Cover: Box Boy! + Box Girl!Qbby ist zurück! Erstmals in der Serie ist Qbby aber nicht allein spielbar - Schleifenträgerin Qucy und später auch das Rechteck Qudy stehen ihm zur Seite. Gleich zu Beginn werde ich vor die Wahl gestellt: Möchte ich im Einzelspieler-Modus dein Glück versuchen, oder gemeinsam im Zwei-Spieler-Modus die rätsellastigen Level bestreiten? Die Wahl zweichen Qbby und Qucy ist dabei spielerisch irrelevant, da die Würfelchen mit demselben Set an Fähigkeiten ausgestattet werden.

Die Story hat sich dabei seit dem ersten Teil kaum weiter entwickelt. Wieder wird der Heimatplanet der kleinen Würfelwesen durch eine externe Bedrohung seines Lebens beraubt, was sich in monochroner Farbgebung und versteinerten Lebewesen widerspiegelt. Die Lösung dieses Problems führt die kleinen Helden durch eine Vielzahl unterschiedlicher Puzzle-Level, um die Ordnung wiederherstellen zu können. Die Erzählung verzichtet dabei vollkommen auf Sprache und wird nur durch Musik und simple Animationen dargestellt.

Die Steuerung ist dabei in etwa so simpel wie das Charakterdesign. Als Würfel mit Augen und Beinen ist nicht sehr viel mehr möglich als Laufen und Springen. Um das zu kompensieren, haben sich die Wesen eine Art Verteidigungsmechanismus zugelegt - sie können nämlich neue Blöcke aus ihrem Körper erschaffen und diese bei Bedarf abwerfen und zum Beispiel als Plattform benutzen. Da Qbby und Co. aber auch nicht die besten Springer sind, ist es oft unabdingbar, sich eigene Treppenstufen oder Körperverlängerungen zuzulegen um Höhen- und Längenunterschiede zu umgehen. Wichtig ist zu erwähnen, dass diese Fähigkeit immer nur auf einen Blocksatz beschränkt ist und auch die Anzahl der erschaffbaren Blöcke vom Level vorgegeben wird. Außerdem können die kleinen Quadrate keine Blöcke direkt unter ihren Füßen erzeugen und müssen den Platz in ihrer Umgebung im Auge behalten. Hat man sich doch mal vertan, kann der Versuch durch Drücken von L und R ab dem letzte Checkpoint wiederholt werden - welche wirklich sehr fair und frustlos verteilt sind.
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Solo-Abenteuer
Wähle ich zu Beginn den Einzelspieler-Modus, übernehme ich nach einem grundlegenden Tutorial und kurzen Intro die Kontrolle über die beiden letzten Würfelchen, welche der nahen Katastrophe um ein Haar entkommen konnten. In die einzelnen Welten und deren Level geht aber nur einer von beiden - der andere wartet brav vor der Tür auf dessen Rückkehr. Die Welten sind alle thematisch unterteilt und bieten sieben einzelne Level an, bei denen die Kniffligkeit konstant zunimmt. So müssen in der einen Welt Laser blockiert und in der anderen wollen Schalter betätigt werden, um voran zu kommen. Selten bieten die eigenständigen Level aber mehr als vier einzelne Rätselabschnitte, welche es zu meistern gilt.
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Circa alle drei Welten befreie ich einen anderen Bewohner des Planeten aus seiner Starre und bekomme von ihm eine neue Fähigkeit spendiert, die fortlaufend in die Rätsel miteingebunden wird. So wird es mir im Laufe der Rettungsaktion möglich, mich ans Ende meiner eigenen Blockreihe zu ziehen oder die Blöcke nicht nur abzuwerfen, sondern mit Karacho abzuschießen, um so weite Distanzen mit ihnen zu überbrücken.
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Ist eine der beiden ursprünglichen Kampagnen gemeistert, wird eine dritte freigeschaltet. In dieser tritt Qudy in Aktion. Dieser ist anders als seine beiden Konterparts kein Quadrat, sondern ein Rechteck. Dies gibt seiner Spielweise noch einen kleinen Dreh - im wahrsten Sinne des Wortes. Qudy kann mit einem Druck auf die Schultertasten seine Lage verändern und die entstehenden Blöcke somit der Länge nach entweder senkrecht oder waagerecht erstellen. Dafür lernt er im Laufe seines großen Auftrittes allerdings auch keine neuen Fähigkeiten dazu.
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Team-Abenteuer
Bei Zwei-Spieler-Modus habe ich nochmal die Wahl, das Abenteuer alleine anzugehen, oder mich gemeinsam mit einem Mitspieler an die Arbeit zu machen. Letzteres ist vom Spiel übrigens wärmstens empfohlen und ich möchte diese gerne weitergeben. Es ist zwar möglich, beide Charaktere auch allein durch die Level zu steuern und mit der Schultertaste zwischen ihnen zu wechseln, aber der Spielfluss leidet dann darunter, denn viele Aktionen werden nun sehr hakelig und gewisse Kniffe können nur mit zwei aktiven Spielern ausgeführt werden.
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So können sich Qbby und Qucy aufeinander stellen und somit dem anderen mit ihren Blöcken als Fahrstuhl oder Brücke dienen, um anschließend selbst eine Blockkonstrutkion zur eigenen Wegfindung erstellen. Somit können auch unerfahrene Spieler an der Seite eines eventuell auch schon erfahrenen Partners ihre Freude mit Box Boy! + Box Girl! haben. Sind beide Spieler bereits versiert, entdecken sie vielleicht neue Lösungswege. Wie im Einzelspieler-Modus werden auch hier nach jeder dritten Welt - welche hier mit je sechs Leveln aufwarten - neue Fähigkeiten freigeschaltet.
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Viele kleine Extras
In jedem Level findet sich eine oder mehrere Kronen, welche zum Einsammeln mal das ein, andere Umdenken erfordern. Ferner wird jeder erzeugte Block in einem eigenen Counter gezählt und am Ende winkt für das Erreichen des Ziels unter einer bestimmten Mindestanzahl eine Belohnung in drei Abstufungen. Beide Nebenziele während eines Levels zu erreichen erfordert in späteren Abschnitten jede eine Menge Voraussicht, doch glücklicherweise müssen diese Abzeichen nicht im selben Lauf errungen werden, um die Belohnungen zu erhalten. Nur wer einen hohen Rang für einen Level erreichen möchte, muss beide Voraussetzungen unter Zeitdruck erfüllen. Die ausgespuckte Währung kann für kosmetische Extras in der Tombola investiert werden. Accessoires für den Kopf, die Augen, den Mund und den Körper, welche wir unseren Helden individuell anlegen können, spuckt die Kapselmaschine hierbei zufällig aus. Zwar können einige Teile zu einem komplette Kostüm zusammengesetzt werden, einen spielerischen Vorteil - wie etwa im ersten Teil - erhalten wir dadurch aber nicht. An dieser Stelle wünschte ich mir auch Qucys Schleife zu entfernen oder wenigstens etwas zu verkleinern, da sie einige Kopfbedeckungen schon arg bedeckt.
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Für den Abschluss eines Levels wird eine weitere Währung ausgegeben, die im Shop für Sammelgegenstände eingetauscht werden kann. Musikstücke, Extralevel und kurze Comicstrips sind zwar mit anfangs 30 und später auch teureren Markern nicht günstig, fleißige Sammler werden aber nach einer Welt in der Lage sein, zwei bis drei Dinge zu erstehen. Wer mal Hilfe braucht, kann diese auf zweierlei Arten erhalten. Im Shop können einige Boni gekauft werden, die beispielsweise die Sprungkraft erhöhen oder unverwundbar machen. Diese werden dann mit einer eigenen Taste innerhalb der Level aktiviert. Bleibt man verzweifelt an einer Stelle hängen, gibt es auch die Möglichkeit, sich gegen Bezahlung einen direkten Tipp abzuholen. Dafür hält man den linken Stick an besagter Stelle gedrückt und eine hilfreiche Silhouette verdeutlicht den nächstmöglichen Zug.
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Nur wer alle drei Abenteuer zum Ende führt, wird den richtigen Abspann zu Gesicht bekommen. Ist man außerdem gewillt, sämtliche Sonderaufgaben und kaufbare Extralevel zu meistern, vergehen ferner mehrere Stunden. Leider ist es etwas schwierig, die Sonderaufgaben während eines Laufes im Blick zu behalten. Hier hätte ein optionaler Zähler für die Blockanzahl sicher geholfen, anstatt die Anzahl verwendeter Blöcke immer nur im Hauptmenü einzublenden. Und wenn ich schon vom Hauptmenü spreche: Dort gibt es ein nerviges Problem. Denn die Menüauswahl steht dort immer gleich auf dem Neustart des Levels. Einmal versehentlich den A-Knopf gedrückt und der gesamte Fortschritt ist dahin - wirklich sehr ärgerlich.
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Fazit
Box Boy! + Box Girl! ist eine klasse Fortsetzung der Reihe und bietet durch den neuen Co-Op-Aspekt eine gelungene Neuerung, zu welcher man aber nicht gezwungen wird, was angesichts des Umfangs sehr erfreulich ist. Der charmante Würfel hat den Übergang vom 3DS auf die Switch mit Bravour überstanden und bietet gewohnt fordernde Rätselkost in liebevoller Atmosphäre.
Simon Singleplayer: 91%
Multiplayer: 89%


Verfasst von Simon am 28.04.2019,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 2 Person/en
Release am 26.04.2019