Flat Kingdom ist ein Jump'n Run mit Stein-Schere-Papier-Konzept bei der Gegnerbekämpfung und Lösung von kleineren Rätseln. Natürlich darf bei einem Jumper die übliche Story nicht fehlen: Jemand will dem Frieden im Lande an den Kragen und wir müssen es hinbiegen. Deshalb jumpen und runnen wir durch mehrere Level jeweils bis ins Ziel. Damit das gelingt, nutzen wir ständig unsere Verwandlungsfähigkeit. Wir können uns nämlich in eine runde, eine quadratische und eine dreieckige Gestalt verwandeln. Neben weiteren Attributen - je nach Form -, Doppelsprung, schneller laufen und ähnlichem, sind vor allem die Formen selbst für unser Vorankommen essentiell.
Gegner, die rund oder rundlich sind, können wir nur besiegen, wenn wir in Dreiecksform sind, quadratische Gegner besiegen wir als Viereck und die dreickeckigen Gegner lassen wir als Kreis ins Gras beißen. Einfach berühren und das Problem ist aus der Welt. Gleiches gilt für die kleinen Verschiebe- und Aktivierungsrätsel, die immer wieder auftauchen. Je nachdem, in welcher Form wir sind, können wir Gegenstände oder Schalter betätigen. Manchmal müssen wir unsere Formen sogar kombinieren. So machen wir als Kreis erst den Doppelsprung, verwandeln und schnell ins Quadrat und sausen so mit Karacho zu Boden und können Bretter durchbrechen und niedrigere Ebenen zu erreichen.
Der Wechsel zwischen unseren Formen geht blitzschnell und via Tastendruck. Y für Quadrat, X für Dreieck und A für Kreis. B ist immer der Sprung - andere Tasten werden nicht genutzt, abgesehen von Start, um zu pausieren. Anfangs braucht es etwas Eingewöhnung, um sich zu merken, welche Form auf welcher Taste ist und welche Form welche andere Form besiegen kann - aber nach ca. 30 Minuten fluppt es wunderbar. So kommt Flat Kingdom - Paper's Cut Edition, auch, wenn es bereits 2016 für PC erschienen ist, mit mal was anderem daher, ohne dabei je kompliziert zu werden oder den Fokus vom Jump'n-Run-Element zu nehmen.
Auch Grafik und Sound sind gelungen, was mit den vielen Paper-Mario-esquen Anleihen kein Wunder ist. Dennoch sind ein paar Level sehr, sehr dunkel. Selbst mit maximaler Helligkeit meines Fernsehgerätes waren die dunklen Passagen geradeso zu erkennen. Hier hätte eine spielinterne, aktivierbare Gamma-Korrektur sicher sehr geholfen. Auch sind einige Level relativ leblos. Es gibt natürlich die schon erwähnten Gegner, aber sie treten fast immer einzeln auf und man kann ihnen häufig ausweichen (zum Beispiel drüberspringen). Nur selten gibt es diesbezüglich Probleme, weil etwas Skill gefordert wird. Bei den Bossen aber sieht das anders aus. Hier dauert es mitunter, bis man verstanden hat, wie jetzt vorzugehen ist. Beim ersten Boss gelang es mir sogar rein zufällig (vermutlich ein Glitch), an diesem einfach vorbeilaufen zu können und so das Ziel zu erlangen.
FAZITFür 7,99€ werden etwa 6-7 Stunden Nettospielzeit, gute Grafik und guter Sound geboten - was in Ordnung geht. Der Schwierigkeitsgrad ist zwar einstellbar, doch auch schon auf der mittleren Stufe gibt es nur eine milde Herausforderung.