Hicks, der Protagonist aus den "Drachenzähmen leicht gemacht"-Filmen, schaut eines Tages in Havenholme, einem Zufluchtsort für Drachen vorbei und findet den Ort in Trümmern vor. Nicht nur das, auch ein junger Mann, welcher sich nicht an seine Vergangenheit erinnern, kann sowie ein Drachen-Ei tauchen ohne Erklärung auf. Nun liegt es an jenem jungen Mann, der von nun an Scribbler genannt wird, und dem Drachen Patch, mehr über ihre Vergangenheit in Erfahrung zu bringen....
Sobald man die vertraute Vogelperspektive erblickt, erkennt man rasch, dass es sich hierbei um eines dieser Spiele handelt, welches enorm von den 2D-Zeldas inspiriert wurden. Grob zusammengefasst bedeutet das, dass die Struktur zu großen Teilen daraus besteht, sich auf einer Oberwelt zu bewegen, Gegner zu bekämpfen und in Verliesen kleinere, meist simple Rätsel zu lösen. Gelingen tut all dies, indem man mit dem Stick in alle Richtungen steuert, mit dem Y-Knopf seine Waffe schwingt und sich mithilfe der B-Taste entweder rollt oder rennt, je nachdem, wie lange man den Finger darauf lässt. Abgesehen davon, dass es ein wenig unpräziser vonstatten geht, als man es von Link gewohnt ist, lässt diese Steuerung absolut nichts zu wünschen übrig.
Die größte Mechanik von Dreamworks Dragons - Aufbruch neuer Reiter, die dem Ganzen eine eigene Identität verleiht, ist, dass man relativ früh im Verlauf der Handlung zwischen dem menschlichen Scribbler und seinem kleinen Kumpanen Patch wechseln kann, wenn man den L-Knopf betätigt. Um diese Idee wurden durchaus ein paar nette Rätsel gestrickt, wenn beispielsweise der Drache mit seinem Eisatem auf weiter entfernte Schalter losgeht, um diese zu betätigen oder sich auf Druckschalter stellt, damit der Krieger weitergehen kann. Dennoch ist Patch im Kampf, obwohl er keinen Schaden nehmen kann, etwas frustrierend zu benutzen, da er Gegner nicht anvisieren kann und man des Öfteren gerne mal das Ziel verfehlt, wenn seine Fähigkeiten gebraucht werden.
In den Verliesen selbst findet man, wie es die Erwartung für solch ein Spiel bereits vermuten lässt, gelegentlich Gegenstände. Jedoch sind es hier eher Waffen und Rüstungen, als tatsächliche neue Werkzeuge. Zwar kann der Hammer im Gegensatz zur Axt Steine verschieben, um sie auf Druckschalter zu legen, aber wirklich nennenswerte Items, wie beispielsweise einen Bumerang oder derartiges, sucht man hier vergebens. Allgemein ist dieser Titel, im Gegensatz zu seiner offensichtlichen Vorlage, deutlich schlichter. Was den Schwierigkeitsgrad und die Anzahl an unterschiedlichen Mechaniken anbelangt. Kaum ein Gegner, dem man hier über den Weg läuft, wird wirklich viel mehr als ein paar Hiebe mit der Waffe und im schlimmsten Fall einer Rolle zum Ausweichen aushalten. Allein die Bosse bedürfen ein wenig Überlegung, um besiegt zu werden, doch selbst hier reicht meist eine Rolle, um einem Frontalangriff zu entkommen, damit man dann den Schwachpunkt angreifen kann. Erfahrene Spieler werden sich definitiv unterfordert fühlen, doch für Neulinge im Genre ist es durchaus geeignet, da es mit 5 bis 7 Stunden Spielzeit nicht sonderlich viel Länge bietet und somit erste Erfolge garantiert sind.
TECHNIKEin geschultes Auge mag vielleicht schnell erkennen, dass viele der Texturen eher unscharf sind und dass es selbst bei kleinen Kamerafahrten gerne mal zu Rucklern kommt, aber alles in allem kann sich Dreamworks Dragons - Aufbruch neuer Reiter durchaus blicken lassen. Nennenswert sind dabei die Licht- und Partikel-Effekte, die durchaus nett anzusehen sind.
Akustisch hingegen gibt es ein bisschen zu kritisieren: Obwohl dieses Spiel ohne jeden Zweifel auf eine jüngere Zielgruppe zugeschnitten ist, hat man sich dagegen entschieden, eine Sprachausgabe einzubauen und stattdessen über die Texte der Figuren ein paar generische Voice Samples gelegt, wie man es aus älteren Ablegern der Fire-Emblem-Reihe kennen mag. Diese Texte sind zwar, abgesehen von ein paar kleinen Patzern, nicht unbedingt schlecht und halten, was die Namen angeht, Kontinuität zu den Filmen, aber da es regelmäßig dazu kommt, dass man von genau diesen unterbrochen wird, hätte sich eine Sprachausgabe angeboten. Auch die Musik, welche keinerlei einprägsamen Melodien bietet, sondern einfach im Hintergrund vor sich hinplätschert, hilft dem Sounddesign dieses Spiels leider nicht besonders.
FAZITWer ein Kind hat, welches eventuell sogar die dazugehörigen Filme mag, wird hier sicherlich nichts verkehrt machen, aber alle, die auch nur ein einziges Zelda ab A Link to the Past gespielt haben, werden hier mächtig unterfordert sein und keinerlei Überraschungen erwarten können.