#Funtime ist ein Twin-Stick-Shooter im Stil des Arcade-Klassikers Robotron 2084 aus dem Jahre 1982, während die Aufmachung allerdings sehr an das modernere Geometry Wars erinnert.
Ihr bewegt euch mit dem linken Analogstick, während ihr mit dem rechten Analogstick eure Feuerrichtung bestimmt. Mit den X, Y, A und B-Buttons wechselt ihr die Farbe eures Raumschiffs ("A" für grün, "B" für rot, "X" für blau und "Y" für gelb). Der R-Button löst eine Smartbomb aus, die euch kurze ein wenig Zeit zum durchatmen verschafft; und mit dem ZL-Button startet ihr einen Boost, um mal schnell euren Standort zu wechseln - außerdem seid ihr dann kurz unverwunbar. Allerdings muss sich der Boost nach Benutzung erst wieder aufladen.
Was #Funtime von anderen Games im Genre abhebt, ist die Farbmechanik, welche eine große Rolle spielt, wenn ihr auf den höchsten Punktemultiplikator und somit einen Highscore aus seid. Bestimmte Feinde können nur besiegt werden, wenn euer Schiff dieselbe Farbe angenommen hat. Die gleiche Regel gilt für Laserbarrieren, die euch in vielen Leveln zu schaffen machen, denn nur mit der richtigen Farbe könnt ihr diese gefahrlos durchqueren, ohne euren Punkte-Multiplikator zu verlieren. Der Schwierigkeitsgrad ist schon deshalb ziemlich hoch, denn das kontinuierliche Wechselspiel der Farben Eures Schiffs, der Gegner und Barrieren halten ganz schön auf Trab; selbst, wenn ihr nicht auf Punkte spielt, sondern nur den Abspann erreichen wollt.
Doch außerdem müsst ihr noch unzähligen Projektilen ausweichen. Stellt euch #Funtime wie den Shmup-Klassiker Ikaruga vor; bloß mit vier statt zwei Farben. Die Steuerung ist gut gelungen, allerdings sind die Analogsticks der Joycons unpräzise. Hier empfehle ich aufjedenfall einen Pro Controller. Wünschenswert wäre noch gewesen, das Button-Layout verändern zu können.
Es gibt zwei Modi: "Challenge" und "Arcade". Der Challenge-Modus ist wie eine Kampagne zu verstehen. Es gibt insgesamt 54 Level, in denen ihr je verschiedene Herausforderungen bewältigt und, je nach Leistung, mit bis zu drei Sternen belohnt wird. Zum Beispiel müsst ihr unter Zeitdruck ein Labyrinth durchqueren, mit begrentzten Lebenspunkten Welle um Welle an Gegnern überstehen, innerhalb eines Zeitlimits versuchen, die höchste Punktzahl zu erreichen oder möglichst lange den farbigen Laserbarrieren ausweichen. Zum Glück könnt ihr nach und nach Upgrades für euer Schiff freischalten, je besser ihr die Herausforderungen abschließt. Verzweifelt ihr an einer Challenge, könnt ihr zu einer anderen wechseln.
Im Arcade-Modus könnt ihr sechs verschiedene Modi spielen, die denen des Challenge-Modus ähneln. Hier gibt es allerdings kein Limit und es geht darum, euren Highscore in ungeahnte Höhen zu treiben, den ihr durch ein Online-Leaderborad weltweit mit anderen Spielern messen.
Der Soundtrack, der aus elektronischen Tracks besteht, ist gut und durch das Drücken des Steuerkreuzes könnt ihr jederzeit ein anderes Stück abspielen lassen. Performance und Bildrate sind stabil, selbst wenn der Bildschirm voller Powerups und Feinde und Hindernisse ist. Die Grafik ist schön anzusehen und die vielen Neonfarben und die schlichte Ästhetik sind super.
Allerdings wirkt die Grafik durch die vielen Partikeleffekten, wie Funken oder Explosionen, sehr überladen, was oft dazu führt, dass ihr den Überblick verliert und dann leichtes Ziel für eure Gegner seid - was auf Dauer sehr frustig wird. Ein weiteres Problem sind die Designs der Gegner und die Punktemultiplikator-Symbole, die ihr während des Spieles einsammelt. Diese sind sehr schwer zu unterscheiden. Die Hintergründe der Level verschmelzen teils mit den schon genannten Partikelleffekten und den gegnerischen Projektitlen. Manchmal verliert man dabei komplett den Überblick. Zudem erscheinen die Gegner zufallsbedingt, sodass ihr bisweilen keine Zeit habt, plötzlich auftauchenen Gegern auszuweichen.
FAZITFreunde harter Arcade-Spiele werden sicher Freude am simplen Spielprinzip und der Highscorejagd haben. Anfänger dagegen werden schnell frustiert sein, dend die Lernkurve ist steil - sehr steil. Dass man besser zu einem Pro Controller greifen sollte, ist für einige sicherlich ebenfalls zu berücksichtigender Faktor. Außerdem vermisse ich, gerade bei einem solchen Titel, schmerzlichst einen Zweispieler-Modus, der auf jeden Fall für mehr "#Funtime" gesorgt hätte.