Cover: Conan Chop ChopConan Chop Chop ist ein Rogue-like für bis zu vier Spieler/innen. Aus vier Helden und Heldinnen nimmt man sich den Charakter der Wahl und los geht's mit dem Diablo nicht unähnlichen Gameplay: Gegner um Gegner wegschnetzeln. Wirklich große Unterschiede bieten die vier Haudraufs zueinander zwar nicht, weil sie sich im Kern alle sehr, sehr ähnlich spielen, aber es gibt dennoch ausreichend Nuancen, sodass Held/in A Vorteile mit Pfeil und Bogen hat, während die Nahkampfattacken von Held/in B dafür mehr Schaden verursachen und so weiter.

Trotzdem sollte man sich relativ früh festlegen und nicht zu lange zögern, sich für einen der Charaktere als Main zu entscheiden. Denn mit jedem Ableben gibt es eine Statistik und gemäß der dargebotenen Leistung auch Erfahrungspunkte. Bei ausreichend davon gibt es jeweils Level-up-Punkte. Diese können wir in den Skilltrees sofort ausgeben, oder auch aufsparen. Die ersten Skills sind günstig und bieten nicht von allzu mächtige Vorzüge. Doch mit jedem weiteren Skill können wir weitere, stärkere, aber auch teurere Skills hinzulernen. Und dann später festzustellen, dass man in den oder die falschen Charaktere investierte, ist eine unschöne Erkenntnis.

Neben den Skills gibt es auch noch Rüstungen, Schilde und allerlei Waffen verschiedenster Art, darunter Hämmer, Äxte, Schwerter, Lanzen... Sie alle boosten die Werte unseres Muskelboliden. Fast am wertvollsten sind jedoch die Medaillons. Diese können angelegt werden und bieten ab diesem Moment Schadensboni, sorgen dafür, dass Gegner mehr Gold droppen und und und... Es gibt eine Vielzahl Medaillons! Alle diese Dinge sind zuerst nur spärlich zugänglich, aber mit fortschreitender Spielzeit und immer mehr erlittenen Toden und Abenteuerneustarts kommen weitere hinzu und wir können bald aus vielen richtig coolen Ausrüstungsgegenständen wählen. Klaro, dass es auch jede Menge Schatztruhen gibt, die neben Barem gern auch mal Equipment offenbaren. Doch in der Regel müssen wir für das allermeiste mit klingender Münze in den Shops bezahlen.
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So kämpfen wir uns von Bildschirm zu Bildschirm, mähen jede Menge Gegner nieder und geraten irgendwann an den ersten Endboss: Ein riesiger, wütender Primat, der uns auslöschen will. Gelingt ihm das, heißt das Game Over und starten von neuem. Haben wir ihm allerdings gezeigt, was eine Harke ist, kommen wir zurück in unser Startdorf, rüsten uns auf und starten in Areal 2 - dieses Mal die Wüste, an dessen Ende ein wirklich fieser, übergroßer Sandwurm tobt. Können wir ihn erlegen, geht's wieder ins Dorf, dann in Bereich 3 und so weiter.
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Doch das Erreichen neuer Areale ist müßig - wir müssen uns durch viele Tode beißen, bis in einem Run endlich einmal eine halbwegs passable Ausrüstung haben, um es wenigstens in Areal 2 zu schaffen. Wie das bei Rogue-likes eben so ist. Was dem eigentlich spaßigen, sehr gut zugänglichen Gameplay leider etwas die Luft rauslässt ist aber leider genau das. Hat man es eh nicht sonderlich weit geschafft, ist es nicht so schlimm, wieder bei am Anfang starten zu müssen. Doch jeder weiter man kam und je länger eine Session dauerte, desto schmerzhafter und - vor allem! - demotivierender ist das Game Over. Das Problem ist, dass es keinen Mechanismus gibt, zumindest ein- oder zweimal sterben und durch irgendwas mit ein wenig Energie wiederbelebt werden zu können (wenn es ihn doch in Form eines Medaillons geben sollte, habe ich es noch nicht freigespielt, aber ich habe auch schon eine Menge davon). Im Besonderen bei Endbossen kann es hektisch werden und ein einziger unachtsamer Augenblick beendet einen bis dahin eigentlich tollen Run.
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FAZIT
Auch mein Dauer-Spielpartner Dennis teilt meine Meinung: Conan Chop Chop ist ein gutklassiges, unterhaltsames Spiel mit vielen spaßigen, spannenden Momenten. Aber einerseits fehlt ihm der letzte Schliff, ein wenig mehr Abwechslung im Gameplay-Loop, um in den Reigen der "Muss man unbedingt gespielt haben"-Games aufgenommen zu werden, und andererseits ist es dieser absolut gnadenlose Game-Over-Screen, der von einer Sekunde auf die andere Realität wird. Ja, das erzeugt Spannung und Intensität, aber auch Frust und Demotivation.
Jörg Singleplayer: 74%
Multiplayer: 76%


Verfasst von Jörg am 03.03.2022,
bemustert durch Marchsreiter Communications
für bis zu 4 Person/en
Release am 01.03.2022