllern wird das Spiel echt zu einem Frusterlebnis.
FAZITGolem Gates ist ein gutes Strategiespiel. Es erfordert allerdings schnelles Anpassen an die Spielsituation, was hier nicht so gut funktioniert, wenn man mit dem Controller spielt. Doch per Touchsteuerung ist das erfreulicherweise anders. Ein Problem mit der Übersicht der Ereignisse gibt es aber auch dann.