Lach- und SachgeschichtenSeit 1971 beantworten uns Maus, Elefant und Ente in über 2000 Episoden zahlreiche Fragen. Viele von uns sind mit den Moderatoren als Quasi-Nachhilfelehrer aufgewachsen. 2006 bekam die Maus dann eine eigene Samstagsabendshow. In Frag doch mal... die Maus! treten drei Teams gegeneinander an, beantworten knifflige Fragen oder stellen sich anderen Herausforderungen. Dieses Konzept wurde nun auf die Switch übertragen.
Auch hier stehen sich drei Teams gegenüber. Repräsentiert durch die Maus, den Elefanten oder die Ente, schnappen sich die einzelnen Spieler je einen Controller und es kann los gehen. Es können zwar bis zu sechs Mitspieler eingetragen werden (und natürlich noch mehr vor dem Fernseher sitzen), doch ein Controller pro Team ist das Maximum. Auf den Spielbrettern würfeln die Figuren nun, um auf den einzelnen Feldern voranzukommen und sammeln Punkte durch Quizfragen und Minispiele. Dazu gesellen sich noch ein paar Aktionskarten, welche Punkte multiplizieren oder Mitspieler ausbremsen.
Mario Party light?Spielbretter, Würfel, Felder, Items, Minispiele? Das hört sich durchaus nach einer gewissen Party-Reihe aus dem Hause Nintendo an. Doch auch, wenn die Beschreibung passt, es ist sehr viel simpler: Die Spielbretter umfassen einen einzigen Pfad bis zum Zie. Mit drei unterschiedlichen Längen. Landet ein Mitspieler auf einem gelben Quizfeld, dürfen alle Teams eine Frage beantworten. Diese stellen dabei das Herzstück des Spiels dar. Über tausend Fragen in drei Schwierigkeitsabstufungen und 25 Themenbereiche unterteilt, bekommen kleine und große Spieler gestellt. Dabei gibt es einfache Auswahlantworten, Auflistungen oder Schätzungen. Auch ein paar Scherzfragen haben sich unter die Auswahl gemischt.
Die roten Felder beinhalten eines von fünf Minispielen. Gemein haben sie alle, dass sie sehr abrupt enden und die gesammelten Punkte der einzelnen Kontrahenten erst am Ende angezeigt wird. Ein paar zusätzliche Zahlen in Form einer Zeit- und Punkteanzahl hätten hier sehr geholfen. Zudem schwankt die Qualität stark. Während der Ballonflug, das Fotoshooting und das Angeln noch recht leicht von der Hand gehen, zieht sich das Merkspiel deutlich in die Länge. Doch besonders das Rennspiel krankt in seiner Steuerung und stellte sich für kleine Kinder als zu kompliziert heraus. Des Weiteren sei erwähnt, dass man sämtliche Minispiele nur mit den Buttons und nicht mit dem Controllstick steuern können - eine eher untypische Designentscheidung.
Blaue Felder geben beim Passieren oder Darauf-landen eine von vier möglichen Karten aus, die den Spielverlauf etwas beeinflussen können. Während der Quizfragen lässt sich eine Joker-Karte einsetzen, die automatisch die richtige Antwort einloggen, und die Chance-Risiko-Karte gewährt bei der richtigen Antwort doppelte Punkte. Bei einer falschen Antwort werden jedoch Punkte abgezogen. Auf dem Spielbrett lässt sich mit der Wechsel-Karte die Laufrichtung ändern, um noch mehr Felder abzugrasen und somit den Punktestand zu erhöhen. Oder man zwingt seine Mitspieler durch die Blockade-Karte zum Umkehren. Jedes Team kann dabei drei dieser Karten mit sich führen.
Für Abwechslung und ein wenig taktische Einbindung ist also gesorgt. Auch wenn die Karten erst ab der mittleren Spielfeldgröße ihren tatsächlich Sinn entfalten. Wer sich nur auf die Fragen konzentrieren möchte, kann Aktionskarten und Minispiele aber auch abschalten. Beendet wird das Spiel dann, sobald eine Figur das Zielfeld passiert - daraufhin gewinnt das Team mit der höchsten Punktzahl. Auch an die Möglichkeit allein auf Highscorejagd zu gehen, haben die Entwickler gedacht - sogar mit Touchscreen Unterstützung.
Authentisches Maus-VergnügenGrafisch hat Frag doch mal... die Maus! wirklich nicht viel zu bieten. Zweidimensionale Elemente vor flachen Hintergründen stehen auf dem Programm. Und dennoch stört es mich recht wenig, da das Original in fast allen Bezügen gut wiedergegeben wird. Besonders Musik, Geräusche und Einbindung von Armin, der zu beantworteten Fragen eine Erklärung abgibt, wissen große und kleine Maus-Fans zu begeistern. Das Spiel begrüßt uns beim Einschalten mit dem bekannten Titelsong und jede Spielrunde wird wie eine Sendung eingeleitet: "Heute mit drei begeisterten Teams, einem langen Spielplan, jede Menge Quizfragen, nützlichen Aktionskarten und spannenden Minispielen."
Der Zielgruppe jüngerer Kinder gerecht, werden die meisten Texte, Fragen, Antworten und Erklärungen vorgelesen. Nur bei der Eingabe der Antworten kann es gelegentlich zu Problemen kommen. Je nach dem, welche Steuerungseinheit verwendet wird, ändern sich die Anzeigen auf dem Bildschirm und das stiftete mitunter etwas Verwirrung. Doch das gönnerhafte Zeitlimit zum Antworten lässt immer einen prüfenden Blick auf seinen Controller zu.
Durch erfolgreiches Spielen werden auch bereits bekannte Beiträge aus der Sendung mit Christoph und Evi freigeschaltet. Leider gibt es dabei ein paar kleine Probleme. Zum Einen werden diese Beiträge nur auf circa einem Viertel der Bildschirmgröße wiedergegeben. Und zum Anderen sind die Ausschnitte oft so lang, dass sich der Sleepmode der Switch aktiviert und somit den Bildschirm abdunkelt. Dies kann zwar durch einen einfachen Knopfdruck behoben werden, allerdings werden die Clips durch jede Tasteneingabe abgebrochen. Und auf eine Rückspul- oder Pausefunktion wurde leider auch komplett verzichtet. Sehr ärgerlich.
FazitFrag doch mal... die Maus! ist im Grunde genommen für die ganze Familie geeignet. Die authentische Wiedergabe des beliebten Formats beflügelt zum mehrmaligen Spielen, wenn beispielsweise Oma die Enkel besuchen kommt. Einzig an einigen technischen Belangen könnte noch etwas geschraubt werden.