Cover: Curse Of The Sea RatsIm Jahre 1777 macht sich ein Gefangenentransport auf den Weg von der Karibik zurück nach England. Mit an Bord die mächtige Hexe Flora Burn, welche ihrem Schicksal auf unheimliche Art entkommen möchte. Sie spricht einen Fluch aus, der sämtliche Besatzung und Passagiere auf dem Schiff in Rattenmenschen verwandelt und entkommt mit ihren Getreuen in dem dadurch resultierenden Chaos. Dem befehlshabenden Admiral bleibt angesichts der misslichen Lage nur eine Wahl - vier Gefangene die Absolution aussprechen, wenn sie es schaffen, Flora Burn aufzuspüren, den Fluch zu brechen und seinen entführten Sohn aus den Klauen der Halunken zu befreien.

So starten ein bis vier Spieler/innen in dieses Metroidvania. Zwar sind die grundlegenden Eigenschaften aller Spielfiguren identisch, ihre Fähigkeiten und Schwerpunkte unterscheiden sich mitunter aber erheblich. So ist der ehemalige Sklave Bussa derjenige, der am meisten Treffer einstecken und selbst schwere Angriffe abwehren kann. Zusammen mit der späteren Fähigkeit sich selbst zu heilen, ist er im direkten Konflikt seinen Gefährten überlegen. Anders verhält es sich bei der Cheyenne-Jägerin Buffalo Calf, die mit Wurfmessern aus der Distanz angreift und dank magischen Fähigkeiten weiter springen oder sich unsichtbar machen kann. Dafür ist sie nach nur wenigen Gegentreffern ausgezählt. Für jeden Geschmack sollte also etwas dabei sein.

Neben der stimmigen Musik und der soliden Sprachausgabe, die allerdings gerne mit stereotypischen Akzenten spielt, fällt vor allem die hübsche Optik ins Auge. Die Figuren sind liebevoll animiert und stilsicher umgesetzt. Für die farbenfrohen Umgebungen in zahlreichen, abwechslungsreichen Varianten gilt dasselbe. Einzig die gewählte 2,5D-Perspektive macht es gelegentlich schwer, sich auf den Ebenen zurechtzufinden. Stacheln und bodenlose Abgründe sind manchmal nicht zu erkennen oder gewisse Wände und Kanten werfen die Frage auf, ob man sich an diesen nun wirklich festhalten kann. Getreu dem Genre ist die Weltkarte groß und verzweigt. Speicher- und Schnellreisepunkte helfen aber dabei, die Reisezeiten zu verkürzen. Wenn auch durch die mangelnden Markierungen auf der Karte die Wege nicht immer offensichtlich sind.
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Ärgerlicher sind die fehlenden Invincibility Frames, die Lebenspunkte bei Unachtsamkeit sehr schnell schwinden. Besonders im Multiplayer muss man mit Unannehmlichkeiten rechnen. Hier ruht die Kamera auf die Figur von Spieler/in 1, und sollte diese sich zu weit von den anderen entfernen, haben die anderen nur wenig Zeit, wieder in den aktiven Spielebildschirm zu kommen. Anders als in anderen Co-Op-Platformern werden die Spielfiguren allerdings nicht auf magische Weise zur führenden Figur teleportiert, sondern sie segnen einfach das Zeitliche. Erst danach können sie, einhergehend mit ordentlichem Lebenspunkteverlust, wiederbelebt werden. Hinzu kommt das genretypischen Backtracking und einige andere gelegentlichen Frustmomente. Zu zweit und jeweils mit Geduld, ging es noch. Mit mehr Leuten unterschiedlicher Videospielerfahrung stellt sich die Herausforderung jedoch als signifikant schwerer heraus.
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FAZIT
Trotz einiger offensichtlichen Mängel habe ich den größten Teil meiner Spielzeit mit Curse Of The Sea Rats genossen. Im Singleplayer erhöhen die unterschiedlichen Charaktere durchaus den Wiederspielwert und die Lernkurve mit dem Freischalten neuer Fähigkeiten findet eine gute Balance. Anders verhält es sich im Multiplayer, bei dem es stark auf das Können aller darauf ankommt, ob das Abenteuer in Freude oder Frust endet.
Simon Singleplayer: 68%
Multiplayer: 53%


Verfasst von Simon am 07.04.2023,
bemustert durch Swordfish PR
für bis zu 4 Person/en
Release am 06.04.2023