Endlos scheint der Wald in Forever Forest. Durch diesen rennt man mit der orange befellten Spielfigur, die außerdem eine magischen Maske trägt, hindurch, um Schreine wieder in Betrieb zu nehmen, die den Wald mit Licht erhellen. Andere Kreaturen leben im Wald, manche scheu, andere aggressiv, und sie nennen das Gehölz ebenso ihr Zuhause, wie die Spielfigur selbst.
Ziel ist es, die erwähnten Schreine in jedem Gebiet von Gestrüpp oder ähnlichem zu befreien, damit der dunkle Wald erleuchtet wird. Am Anfang ist es im Wald nämlich sehr dunkel - bis das erste Gebiet erleuchtet und damit der erste Schrein aktiviert wurde. Bis zu den genannten Schreinen liegen erwähnte Gefahren in Form von Gegnern, den Bewohnern des Waldes, die von Masken besessen sind. Jeder besiegte Gegner und jede eingesammelte Maske macht die Spielfigur stärker. Gegner gibt es in drei Stufen, wobei die dritte die gefährlichste Gegnerart einer Gattung ist. Diese benötigt ein anderes Vorgehen bei der Jagd nach ihnen. Mal schleicht man heran, um Rehe nicht aufzuscheuchen, mal ist man vorsichtig, nicht selbst erwischt zu werden.
Allen Kreaturen mit Maske sind Schreine gewidmet, die in jedem Gebiet mehrfach verteilt sind. Diese Schreine können mit Seelenfeuer aktiviert werden, die es unter anderem für das erwähnte Besiegen von maskierten Gegnern gibt. Schreine für Tiere dienen als Schnellreisepunkte, Wiederbelebungspunkte und Aufwertungsstellen. Gesammelte Masken können gegen Aufwertungen eingetauscht werden. Die Spielfigur gewinnt dadurch an Lauf-, Sprunggeschwindigkeit oder Sprungweite bzw. Stärke, oder es wird der Widerstand gegen Angriffe von Feinden reduziert. Jeder Einsatz einer Attacke kostet Energie, die durch das Fressen von Nahrung aufgefüllt wird.
Das Spiel gibt mehrere Aufgaben in die Hand, die im Aufgabenenü (R-Taste) angezeigt werden. Sie wiederholen sich jedoch schnell und unterscheiden sich nicht: Besiege von Gegnerart X so und so viele. Fresse so und so viele Beeren dieser und jener Art. Schalte Schrein der Tierart Y frei. Überlebe erst 10 Minuten dann 20 Minuten, bis hin zu 2 Stunden und länger. Aktiviere (irgend)einen weiteren Schrein und aktiviere einen Schrein in diesem Gebiet. Die Aufgaben reihen sich in diesem Muster aneinander und mehr gibt es nicht zu erleben. Abgesehen von Texten hier und dort, die jedoch die Handlung nicht nennenswert weiterbringen und darum nicht von wirklicher Bedeutung sind. Andere Belohnungen sind Seelenfeuer und Waldkristalle.
Die Lebens- und Energieanzeigen werden am mittleren unteren Rand angezeigt. Die obere Hälfte nimmt langsam, aber stetig ab. Da hilft nur Beeren oder Waldkreaturen, die keine Masken tragen, zu fressen. Hierdurch kann die Geschwindigkeit der Energieabnahme über einen gewissen Zeitraum reduziert werden. Denn Laufen allein genügt bereits, dass die Energie etwas schneller abnimmt und wie erwähnt, auch Angriffe kosten etwas Energie. Dabei funktioniert der Befehl des Angriffs nicht immer. Es kommt vor, dass das Spiel den Befehl nicht ausführt oder zu spät ausführt, und man rennt in einen Gegner hinein, was Lebensenergie kostet. Ebenso versteht das Spiel manchmal den Aufruf der Karte oder das Navigieren durch dieselbe mit dem rechten Stick als Angriffsbefehl nicht immer...
Aber auch sonst funktioniert die Steuerung nicht immer korrekt. Es ist vorgekommen, dass ich zurück zum Schrein wollte und habe, wie es auf dem Bildschirm steht, den Stick nach links gedrückt und bestätigt, trotzdem wurde die Spielfigur an Ort und Stelle wiederbelebt. Dafür wurden mir dann die Waldkristalle vom Konto abgezogen. Umgekehrt ist es auch häufig passiert. Das Teleportieren von einem Tierschrein zu einem anderen kostet 100 Seelenfeuer und auch hier funktioniert die Steuerung nicht immer wie gewünscht. Die Karte wird aufgerufen, das Fadenkreuz kann zwar gelenkt werden aber irgendwie wird die Bestätigung durch den A Knopf nicht erkannt. Es passiert gar nichts. Manchmal konnte ich auch nicht die Bildschirmschaltflächen nutzen, um die Karte zu vergrößern oder zu verkleinern.
Das adaptierte Verständnis der Natur ist nett umgesetzt. Der Bildstil ist passend und schön anzusehen. Weniger schön ist, dass Forever Forest im Handheldmodus oft Texturen nachladen muss. Nach dem Ladebildschirm durch einen Teleport in ein anderes Gebiet zeigt sich, dass kaum etwas geladen wurde. Unterwegs ploppen auch schon mal Felsen auf. Im Dock dagegen kamen diese Verzögerungen seltsamerweise nicht vor.
FAZITForever Forest ist, zugegeben, ein aufwendig gestaltetes Spiel, doch zu schnell werden die Aufgaben zur Arbeit. Dafür bieten die verschiedenen Verhaltensweisen der unterschiedlichen Walddkreaturen und die Schleichfunktion diverse taktische Möglichkeiten. Wem sowas gefällt, dürfte an Forever Forest Gefallen finden, sollte aber die suboptimale Steuerung und andere technische Zipperlein in Kauf nehmen können.