Cover: Embers of MirrimWährend ihr den Abenteuer-Plattformer Embers of Mirrim zockt, könnt ihr euch jederzeit mithilfe von ZL und ZR in Licht- und Schatten-Ember aufteilen und so größere Entfernungen und Hindernisse zurücklegen, und noch vieles mehr bewerkstelligen. Dabei könnt ihr jede der beiden Seelen einzeln mit den Controllsticks des Pro Controllers oder wahlweise mit beiden Joy-Cons individuell steuern, allerdings ist es meistens nicht möglich, nur mit einer der beiden Kräfte unterwegs zu sein. In manchen Ausnahmefällen, wie beispielsweise, wenn eine bestimmtes Element, wie eine Kanone, nur in grün oder violett leuchtet, reicht es, wenn ihr nur mit Licht (grün) oder Schatten (violett) euer Ziel erreicht. Um euch wieder in die vereinte Form als Tier zurückzuverwandeln, lasst die beiden Buttons einfach wieder los. Dies geschieht auch, wenn eure Power, sich in eure zwei Gestalten zu verwandeln, aufgebraucht ist.

Um besonders weite Entfernungen oder Höhen zu überwinden, stehen euch die verschiedensten Kraftbinder zur Verfügung. Beispielsweise schweben in der Luft grüne oder violette Plattformen herum, die eure Zeit, in der ihr mit der entsprechenden Power in der Gegend herumschweben könnt, wieder auflädt. Zudem erwarten euch unter anderem Raketen, die euch ähnlich wie in Donkey Kong, etwas durch die Gegend schießen - aber niemals außerhalb der Sichtweite des Bildschirms. Sogar Passagen, wo ihr von Geschoss zu Geschoss katapultiert werdet, sind dabei. Ebenso erwarten euch während eurer Mission immer wieder Gitter, die es in drei verschiedenen Farben - grün, violett und orange - gibt. Die orangenen Passagen könnt ihr nur als Tier durchqueren, die anderen beiden Vergitterungen nur mithilfe eurer Gabe sich in Licht und Schatten zu teilen. Diese Gitter in den Farben eurer Kräfte erscheinen auch gerne mal als Irrgarten. Hier ist die besondere Herausforderung, darauf zu achten, dass sich eure Kräfte nicht zu weit von einander entfernen, da eure zwei Embers sich sonst verlangsamen, bis hin zum kompletten Stillstand.

Im Laufe eurer Reise durch die Welt von Embers of Mirrim erwarten euch zwar ausschließlich Battles in Form von Bosskämpfen, aber dafür sind diese nicht nur abwechslungsreich, sondern sind auch noch innovativ. Ich denke da beispielsweise an den Moment, als ich in einer unterirdische Passage unterwegs war und dabei aufpassen musste, nicht von meinem Widersacher aus der Erde gehoben zu werden. Auch der Moment, als ich herausfinden musste, dass ich eine besondere Kraft erzeuge, wenn sich meine beiden Seelen aus einer größeren Entfernung wieder verbinden und somit sogar Schaden erzeugen können. Der Punkt, wo dies geschieht, ist dabei immer der Mittelpunkt von der Entfernung euer beider Kräfte. Sollte es hier nicht möglich sein, sich als Tier aufzuhalten, weil sich der Punkt beispielsweise in einer Plattform befindet, werdet ihr zu dem Punkt zurückgesetzt, wo ihr als letztes als Tier unterwegs wart. Im Falle eines Todes, gelangt ihr zu dem Punkt, wo ihr das letzte Mal eine orangene Pflanze passiert habt, diese findet ihr in der Regel alle paar Meter.
Screenshot Screenshot
Manchmal gibt es auch Hindernisse wie Elektroschocker. Jene dürft ihr natürlich nicht berühren, sonst seid ihr, sofern ihr kein Item eingesammelt habt, die euch einen Treffer erlauben, direkt gebrutzelt. Gemeinerweise bewegen sich diese Hindernisse fast immer auch noch, was euer Abenteuer manchmal echt schwierig macht. Zu dem trefft ihr auf Wesen, die ihr mit eurer Power beeinflussen könnt. Beispielsweise verwandelt sich ein Pilz mit der violetten Fähigkeit zum Trampolin, und mit der grünen fährt es einen Steg aus, auf dem ihr stehen könnt.
Screenshot Screenshot
Genauso gefällt mir, dass ein Tier je nachdem, mit welcher Power ihr eine Pflanze beeinflusst, entweder saugt oder spuckt. Auch gibt es Passagen, wo mithilfe euer Kräfte kleine Powerküglechen entsendet werden, und diese eine bestimmte Pflanze zerstören sollen, damit der Weg frei wird. Dabei müsst ihr aber noch genau, zum Teil über Ecken, wo die Kraft entsprechend umgelenkt wird, zielen. In manchen Fällen, eine kleine Geduldsprobe.
Screenshot Screenshot
In Embers of Mirrim gibt es auch einige Objekte zum Sammeln, die aber nur für 100%-Spieler/-innen interessant sind, damit beim entsprechenden Level angezeigt wird, dass dieses gefunden und jenes bewältigt wurde - ein Vorteil für's Spiel gibt es nicht. So könnt ihr an manchen Stellen eine Art "Verbinde die Punkte!" spielen, wo ihr mit euren Kräften gleichzeitig auf beiden Seiten ein Bild "zeichnen" müsst. Währenddessen wird euch vorgegeben, welche Punkte, je einer pro Farbe, ihr als nächstes berühren müsst. Dafür benötigt man echtes Fingerspitzengefühl, um auch wirklich alle Punkte zu erwischen, da größere Entfernungen zurückgelegt werden müssen und die Menge der Verbindungspunkte nicht zu unterschätzen ist. Da ist die Aufgabe einfach nur mit scheinbar verstorbenen Lebewesen zu integrieren, doch deutlich angenehmer. Diese müsst ihr lediglich finden, X drücken, die Tiere wieder lebendig und ihr seit den 100% einen weiteren Schritt näher.
Screenshot Screenshot
Technik
Die Grafik sieht an manchen Stellen, doch etwas altbacken aus. Auch wirken Texturen hin und wieder unscharf und die Farben matt. Dafür ist die Musik eine Delikatesse für die Ohren, sie passt perfekt zur Atmosphäre, und spielt in aktiongeladenden Szenen entsprechend schneller als in den normalen Jump-and-Run Passagen. Außerdem werden die verschiedensten Tracks gespielt, womit Abwechslung für die Ohren geboten wird.
Screenshot Screenshot
Der Schwierigkeitsgrad ist gehoben, und bereits auf der Stufe "Normal" nicht von Pappe. Wem dies aber zu schwer oder auch zu leicht ist, kann auch auf "Einfach" oder "Schwer" spielen.
Screenshot Screenshot
FAZIT
Spielerisch muss Embers of Mirrim sich nicht hinter Mario, Donkey Kong und Co. verstecken. Die Idee, dass in einer Kreatur zwei Seelen schlummern und man diese nach Belieben teilen kann, ist nahezu perfekt in Szene gesetzt worden. Zwar lässt die Grafik, vor allem am Anfang, zu wünschen übrig, aber das ist nur ein kleiner Wermutstropfen, denn Embers of Mirrim ist ein Must-Have-Indie-Game für die Switch.
Marc Julia Singleplayer: 86%

Verfasst von Marc Julia am 13.12.2017,
bemustert durch Creative Bytes Studios
für bis zu 1 Person/en
Release am 07.12.2017