Cover: Degrees of SeparationEmber erwachte durch ein fernes Brüllen, wie von einem starken Wind - und ihre Träume, sonst so warm und hell, waren blau und frostig geworden. Auch Rimes träumte von einem mächtigen Wind und der leise Duft von Schwefel riss ihn schließlich aus dem Schlaf. Von Neugier getrieben machen sich die beiden unabhängig voneinander auf den Weg, um nach Antworten zu suchen. Und beide müssen erschreckenderweise feststellen, dass ihre Welt sich verändert hatte. Es war, als ob ein gewaltiger Sturm gewütet und alles zerstört hatte. Ember, welche in einer sommerlichen Welt lebte, und Rimes, der eine winterliche Eiswelt bewohnt, trafen sich schließlich. Gemeinsam wollen sie nun ihre Dimensionen retten und begeben sich auf eine Reise.

Trotz des Fokus auf den kooperation Zwei-Spieler-Aspekt, ist Degrees of Separation ebenfalls allein spielbar. Jedoch müsst ihr hier stets zwischen den Charakteren wechseln und es kommt dabei nicht ganz so viel Spaß, wie beim gemeinsamen Spielen zustande. Auch wenn die beiden Protagonisten in verschiedenen Dimensionen leben, haben sie sich dennoch gefunden. Jeder nimmt seine Umgebung individuell wahr, was bedeutet, das bei Ember stets alle Bäume blühen, das Wasser sprießt und auch sonst die Natur sehr sommerlich wirkt. Rimes hingegen erlebt seine Welt als frostig kalten Ort, in dem alles zu Eis erstarrt ist.

Um voranzukommen, sind beide Charaktere schließlich aufeinander angewiesen. Dies spiegelt sich auch recht früh in den Rätseln wieder. Ember ist beispielsweise in der Lage, eine Kerze zu entzünden und somit Plattformen nach oben zu bewegen. Rimes hingegen bewegt diese durch das Löschen der Kerze wieder nach unten. Das gesamte Spiel hält für euch eine Reihe von Knobelaufgaben parat, die ihr nur gemeinsam lösen könnt. Wichtig ist nur, dabei stets den richtigen Winkel zwischen den Welten anzupassen. Denn die Weltenlinie trennt unsere Charaktere voneinander; es ist einem also nicht möglich, in die Dimension des jeweils anderen zu gelangen.
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Vereinzelt finden sich in beiden Dimensionen Flaggen, die ihr einsammeln müsst, um die Story voranzutreiben und letztendlich im Spielverlauf weiterzukommen. Degrees of Separation spielt sich größtenteils linear, ihr habt allerdings stets die Möglichkeit, zu zuvor besuchten Orten zurückzukehren. Glücklicherweise müsst ihr dies nicht zu Fuß tun, da die Speicherpunkte zugleich ein Schnellreisepunkt sind. Dies ist besonders wichtig, um zuvor nicht eingesammelte Flaggen erneut aufzusuchen. Die Rätsel selbst unterscheiden sich zwar selten in ihrer Grundstruktur, durch die stets wechselnde Umgebung bieten diese aber dennoch genügend Vielfalt. So werden viele Grundelemente miteinander verknüpft und kreativ neu eingesetzt. Löst ihr zum Beispiel zuvor noch ein Schalterätsel, in dem euer Timing gefragt ist, müsst ihr in der darauffolgenden Knobelaufgabe zusätzlich aus dem Boden strömende Schwefelaustöße beachten.
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FAZIT
Degrees of Separation ist eines jener Indie-Spiele, welche alleine durch seine bemerkenswerte Optik auffällt. Der Dimensions-Spagat ist mehr als gelungen. Egal welche der beiden Bildschirmhälften man betrachtet, alles sieht nahezu märchenhaft aus. Auch der Soundtrack überzeugt durch seine idyllische Geräuschkulisse. Die Erzählerin, welche die Geschichte voran bringt, macht ebenfalls einen sehr guten Job.
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So entführt Degrees of Separation euch auf eine märchenhafte Reise. Die Spielmechanik mag zwar relativ seicht sein, überzeugt aber durch erzählerische Struktur und kreativ gesetzten Rätsel. Schade nur, dass durch die wenigen Grundbausteine der Rätsel der Reiz mit der Zeit etwas verloren geht. Dennoch kann ich allen auf der Suche nach einem märchenhaften Couch Co-Op Degrees of Separation nur wärmstens empfehlen.
Manuel Singleplayer: 70%
Multiplayer: 80%


Verfasst von Manuel am 26.02.2019,
bemustert durch Marchsreiter Communications
für bis zu 2 Person/en
Release am 14.02.2019