Cover: Child of LightWillkommen in Lemuria
Aus der ihr bekannten Welt entrissen, erwacht Aurora unvermittelt im Lande Lemuria, einer Art Traumwelt, mit dem einzigen Wunsch, wieder mit ihrem geliebten Vater vereint zu sein. Der arme Mann ist ganz krank vor Sorge und sein Herzogtum scheint einem Unglück entgegenzusteuern. Doch Lemuria selbst steckt ebenfalls in der Klemme. Die Umbra-Königin hat Sonne und Mond vom Himmel entfernt und das Land mithilfe ihrer finsteren Kreaturen übernommen. Der Weg nach Hause führt, so erfährt Aurora schnell, nur über die direkte Konfrontation mit der dunklen Herrscherin.

Begleitet wird die tapfere Kronenträgerin von dem magischen Glühwürmchen Igniculus und einer wachsenden Entourage an mutigen Mitstreitern, die ihr im Kampf zur Seite stehen. Aurora und Igniculus fliegen dabei zumeist allein durch die traumhaften Gefilde der fremden Welt, öffnen Truhen, sammeln leuchtende Orbs und lösen einfach gehaltene Rätsel. Während Aurora für die physische Interaktion mit Hebeln und Kisten zuständig ist, leuchtet sich Igniculus seinen Weg vorbei an lichtempfindlichen Schaltern oder für seine Begleiterin unpassierbare Hindernisse.

Kommt es zu Feindkontakt, wechselt Child of Light in altbekannte Rundenstrategie. Zwei Mitglieder der Gruppe, mit freundlicher Unterstützung des treuen Glühwürmchen, stellen sich hierbei bis zu drei feindlichen Widersachern. Nach dem Sieg erhalten sie nützliche Items und wertvolle Erfahrungspunkte, welche für das spätere Voranschreiten unabdingbar sind.
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Gameplay
Aurora erhält relativ früh auf ihrer Reise die Fähigkeit, durch die Lüfte zu fliegen, weshalb ich mich schwer tue, das Spiel als Plattformer zu bezeichnen. Sicher spricht der Aufbau der Welt dafür, doch abgesehen von kleineren Puzzlen und vereinzelten Hindernissen, stellt die Fortbewegung in Lemuria keine Herausforderung dar, wie man es von Jump'n Runs gewohnt ist. Sowohl Aurora als auch Igniculus werden über ihren jeweiligen Stick gesteuert und interagieren auf Knopfdruck mit der Spielwelt.
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Hierbei gibt es Gegenstände, welche die beiden benutzen können, aber auch speziefische Objekte. Leuchtende Pilzgewächse lassen bei Berührung eine Reihe Orbs frei, welche, in der richtigen Reihenfolge eingesammelt, die Regeneration von LP und MP ermöglichen. Zwar unterstützt Child of Light im Handheld-Modus auch den Touchscreen zur Steuerung des kleinen Leuchtwunders, das aber erweißt sich als weniger konfortabel. Da man so eine Hand auf dem Screen haben muss, sind andere Eingaben nicht möglich, ohne umzugreifen.
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Bei den rundenbasierten Kämpfen gebe ich meinem Heldenduo Befehle von der Seitenlinie. Dabei ist besonders die Zeitleiste am unteren Bildschirmrand zu beachten. Sie zeigt sehr deutlich die unterschiedlichen Geschwindigkeiten aller Kampfteilnehmer und deren Möglichkeit zur nächsten Aktion an. Ist eine Kampfhandlung gewählt, beginnt die Vorbereitungsphase. In dieser ist der Ausführende besonders anfällig für gegnerische Angriffe, was mitunter sogar zum Abbruch der eigenen Aktion führt. Die Kämpfe in Child of Light können somit sehr fordernd sein und erfordern ständige Aufmerksamkeit. Die beiden anwählbaren Schwierigkeitsgrade lassen sich dabei nach eigenem Belieben anpassen.
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Rollenspieltypisch sammelt die Truppe Erfahrungspunkte und steigert somit ihre Werte. Sammelbare Edelsteine, sogenannte Oculi, erweitern die Ausrüstung der einzelnen Figuren und können für mächtige Boni miteinander kombiniert werden. Zwar stehen jedem Mitglied der Gruppe drei Skilltrees zur Verfügung, diese sind aber ungemein linear gehalten. Deshalb stand ich eigentlich immer nur vor der Wahl, welche der vorgeschlagenen Fähigkeiten ich zuerst ansteuere.
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TECHNIK
Die UbiArt Framework Engine verpasst Child of Light einen eigenen, kunstwerkgleichen Look. Die wunderschöne Optik ist besonders auf dem eigenen Display der Nintendo Switch eine Augenweide und die Spielwelt strotzt nur so vor kleinen Details. Musikalisch legt sich das Spiel aber ebenfalls sehr stark ins Zeug. Die überwiegend am Piano eingespielten Klänge wechseln sich passend zur Stimmung von ruhigen oder anspornenden Stücken, bis geradezu episch anmaßenden Kompositionen, besonders zum Finale hin.
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Erzählt werden alle Texte im Reimschema. Weniger leicht hatten es verständlicherweise die Übersetzer. Während kleine Aufmerksamkeiten, wie etwa eingebaute Dialekte oder die Unfähigkeit eines Gruppenmitglieds, sich in Reimen auszudrücken, sich sehr gut ins Gesamtbild einfügen, wirkt mancher Dialog, je nach Sprache, doch etwas zu sehr in Gedichtform gezwungen.
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Wie der Name schon vermuten lässt, hat es nicht nur das Hauptspiel in diese Edition geschafft. So bekommen die Käufer neben neuen Kostümen für den Hauptcharakter und ein paar Gegenständen, die den Einstieg erleichtern, auch ein neues Gruppenmitglied zur Verfügung. Wirklich spielerweiternde Änderungen sind das alles jedoch nicht. Auch wenn das Spiel ursprünglich bereits mit einem Zwei-Spieler-Modus daher kam, handhabt es die Switch-Version etwas anders: Wer weitere Bedienmöglichkeiten zur Hand hat, kann diese nur alleine verwenden, doch bei zwei Spielern ist man an die Single-Joy-Con-Steuerung gebunden.
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Auch wenn Super Mario Odyssey erst ein paar Jährchen später veröffentlicht wurde, hat mich das Teamspiel von Aurora und Igniculus unweigerlich an Mario und Cappy erinnert. So ist einer der Hauptakteur, der andere spielt nur die helfende Hand. Zugegeben, besonders in den Kämpfen entsteht hier durchaus taktischer Tiefgang und strategische Absprache ist vorausgesetzt, doch muss sich ein Spieler gleich zu Beginn klar darüber sein, nur zweite Geige zu spielen, was aber nicht heißt, dass die Erkundung der Spielwelt auf diese Weise keinen Spaß macht. Im Gegenteil.
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Fazit
Ich bin sehr froh darüber, Child of Light endlich mal nachgeholt zu haben und bin der Meinung, jeder sollte es mal gespielt haben. Jedoch bietet die Ultimate Edition kaum Verbesserungen im Vergleich zum Original - und der Wiederspielwert ist leider auch nicht sonderlich hoch.
Simon Singleplayer: 83%
Multiplayer: 80%


Verfasst von Simon am 20.10.2018,
bemustert durch Ubisoft
für bis zu 2 Person/en
Release am 11.10.2018